Aus dem Bezirksrathaus ...

Bei der Sitzung des Bezirksbeirats vom 25. Februar standen folgende Themen auf der Tagesordnung:

 

Informelle Anfrage für ein Bauvorhaben im Umfeld der Martinskirche: Beim Baurechtsamt der Stadt ist eine »informelle Bauvoranfrage« für ein Privathaus am Oberdorfplatz, schräg gegenüber der Martinskirche, eingegangen und an das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung weitergereicht worden. Der Bauherr möchte einen zweistöckigen Neubau mit Flachdach errichten. Der momentan gültige Bebauungsplan ist noch aus dem Jahr 1845 und steht einem »flachgeneigten Dach« prinzipiell nicht entgegen. Allerdings würde ein Satteldach eher dem allgemeinen Bild der Umgebung entsprechen, wie Michael Hausiel vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung erläuterte. Damit könnte man die »städtebauliche Eigenart dieses Gebiets« besser erhalten. Das Stadtplanungsamt hat nun unverbindlich verschiedene Varianten geprüft, die für diesen Standort genehmigungsfähig sind. Die favorisierte Lösung der Stadt lautet: ein ziegelgedecktes Satteldach auf zwei Vollgeschossen zu genehmigen und einen qualifizierten Bebauungsplan aufzustellen. Die Meinungen der Bezirksbeiräte gingen während der anschließenden Diskussion stark auseinander. Ein Teil wünscht, dass sich der Neubau mit einem Satteldach stark an das bestehende Umfeld angleicht und nicht die Sicht auf Kirche und Umgebung versperrt, um den historischen Charakter der Umgebung zu erhalten. Andere Bezirksbeiräte tendierten zum Gegenteil: Auch ein Flachdach könne sich optisch gut in das historische Ensemble einpassen, gerade damit bliebe der Blick außerdem unverstellt. Und: Man dürfe nicht nur nach dem Stadtbild gehen, sondern müsse auch bedenken, dass ein Satteldach die Nutzfläche für den Bauherrn deutlich verringert, wurde weiterhin kritisch angemerkt. Letztlich hat das Gremium dafür gestimmt, dass die Stadt einen Bebauungsplan für diesen Bereich aufstellt, der Satteldächer vorsieht.

 

Soziale Stadt Fasanenhof: Das Programm Soziale Stadt ist zwar bereits beendet, doch noch bis zum Ende des Jahres können letztmalig Fördermittel des Bundes beansprucht werden. Damit können im Fasanenhof noch bis Ende 2015 Maßnahmen zur Aufwertung oder zum Umbau von Spielplätzen realisiert werden. Drei Projekte sind geplant und sollen nun zügig umgesetzt werden. Der Bolzplatz beim Jugendhaus Möhringen hat zurzeit einen problematischen Belag, der häufig repariert werden muss und nach Aussage von Jugendlichen schlecht bespielbar ist. Hier soll ein wasserdurchlässiger Kunststoffbelag eingebaut werden, der dann eventuell auch zusätzlich für andere Ballsportarten nutzbar wäre. Der neue Belag wird einen relativ geringen Unterhaltungsaufwand mit sich bringen und kann bis zu circa 15 Jahre in gutem Zustand bleiben. Die Kosten dafür werden auf etwa 115 000 Euro veranschlagt. Auf einer freien Wiese am Spielplatz in Fasanenhof-Ost soll ein Pumptrack- Rundkurs – eine spezielle Strecke für Fahrräder, Skateboards und mehr – für Kinder und Jugendliche eingerichtet werden. Die Asphaltstrecke in Form einer großen Acht mit Abschnitten für unterschiedliche Schwierigkeitsstufen kommt auf Gesamtkosten von rund 60 000 Euro. Auf dem Spielplatz Solferinoweg sollen zwei Spieltürme mit Rutsche und Kleinkindbereich ersetzt werden, die momentan nicht mehr verkehrssicher und deshalb sanierungsbedürftig sind. Gebaut wird hier ein Spielhaus mit Röhrenrutsche und einer Kletteranlage sowie ein Kleinkindbereich mit Spielhäuschen für Gesamtkosten von circa 105 000 Euro.

