Tränen sind garantiert

Das Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ ist ein emotionales Erlebnis

 

Wenn Quasimodo seiner Esme-ralda begegnet, begeben sich die Zuschauer auf eine Gefühls-reise, die nicht nur sentimentale Herzen höherschlagen und vie-le Taschentücher feucht werden lässt. Das neue Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ im Stage Apollo Theater des SI-Centrums wird ein Kassen-schlager. Schon jetzt sind mehr Karten vor einer Premiere ver-kauft worden als bei irgend-einem anderen Musical vorher.

 

Von Roland Steinhauer

 

Knapp 14 Tage vor der Premiere konnten wir bei einem Presseter-min im Stage Apollo Theater ei-nen Blick hinter die Kulissen werfen und bei den Proben zu-schauen. Und was wir gesehen und gehört haben, ist sehr viel-versprechend. Nach Stationen in Berlin und München feiert das neue Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ in Stuttgart am 18. Februar seine Premiere. Und wir dürfen jetzt schon verraten, dass den Zuschauern eine ganz ande-re Form von Musical geboten wird, als sie es bisher im SI-Cen-trum erlebt haben.

 

„Es gibt keinen Vorhang“

 

Ein Novum: Es wird keinen Vor-hang geben. Wenn die Zuschauer den Innenraum des Theaters be-treten, werden sie sich vom ersten Moment an in eine andere Zeit versetzt fühlen: optisch wie aku-stisch. Sie werden sich vorkom-men, als würden sie sich gerade im Pariser Notre Dame befinden. Die Stimmen der Gäste werden, wenn sie das Theater betreten, zeitgleich aufgenommen und wiedergegeben. Das soll ihnen das Gefühl vermitteln, als würden sie sich direkt in der Kathedrale von Notre Dame befinden. Die Zeitreise findet schon statt, bevor das Musical im Grunde genom-men beginnt. Nur knapp drei Wochen Zeit bleiben den Verant-wortlichen, um nach Mary Pop-pins (letzer Spieltag war der 28. Februar) das Musical in Stuttgart auf die Bühne zu bringen. Viele Gewerke laufen seit dem ersten Tag parallel. Der Bühnenbau, die Musicalproben, das Orchester. In den letzten Tagen vor der Premie-re gibt es dann die Hauptproben, Generalprobe und die Vorpremie-re vor Publikum, um das eine oder andere noch zu korrigieren. Am einfachsten dürfte es beim neuen Musical der Glöckner selbst haben.

 

„Akrobatische Leistung“

 

David Jakobs spielte die Figur des Quasimodo schon in Berlin und München, und jetzt eben auch in Stuttgart. Was tut ein Mu-sicaldarsteller für seine Fitness, um akrobatische Leistungen zu vollbringen, wenn er von einer Glocke zur anderen schwingt, dabei den buckligen Quasimodo spielt, mit den typischen verren-kenden Körperstellungen, Gri-massen schneidet, als würde er den lieben langen Tag nichts an-deres tun – und dann auch noch singt? „Ich habe von Berlin über München bis Stuttgart eine Men-ge Physiotherapeuten kennenge-lernt, die mich betreuen, damit ich fit bleibe. Täglich muss ich meine Übungen machen, damit ich auch jeden Abend das voll-bringen kann, was der Zuschauer zu sehen bekommt“, sagt David Jakobs mit einem Lächeln auf den Lippen, das nur einer zeigen kann, der diese Rolle saumäßig gern spielt und sich momentan gar nichts anderes vorstellen kann, als Quasimodo zu sein.

 

„Bucklig und ausgestoßen“

 

Die Disney-Geschichte des aus-gestoßenen buckligen Glöckners entstand nach der berühmten Romanvorlage Victor Hugos, des-sen tiefgreifende Liebesgeschich-te auch als Musical die Herzen berühren wird.

 

Sieben Glocken

Der Aufbau der sakralen Bauten besteht aus vier teils bewegli-chen Türmen mit je zwei be-spielbaren Ebenen. Die Kons-truktion ist zwölf Meter breit und sieben Meter hoch und wiegt rund 13 Tonnen. Kern des Bühnenbildes sind sieben Glo-cken in drei verschiedenen Größen. An den Klöppeln sind Sensoren angebracht, die das Signal für den Ton auslösen. Die Darsteller müssen das Läuten also live während jeder Show erzeugen. Um die Glocken in die richtigen Schwingungen zu bringen, gibt es eigene Proben.

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