Kunstrasen macht Tempo

 

Beim letztjährigen Bürgerhaushalt hat der Stadtbezirk bekanntlich hervorragend abgeschnitten: Der Wunsch nach einer Erneuerung des Kunstrasens und der Flutlichtanlage der Sportvereinigung 1887 Möhringen landete gar auf dem Spitzenplatz. Jetzt hat der Gemeinderat dem Ansinnen seinen Segen erteilt; mehr noch: Der Platz wird schon im kommenden Jahr saniert.

 

Von Daniel Stoll

 

Damit kann die ursprünglich für 2020 vorgesehene Sanierung des Kunstrasenplatzes um ein Jahr vorgezogen werden. Möglich wird dies durch einen Beschluss des Gemeinderats nach den Haushaltsberatungen, die Pauschale für die Sanierung von Kunstrasenplätzen um 250 000 Euro pro Jahr zu erhöhen.

 

Trotz aufwendiger Pflege durch zahlreiche Ehrenamtliche haben 15 Jahre Dauerbetrieb auf dem Kunstrasen an der Hechinger Straße 113 ihre Spuren hinterlassen. Um den rund 500 Mitgliedern der Fußballabteilung – darunter mehr als 320 Kinder und Jugendliche – eine gefahrlose Ausübung ihres Sports zu ermöglichen, ist eine Erneuerung des Rasens unerlässlich. Fast 5000 Menschen standen hinter dem Begehren und wählten es auf das Siegertreppchen.

 

Förderung für Flutlicht

 

Zusätzlich bittet der Verein darum, die bestehende Flutlichtanlage am Platz durch eine energieeffiziente LED-Beleuchtung zu ersetzen. Die Umstellung sei zwar Sache der Sportvereinigung, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung, allerdings „kann der Verein im Rahmen der Richtlinien zur Förderung von Sport und Bewegung einen Zuschuss in Höhe von bis zu 50 Prozent von der Stadt erhalten. Ein Zuschuss vom Württembergischen Landessportbund ist zusätzlich möglich.

 

“ Gute Nachrichten auch für Eltern, Schüler und Lehrkräfte der Margarete-Steiff-Schule sowie fast 1800 Bürger, deren Wunsch nach einer Generalsanierung des Gebäudes Hengstäcker 5 auf einem respektablen zwölften Platz im Bürgerhaushalt landete: Dafür hat der Gemeinderat ebenfalls grünes Licht gegeben und Planungsmittel in Höhe von insgesamt 1,6 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2018/2019 zur Verfügung gestellt. Somit steht der bereits 2014 formulierten pädagogischen Weiterentwicklung im Sinne der Inklusion nichts mehr im Wege. „Nach einem zweijährigen Stillstand hoffen wir nun, dass der nächste Schritt unserer Gesamtsanierung zeitnah umgesetzt wird“, heißt es auf den Internetseiten der Schule. Doch keine Rose ohne Dornen: In unserer Januar- Ausgabe berichtete Schulleiter Peter Otto von einer Verzögerung der Maßnahme, unter anderem aufgrund einer Prioritätenliste und von Kapazitätsengpässen seitens der Stadt.

 

Wenig erbaulich ist das Ergebnis des Bürgerhaushalts für jene mehr als 1200 Bürger, die ihren Wunsch nach einem Erhalt der Fachkraftstelle der Mobilen Kindersozialarbeit nur knapp dahinter auf den 16. Platz wählten. Der Antrag wurde in den Haushaltsplanberatungen zwar behandelt, aber mehrheitlich vom Gemeinderat abgelehnt. Das Projekt ist somit Ende 2017 ausgelaufen und wird nicht fortgeführt.

 

Grünes Licht für Radweg

 

Zustimmung gab es von den Stadträten hingegen für die gut 500 Bürger, die es mit ihrem Vorschlag einer sicheren Radverbindung von der Möhringer Landhauskreuzung nach Degerloch und umgekehrt immerhin auf den 271. Rang schafften. „Man sollte die Verantwortlichen für Radwege zwingen, einen Monat lang im Berufsverkehr diese Strecke zu fahren“, lautet einer der Kommentare, und in der Tat kann die viel befahrene und enge Epplestraße bis zum Degerlocher Gewerbegebiet Tränke nicht gerade als fußgänger- und fahrradfreundlich tituliert werden. Die Zeichen stehen gut, dass sich dieser Zustand in absehbarer Zeit bessert.

 

In den Startlöchern

Bis zum 12. Februar konnten alle Stuttgarter an einer Online- Umfrage zum letztjährigen vierten Bürgerhaushalt teilnehmen. Darin wurde unter anderem die Berücksichtigung der Vorschläge in den Haushaltsberatungen beurteilt. Im Frühjahr werden die Ergebnisse ausgewertet. Der nächste Bürgerhaushalt Anfang 2019 steht bereits in den Startlöchern.

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