Africom auf Hilfsmission

Möhringer Oberkommando koordiniert den internationalen Ebola-Einsatz

 

Während US-Präsident Barack Obama vor dem UN-Sicherheitsrat um Unterstützung für eine Aktion gegen die Ausbreitung des tödlichen Ebola-Virus in Afrika warb, hat das in den Möhringer Kelley Barracks stationierte US-Oberkommando für Afrika (Africom), bereits die Koordination der internationalen Hilfe vor Ort in Monrovia (Liberia) vorbereitet.

 

Von Klaus Grundgeiger

 

Die Situation ist dramatisch, denn tödliche Gefahr rückt uns näher: Die Lage in den vom Ebola-Virus heimgesuchten Ländern Westafrikas verschlimmert sich von Tag zu Tag. In einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO heißt es, schon bald müsse man mit Tausenden Infizierten pro Woche rechnen. Inzwischen sind schon mehr als 3000 Tote gezählt worden.

 

Hilferuf der Präsidentin von Liberia

 

Präsident Obama hat auch den Einsatz von Soldaten vor Ort in Afrika angekündigt, um die Ausbreitung von Ebola zu stoppen. So sollen 3000 USSoldaten den Marschbefehl in die verseuchte Region erhalten. Diesen Einsatz wird Generalmajor Darryl A. Williams befehligen, der bei den Waffengattungen von Africom in Möhringen den Bereich der Army kommandiert.

 

Dieser Einsatz des Möhringer Oberkommandos ist die direkte Folge eines Hilfeersuchens der Präsidentin von Liberia, Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf, deren Regierung mit der Bewältigung der Ebola-Epidemie überfordert ist. Ausdrücklich hatte sie um militärische Unterstützung gebeten, wie zuvor schon – überraschenderweise – die zivilen »Ärzte ohne Grenzen«.

 

Der Hintergrund: Das Militär kann Nachschub, Aufbau von Behandlungs- und Isolierstationen schneller gewährleisten als irgendeine andere Organisation. Außerdem ist es in der Lage, Personal schneller und in größerem Maßstab auszubilden als irgendjemand sonst.

 

So ist im Kampf gegen die Ausbreitung der Ebola-Epidemie in Westafrika Stuttgart zu einer wesentlichen Schaltstelle geworden. Dabei ist auch eine enge Kooperation mit der Bundeswehr auf dem Weg. Africom- Sprecher Benjamin Benson wird in den Medien so zitiert: »Die Zusammenarbeit ist noch in einer sehr frühen Phase der Planung. Sie wird derzeit koordiniert – auch über Verbindungsbeamte und -offiziere.«

 

Bundeswehr mit Ausrüstung unterwegs

 

Die Ebola-Hilfe der Bundeswehr ist bereits angelaufen. Auf den Hilfsappell von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an Bundeswehr-Angehörige hatten sich spontan mehr als 2000 Freiwillige gemeldet. Auch das Deutsche Rote Kreuz sucht für geplante Einrichtungen in Afrika noch Ärzte, Hebammen, Physiotherapeuten, Labortechniker und mindestens 130 Krankenpfleger.

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