 

Finanzielle Förderung ehrenamtlichen Engagements: Die »Eine-Welt-Gruppe« der evangelischen Kirchengemeinde Möhringen verkauft regelmäßig alle 14 Tage vor den Räumen des Gemeindezentrums Martinskirche Waren aus dem Fairen Handel. In den Sommermonaten beeinträchtigt intensive Sonneneinstrahlung immer wieder die Qualität der angebotenen Lebensmittel. Für diese regelmäßigen Verkaufstermine und für Termine bei Sonderverkäufen wie zum Beispiel beim Möhringer Herbst hat die Diakonin der evangelischen Kirchengemeinde, Birgit Keyerleber, für die Gruppe beim Bezirksbeirat die Kostenübernahme für einen Sonnenschirm und einen Pavillon im Wert von circa 200 Euro beantragt. Der Beirat bewilligte den Antrag einstimmig.

 

Anträge/Anfragen: Der Bezirksbeirat interessiert sich für den Stand der Bebauung des Areals Hechinger/Sigmaringer/ Dinghofstraße für Baugemeinschaften. Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann liegen keine Informationen vor, fordert aber einen aktuellen Sachstandsbericht an.

 

Beirat Christian Brugger-Burg (SÖS-Linke-PluS) wünscht sich aktuelle Informationen zum Zustand des Möhringer Walds in Richtung Dürrlewang. Er hat die Beobachtung gemacht, dass dort derzeit auffällig viele Bäume gefällt werden. Lohmann holt nun beim dort zuständigen Förster einen allgemeinen Bericht über den Umfang der Bewirtschaftung, den Tierbestand und die Auswirkung von S 21 im Dürrlewanger Wald ein.

 

Bekanntgaben: Lohmann hat darauf hingewiesen, dass vor Kurzem »in der Kurt-Schumacher-Straße am Europaplatz ein neuer Edeka-Markt eröffnet worden ist«, und diesen Hinweis mit einem eindringlichen Appell an die Bürger verbunden: »Bei der Eröffnung war der Andrang augenscheinlich kaum zu bewältigen. Jetzt liegt es an den Bürgern selbst, dort auch weiterhin einzukaufen, damit eine Nahversorgung im Fasanenhof weiter auch längerfristig sichergestellt werden kann.« Außerdem soll dort im Frühsommer eine Filiale der BW-Bank eingerichtet werden. Dafür wird allerdings die Bankfiliale in der Widmaierstraße im Wohngebiet Salzäcker geschlossen. Die Bank prüft derzeit, ob ein Geldautomat in diesem Bereich erhalten bleiben kann.

 

Lohmann kündigte ebenfalls an, dass für die Pläne einer Modernisierung des Ehrlichwegs demnächst ein moderierter Beteiligungsprozess für Bürger durchgeführt werden soll. In der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats war die Frage nach historischen Grenzsteinen im Dürrlewanger Wald aufgekommen. Es war die Befürchtung geäußert worden, dass die Steine im Lauf von Bauarbeiten für S 21 beschädigt oder ganz entfernt werden könnten. Das Stadtplanungsamt hat bestätigt, dass sämtliche Grenzsteine inzwischen als Kleindenkmale erfasst und damit geschützt sind.

 

Die Frist zur Teilnahme von Bürgern am Bürgerhaushalt ist im Februar abgelaufen: 125 Vorschläge haben die Möhringer eingereicht. Der Bezirksbeirat kann sich noch Gedanken machen und hat bis Mai Zeit, Vorschläge auszuarbeiten.

 

Am Rohrer Weg sollen fünf Schautafeln aufgestellt werden. Als Standort wurde dafür der Bereich an der Neuapostolischen Kirche ausgewählt. Das Regierungspräsidium lässt die Schautafeln dort bis Mai errichten.

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