Viel zu schade zum Wegwerfen

Tauschbox am Bahnhof in Betrieb

 

Die vierte von insgesamt fünf Tauschboxen wurde kürzlich am Bahnhof offiziell eingeweiht. Dort kann jeder Dinge einstellen, die er nicht mehr benötigt, oder mitnehmen, was nützlich ist. Initiatoren des Projekts sind »Kiess Innenausbau « und »Furch Gestaltung + Produktion «, für die ehrenamtliche Betreuung sorgt das Caritaszentrum Möhringen.

 

Von Daniel Stoll

 

Vornehmlich Bücher, aber auch Gesellschaftsspiele, Lampen, Fahrradhelme und vieles mehr lagern auf den Regalen der »Givebox«. »Alles Nützliche, was nicht verderblich ist«, erklärt Tobias Rehder, Obermeister der Stuttgarter Schreiner- Innung. »Das Angebot hat sich bereits herumgesprochen«, freut sich Geschäftsführer Tilo Kiess über die gut gefüllte Box.

 

Dass die Möhringer das schmucke Häuschen längst für sich entdeckt haben, hat auch Bezirksvorsteherin Evelyn Weis beobachtet: »Besser, als nicht mehr benötigte Sachen zu Hause zu horten – und das in zentraler Lage direkt am Bahnhof.« Ebenjene belebte Lage wirke womöglich auch abschreckend, die Box als Müllabladeplatz oder in sonst einer unappetitlichen Form zu missbrauchen, wie Caritas- Sozialpädagoge Peter Roder und Erster GHV-Vorsitzender Christian Dempf anfangs befürchteten. Mit ihren Kollegen tragen sie Sorge, dass die Tauschbox stets in einwandfreiem Zustand ist und dass beispielsweise keine Bücher mit radikalen Inhalten vorbeigebracht werden. Ein Aushang an der Außenwand gibt weitere Tipps zur Benutzung ab: So sollen keine Lebensmittel und keine Tüten oder Säcke abgestellt werden. Freiwillige Helfer zur Instandhaltung sind selbstredend jederzeit willkommen.

 

Zur Nachahmung empfohlen

 

Neben verschiedenen Stadtteilen steht am Möhringer Bahnhof nun bereits die vierte Tauschbox ihrer Art, ein weiterer Standort ist im Fasanenhof geplant. Entstanden ist die Idee 2014 während des Jugendkongresses »Warten bringt nichts«. Teilnehmende Jugendliche haben den »Prototyp« gemeinsam mit Initiator Matthias Furch, Geschäftsführer von »Furch Gestaltung + Produktion«, gebaut. Im vergangenen Jahr sind in der Kiess-Schreinerei weitere »Giveboxen« entstanden. Obermeister Rehder wertet das Projekt als einen »Beitrag zur Erziehung, der zum Nachdenken anregt« – und der durchaus zum Weitersagen empfohlen sei.

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