Oma und Opa auf Zeit

Initiative Lebensraum sucht Leihgroßeltern – Nachfrage ist groß

 

Ein beliebtes Angebot der Initiative Lebensraum Möhringen- Fasanenhof-Sonnenberg (ILM) ist das Projekt Leihgroßeltern. Da die Nachfrage der Familien groß ist, suchen die Organisatoren neue Ehrenamtliche, die aktiv werden wollen.

 

Von Raffaela Renz

 

Viele Familien leben heute nicht mehr in der Nähe der leiblichen Großeltern, manchmal sind diese auch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, Zeit mit ihren Enkeln zu verbringen. Wirklich schade, denn kleine Kinder profitieren enorm vom Umgang mit älteren Menschen. Senioren haben für Kinder oft viel Zeit für Aktivitäten jeglicher Art, für die Eltern im durchgetakteten Alltag nicht genügend Zeit finden. Aber auch für Senioren kann es enorm bereichernd sein, die Entwicklung von Kindern zu erleben und Zeit mit ihnen zu verbringen. Wer keine eigenen Enkel hat oder wenn die eigenen Kinder und Enkel weit weg wohnen, dem fehlt dieser Umgang im Alltag häufig. Hier setzt das Projekt Leihgroßeltern der ILM an.

 

Ehrenamtliche Frauen und Männer können dabei auf Zeit die Rolle von Großeltern in einer Familie übernehmen. Aktivitäten wie Spielen, Vorlesen, Spazierengehen, Basteln, Ausflüge machen, Kekse backen oder einfach mal nur dem Schaufelbagger an der Baustelle zuschauen – eben Zeit miteinander verbringen, auch im Familienalltag. »Das macht allen Seiten Spaß«, betonen Projektleiterin Jessica Knirsch und Gemeinedediakonin Birgit Keyerleber. Knirsch weiß dabei, wovon sie spricht: Sie hatte viele Jahre selbst eine Leihoma für ihren Sohn – auch wenn diese den Jungen inzwischen nicht mehr betreut, ist daraus eine lose Freundschaft entstanden.

 

Lange Warteliste Ehrenamtliche, die ein »Enkelkind « betreuen wollen, können natürlich angeben, welche Vorstellungen sie haben: Soll es eher ein Mädchen oder ein Junge sein, dürfen mehrere Kinder in der Familie sein, welches Alter würde passen? Auch die Familien geben natürlich vorher an, ob sie sich für eine Oma oder einen Opa interessieren. Die Betreuer der ILM sehen sich dann zunächst das Zuhause beider Seiten an, um sicherzustellen, dass alles passt. Etwa 20 Leihopas und -omas betreut die ILM momentan. Doch die Nachfrage nach Leihgroßeltern ist enorm: Momentan stehen sechs Familien auf der Warteliste.

 

Knirsch und Keyerleber stehen den Ehrenamtlichen übrigens regelmäßig als Ansprechpartner zur Verfügung und bieten regelmäßige Treffen mit allen Leihgroßeltern an. Selbstverständlich haben alle Beteiligten jederzeit die Möglichkeit, die Beziehung zu beenden, aus welchen Gründen auch immer. Und die Arbeit der Leihgroßeltern ist zwar ehrenamtlich, die Kosten werden aber erstattet, und die Ehrenamtlichen sind bei Unfällen durch die ILM versichert. Die Familien selbst werden zur Unterstützung des Projekts um eine Spende an die ILM gebeten.

 

Mehr Info auf www.ilm-ev.de. Interessierte können Kontakt aufnehmen unter 0711/ 7 19 42 61 oder per Mail an info@ ilm-ev.de

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