Als Frau allein durch Afrika!

Eine Mischung aus Bildern und Videos dokumentiert eine abenteuerliche Reise

 

Als weiße Frau allein mit dem Motorrad durch Schwarzafrika. Über diese abenteuerliche Reise durch vier westafrikanische Länder hält Janine Kumpf aus Stuttgart beim Sonnenberg-Verein einen Film- und Diavortrag.

 

Von Roland Steinhauer

 

Janine Kumpf ist mittlerweile 60 Jahre alt und ein Leben lang immer nur individuell gereist. Von sich selbst sagt sie, dass sie in Bezug auf Reisen total verdorben ist, um irgendwo in einer Gruppe hinterherzutappen. Zu ihrem sechswöchigen Afrika-Trip im vergangenen Jahr kam sie eher zufällig. Eigentlich wollte sie in die Karibik, aber eine alte Bekannte aus Burkina Faso brachte sie auf den Gedanken, nach Afrika zu kommen. Sie hatte zwar schon einige afrikanische Länder bereist, aber in Schwarzafrika war sie noch nie. Kurzerhand fasste sie den Entschluss, dorthin zu gehen. Dann stellte sich ihr die Frage, wie am besten das Land bereisen? Auf eigene Faust mit einem Fahrzeug von Deutschland nach Schwarzafrika zu fahren, oder sich dort mit Bussen fortzubewegen, das kam für sie nicht infrage.

 

Ein Motorrad musste her

 

Ihr war sofort klar, dass sie sich dort nur mit einem Motorrad vorwärtsbewegen konnte. Mit 18 hatte sie ihren Motorradführerschein gemacht. Zwar war sie bis dato immer nur mit einer Vespa unterwegs gewesen. Doch die Entscheidung war gefallen. Mit ihren beantragten Visa ist sie auf gut Glück nach Afrika geflogen und hat sich vor Ort innerhalb kurzer Zeit ein gebrauchtes Motorrad gekauft. »Eine ganz einfache Zweitaktmaschine von Yamaha, was anderes kann man dort unten nicht gebrauchen, denn die kann man quasi mit dem Vorschlaghammer reparieren. Und alle zwei bis drei Tage musste ich mit meinem Motorrad zum Mechaniker, weil irgendetwas defekt war«, so die Abenteurerin. Ansonsten lief mit dem Motorrad aber alles wunderbar und es gab so gut wie keine Schwierigkeiten. Die Frau weis wovon sie spricht und worauf es ankommt. »Natürlich wusste ich, wenn ich als weiße Frau mit einem Motorrad sichtbar durch die Lande gefahren wäre, dann hätte ich Probleme bekommen. Mir war klar, dass mich niemand auf dem Motorrad erkennen darf. Ich habe mich dementsprechend gekleidet, dunkle braune Handschuhe getragen und ein blaues Tuareg-Tuch um meinen Kopf gewickelt, auch als Schutz vor Staub und Sand, dazu eine Sonnenbrille. Auf den ersten Blick konnte so niemand erkennen, dass sich dahinter eine weiße Frau verbirgt«, erklärt die 60-Jährige.

 

Keine Angst vor Terroristen

 

Und wenn sie irgendwo angehalten hat, dann meistens auf dem Marktplatz eines Dorfes, wo viele Menschen waren. Sobald sie dann abgestiegen ist und die Menschen erkannt haben, dass da eine weiße Frau auf dem Motorrad daherkam, gab es schon einen Aufruhr. »Aber ich habe mich meistens gleich zu den Frauen gesellt, die ich dort angetroffen habe, und die haben mich etwas geschützt«, erklärt Janine Kumpf. So wichtig wie der Kontakt zu den Schwarzafrikanern war ihr aber auch, dass sie am Abend wenigstens ein ordentliches Bett hatte, eine Dusche und eine Klimaanlage. Auf dem Motorrad unterwegs zu sein, bedeutet auch, mit wenig Gepäck zu reisen. Aufgrund ihrer vielen Reisen hat Janine Kumpf gelernt, nur die wesentlichen Dinge mitzunehmen. Im Vorfeld war es auch ein Thema, was passieren könnte, wenn sie in die Hände von Terrorristen gelangt und entführt wird.

 

Wie ein Schutzengel sie davor bewahrt hat, in solche Gefahr zu geraten, und über vieles mehr ihrer abenteuerlichen Reise berichtet Janine Kumpf am Mittwoch, 15. Oktober, ab 19.30 im evangelischen Gemeindezentrum Sonnenberg, Johannes-Krämer-Straße 2. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

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