Aus dem Bezirksrathaus ...

Bei der Sitzung des Bezirksbeirats am 21. Juni standen folgende Themen auf der Tagesordnung:

 

Riedseeschule: Bericht zur aktuellen Schulsituation; Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie; Grundsatzbeschluss für den Schulstandort; Vorprojektbeschluss Neubau mit Mensa: „Die Schülerzahlen in der Riedseeschule sind angestiegen, bewegen sich aber noch im Rahmen der Dreizügigkeit“, begann Philipp Noll vom Schulverwaltungsamt im Bezirksbeirat. Allerdings weise die Prognose klar in Richtung Vierzügigkeit. Die Gründe dafür seien insbesondere in verschiedenen Aufsiedlungen im Schulbezirk zu suchen, beispielsweise beim Bahnhof oder im Quartier „Bei den Öläckern“. „Dann wird der Bestand an Schulraum nicht mehr ausreichen, vor allem seit der Einrichtung des Ganztagesschulbetriebs“, prognostizierte Noll.

 

„Die Grundschule an der Vaihinger Straße besteht aus zwei schönen alten Gebäuden, die noch viele Großeltern mit eigenen Schulgeschichten in Verbindung bringen“, schwärmt der Förderverein der Schule auf seiner Internetseite. Die Verwaltung und der Werkrealschulzweig wiederum sind im Rembrandtschulzentrum an der Sigmaringer Straße untergebracht. Dieser Standort wird voraussichtlich mit dem Wegfall der Werkrealschule im kommenden Schuljahr aufgegeben und der verbleibende Grundschulbetrieb im Haupt- und Hortbau an der Vaihinger Straße konzentriert.

 

Für außerunterrichtliche Angebote fehlen allerdings entsprechende Räume, und in puncto Mensa herrscht ebenfalls Fehlanzeige. Der Raumbedarf belaufe sich auf rund 2700 Quadratmeter, bliebe ein Fehlbedarf von 830 Quadratmetern, rechnete Noll vor. Um diesen zu decken, hat das Hochbauamt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis Gregor Gölz, Leiter der Abteilung Schul- und Sportbauten, vorstellte: „Planungsrechtlich richten wir uns nach dem Bebauungsplan von 1901, der zwar alt ist, aber immer noch gilt.“ So kommt beispielsweise nicht in Betracht, das Hortgebäude in der Vaihinger Straße 28 abzureißen, da dieses denkmalgeschützt ist.

 

Stattdessen soll das Gebäude erhalten und generalsaniert werden und bekommt Brandschutz und Fluchtwege nach aktuellem Baurecht verpasst. „Der Charme und die Historie des Gebäudes sollen erhalten bleiben“, versicherte Gölz. Außerdem soll westlich des Hauptgebäudes Nummer 30 ein dreigeschossiger Neubau errichtet werden. Er wird mit einem Aufzug barrierefrei erschlossen und im Erdgeschoss Küche, Speisebereich und Nebenräume beherbergen, während in den oberen Stockwerken Lerngruppen, Lehrerstützpunkte, Lehrmittel und Kursräume vorgesehen sind. Der Pavillon soll aufgrund seiner schlechten Bausubstanz abgerissen werden.

 

Die Umsetzung aller Maßnahmen ist in drei Bauabschnitten vorgesehen und soll unter laufendem Schulbetrieb vonstatten gehen. Insbesondere die Sanierungsmaßnahmen im Hortgebäude werden jedoch nicht ohne entsprechende Auslagerungen durchzuführen sein. Erste Kostenannahmen für diese Variante gehen von rund 11,2 Millionen Euro aus. Die Verwaltung kündigte an, für die Baumaßnahmen einen Antrag auf Schulbauförderung sowie nach dem Programm „Chancen durch Bildung“ (CdB) zu stellen, wobei die Höhe des Zuschusses erst im weiteren Verfahren beziffert werden könne. Bei elf Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen hat sich der Bezirksbeirat mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Variante 1 „Vaihinger Straße 30“ weiterzuverfolgen. Dafür haben sich Ende Juni auch der Ausschuss für Umwelt und Technik sowie der Verwaltungsausschuss ausgesprochen.

 

Sanierung/Neubau der Wohnanlage am Probstsee: „Die Wohnanlage ist inzwischen sehr in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den Kriterien des Ordnungsamts und der Heimbauverordnung“, erläuterte Andreas Galts vom Vorstand der Lebenshilfe Stuttgart. Deshalb errichtet der Verein einen Neubau der Wohnanlage für Familien und Menschen mit Behinderung. „Es gibt immer mehr ambulante Angebote. Ich gehe davon aus, dass wir in zehn bis 15 Jahren keine stationären Pflegedienste mehr haben, denn diese sind alles andere als individuell“, prognostizierte Galts. Ein stationäres Wohnheim soll 24 Plätze bereithalten, die maximal zulässige Anzahl. Weitere 24 Menschen sollen in ambulant betreuten Wohngemeinschaften, bestehend aus vier Sechser-WGs, ein neues Zuhause finden. In Richtung Balinger Straße und Polizeirevier werden die neuen Gebäude mit Balkonen versehen, antwortete Galts auf eine Nachfrage. Dies sei ein Wunsch aus der Nachbarschaft gewesen, da doch mit einer gewissen Lärmbelästigung zu rechnen sei. In Richtung der benachbarten Reihenhäuser dagegen würden Ruhezonen eingerichtet. Außerdem sei eine Dachbegrünung vorgesehen, eine Solaranlage rechne sich allerdings nicht.

 

Förderung ehrenamtlichen Engagements: Der Möhringer Frauenkreis stellte einen Antrag auf Förderung eines Ausflugs anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums. Die Bezirksbeiräte brachten ihre Anerkennung für die langen Jahre der ehrenamtlichen Tätigkeit zum Ausdruck, die ihnen letztlich eine Förderung mit 977 Euro wert war. Dafür votierten sie einstimmig, nachdem sie die Übernahme der Gesamtkosten zuvor mehrheitlich abgelehnt hatten. Für die Anlage einer Terrasse beziehungsweise eines Gartens stellte die Mobile Jugendarbeit Fasanenhof/Möhringen einen Antrag auf Förderung. „Eine Terrasse können wir auch in 15 Jahren noch nutzen“, führte Jonas Stürtz vom Team der Mobilen Jugendarbeit aus, der in der Sitzung anwesend war. Letztlich bewilligten die Bezirksbeiräte die Erstattung der reinen Materialkosten von 1004 Euro

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