Aus dem Bezirksrathaus ...

Bei der Sitzung des Bezirksbeirats vom 14. Dezember standen folgende Themen auf der Tagesordnung:

 

Sanierung Möhringen 3 – Fasanenhof: In der Sitzung berichteten zwei Vertreterinnen des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung vom Projekt „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die soziale Stadt“. Allerdings sei der Abschlussbericht bereits vor vier Jahren verfasst worden, weil das Konzept von vornherein auf acht Jahre angelegt gewesen sei, erklärte Heike Mössner. „Die Verwendung der Fördergelder von insgesamt 6,9 Millionen Euro setzt die förmliche Aufhebung des Sanierungsgebiets voraus“, so die Projektleiterin weiter. „Es gibt Dauerbrenner wie die Integration von Flüchtlingen oder die Modernisierung von Kinderspielplätzen“, antwortete sie auf die Frage, ob alle Ziele im Wesentlichen erreicht worden seien.

 

Insgesamt bewerteten die Bezirksbeiräte das Projekt als „Vorzeigeobjekt“ und als „Erfolg für die Landeshauptstadt“, sahen den Prozess jedoch nicht unbedingt als abgeschlossen an. Dennoch beschlossen sie einstimmig die Aufhebung des Sanierungsgebiets. Auswirkungen auf die viel diskutierte Nachverdichtung im Fasanenhof erwartet Mössner durch die „soziale Stadt“ nicht. Denn dass in dem Stadtteil kräftig gebaut wird, steht nunmehr laut Gemeinderatsbeschluss fest – trotz Unterschriftenliste und Bürgerbeteiligung (wir berichteten). Die „W-Fragen“ – wie, wo, wie viel – sollen dabei zu einem späteren Zeitpunkt in einem städtebaulichen Wettbewerb geklärt werden.

 

Verkehrsstrukturplan Vaihingen mit Synergiepark Vaihingen- Möhringen – Sachstandsbericht: „Mehr als die Hälfte des Gebiets liegt auf Möhringer Gemarkung“, begründete Verkehrsplaner Arne Seyboth, warum der Synergiepark in den Rathäusern beider Stadtbezirke thematisiert wird. „Vieles wird aus Vaihinger Sicht dargestellt, doch die Leidtragenden sind in erster Linie wir“, beklagte SPD-Rat Dieter Bernhardt. Zumal Seyboth, einhergehend mit der Ansiedlung von Allianz, Daimler sowie der Bebauung des Aurelis- und des Hudson-Areals, mit einer anderthalbfachen Zunahme des Verkehrs rechnet. „Mit einer Förderung des ÖPNV und des Radverkehrs können wir nicht auffangen, was an Mehr von Verkehr zu erwarten ist“, schätzt der Verkehrsplaner, der gleichzeitig Fahrradbeauftragter der Landeshauptstadt ist. Dabei sei die Nord-Süd-Straße mit täglich 25 000 Fahrzeugen seit Langem an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Während sich Verkehrsminister Winfried Hermann für einen Umbau der Kreuzung mit der Vaihinger Straße ausspricht, ist für etliche Gemeinderatsfraktionen der drei- oder vierspurige Ausbau das Allheilmittel (lesen Sie mehr dazu auf Seite 18). Zumindest der Vollanschluss der Breitwiesenstraße ist in trockenen Tüchern und teilweise auch bereits realisiert.

 

Ein anderer Lösungsvorschlag ist die Einrichtung einer Seilbahn, womit sich auch die Bezirksbeiräte anfreunden konnten. „Eine innovative, futuristisch anmutende Idee mit Charme, die keine touristische, sondern eine rein pragmatische Funktion erfüllt“, urteilte Seyboth. Allerdings hält er die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für erforderlich, zudem müssten nicht nur wirtschaftliche, sondern auch rechtliche Fragen geklärt werden, wenn die Bahn beispielsweise über Privatgrundstücke führt.

Schließlich kam aus dem Gremium die Anregung, vernetzt zu denken, die Untersuchung auf das Umland auszudehnen und Quell-Ziel-Verkehr zu ermitteln.

 

Landschaftsschutzgebiet Kressart: Anja Neupert vom städtischen Gartenbauamt berichtete vom aktuellen Stand der Dinge. Konkret ging es um den Feldweg, der vor fünf Jahren als Ausweichstrecke zum Baugebiet in Sonnenberg asphaltiert worden war und nach Beendigung der Bauarbeiten eigentlich hätte zurückgebaut werden sollen. „Im Landschaftsschutzgebiet gibt es normalerweise keine Asphaltwege“, gab Bezirksvorsteherin Evelyn Weis zu bedenken. Nach reger Diskussion folgte das Gremium dem Vorschlag von Axel Brodbeck, Freie Wähler, drei Varianten auf ihre Durchführbarkeit und Wirtschaftlichkeit hin zu überprüfen: 1. der Rückbau des Weges wie ursprünglich angedacht, was mit Kosten von 30 000 Euro verbunden wäre; 2. die Teilentsiegelung des unteren Weges; 3. die Entsiegelung beider Wege.

Anträge/Anfragen: Die Fraktion der Grünen beantragte, am Feldweg zwischen Christian-Belser-Straße und Im Betzengaiern eine Schranke anzubringen, um das Landschaftsschutzgebiet Kressart vor Schleichverkehr zu schützen. Die Bezirksbeiräte stimmten mehrheitlich für den Antrag.

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