Abgespeckte Nachverdichtung

Bebauungspläne am Ehrlichweg fallen nun deutlich gemäßigter aus

 

Gute Nachrichten für all jene, denen die massiven Pläne der Nachverdichtung auf dem Fasanenhof ein Dorn im Auge waren: Nach dem Ausstieg einer der fünf Baugenossenschaften sollen deutlich weniger Wohnungen entstehen.

 

Davon berichtete Susanne Frucht in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats. „Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (STA) wurde der Rückzug der Baugenossenschaft Flüwo aus dem Bebauungsplanverfahren zwar bedauert, das Gesamtvorgehen aber begrüßt“, so die Leiterin der Abteilung Städtebauliche Planung Filder beim Amt für Stadtplanung und Wohnen. War man zum Aufstellungsbeschluss noch von 127 Wohneinheiten ausgegangen, liegt die Anzahl inzwischen nur noch bei insgesamt rund 100. Denn durch das Ausscheiden der Flüwo fallen auch deren ursprünglich geplanten Gebäude weg – drei an der Zahl, darunter das stark kritisierte sogenannte Punkthaus an der Kurt-Schumacher-Straße. Nach Gesprächen mit den verbliebenen vier Baugenossenschaften soll nun der Geltungsbereich zum Auslegungsbeschluss angepasst werden.

 

Neuigkeiten auch für die städtische Fläche am Ehrlichweg: Dort wurde die Nutzung der Systembauten für Flüchtlinge, die zunächst bis zum 9. März vergangenen Jahres vorgesehen war, um weitere fünf Jahre verlängert. Zudem ist auf der Fläche das Gebäude der DRK-Jugend beheimatet, und nach dem geltenden Planungsrecht könnten hier eine Kita mit sechs Gruppen und zwei Pflege-Wohngemeinschaften für junge Menschen mit Behinderungen eingerichtet werden.

 

Fünf versus vier Geschosse

 

Was die Gebäude der Baugenossenschaft Friedenau betrifft, stehen deren Größe, Lage und Geschossigkeit zur Disposition. So soll ein Gebäude bei der Post fünfstöckig werden, während ansonsten von vier Geschossen ausgegangen wird. „Ein Teil der Bezirksbeiräte kann sich ein zusätzliches Stockwerk vorstellen, wobei dies nicht der Einstieg in eine allgemein fünfgeschossige Bauweise sein darf“, brachte es Hartmut Ellinger, Bündnis 90/Die Grünen, auf den Punkt.

 

Dafür, dass der Stadtteil durch die weiteren Bauvorhaben – unter anderem den Umbau der Kirche St. Ulrich am Delpweg – „nicht eine einzige große Baustelle“ wird, wie es SPD-Bezirksbeirat Dieter Bernhardt formulierte, soll ein Begleitgremium sorgen. Ebenjenes solle zweimal jährlich in großer Runde zur Gesamtbetrachtung des Fasanenhofs tagen, erklärte Stadtplanerin Frucht. Das Gremium wird sich aus Bezirksvorsteherin Evelyn Weis, zwei Mitgliedern des Gestaltungsbeirats sowie zwei Bürgervertretern, darunter der stellvertretende Bürgervereins-Vorsitzende Eckhard Benner, zusammensetzen.

 

Von Daniel Stoll

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 13/2022)

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