Attraktionen am Wegesrand

Die Karte und Beschreibung des „Hexenwegs“ sind neu aufgelegt worden

 

Wer sich gerne an der frischen Luft bewegt und dabei etwas über die Geschichte sowie naturund kulturlandschaftliche Ausstattung Möhringens und seiner Umgebung erfahren will, dem sei der Große oder der Kleine Möhringer Hexenweg empfohlen. Mit Unterstützung des Schwäbischen Albvereins hat das Bezirksamt Möhringen den Streckenverlauf überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht.

 

Von Sonja Mailänder

 

Was hat denn Möhringen mit Hexen zu tun? Diese Frage werden sich nicht nur neu Zugezogene stellen, wenn sie erfahren, dass es hier einen „Hexenweg“ gibt. Wer dies und noch einiges mehr aus Historie und Gegenwart Möhringens erfahren will, sollte sich bequeme Schuhe anziehen und einen Spaziergang oder eine kleine Wanderung entlang des Rundwegs unternehmen. Als Vorlage ist beim Bezirksamt Möhringen kostenlos ein erläuterter Faltplan erhältlich, der im November letzten Jahres neu aufgelegt wurde.

 

Einstieg überall möglich

 

Rot dargestellt ist darauf der Große Hexenweg, der durch Möhringen, den Fasanenhof und Sonnenberg führt und rund 17 Kilometer lang ist. Eine Erweiterung in Sonnenberg bis zur Schwälblesklinge verlängert die Wegstrecke um cirka 1,5 Kilometer, wobei auch ein Anschluss an den „Geographischen Wanderweg“ bis nach Heslach möglich ist. Allein auf Möhringen beschränkt sich hingegen der etwa fünf Kilometer lange Kleine Hexenweg, der auf der Karte blau markiert ist. Ausgangs- und Endpunkt ist jeweils das Bezirksrathaus. Da die Erläuterungstafeln, die den Weg begleiten und auf besondere Standorte hinweisen, keine bestimmte Reihenfolge einhalten, ist ein „Einstieg“ in die Wanderstrecke jedoch prinzipiell überall möglich. Gekennzeichnet sind auf der Karte auch am Weg liegende Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Als wichtigste Änderung gegenüber der ursprünglichen Fassung wurde zwischen der Plieninger Straße und dem Körschtal der Abschnitt über teils steile Steintreppen im Wald durch einen Schlenker über den Stöffler- und den Machtolfweg ersetzt. Daher ist die Strecke nun auch mit Rollator oder Kinderwagen zu bewältigen.

 

Heimische Tiere und Pflanzen

 

Ursprünglich zurückzuführen sind der Große und Kleine Hexenweg auf die Initiative und das Konzept des ehemaligen Bezirksvorstehers Jürgen Lohmann. Mit finanzieller Unterstützung des Bezirksbeirats konnte er umgesetzt und am 12. Mai 2001 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Von Beginn an ehrenamtlich engagiert für den Weg hat sich die Ortsgruppe Möhringen des Schwäbischen Albvereins, indem sie sowohl die Planung als auch die praktische Durchführung übernahm. Bis heute kümmert sie sich um die Markierung der Strecke mit den Logos und die Instandhaltung der Wege. Auch die jetzige Neuauflage der Faltkarte geht auf eine abschnittsweise Begehung durch Mitglieder des Schwäbischen Albvereins, Bezirksbeiräte und interessierte Bürger im Jahr 2017 zurück (wir berichteten), in deren Folge auch die Kennzeichnung des Weges in der Landschaft verbessert wurde. Ein besonderes Anliegen ist der Ortsgruppe die Erhaltung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt, auf die an verschiedenen Standorten – wie am Probstsee oder im Weidach-Zettachwald – hingewiesen wird.

 

Weitere Aktivitäten

 

Mit Unterstützung verschiedener Sponsoren konnten in den letzten Jahren auch an mehreren Stellen die ursprünglichen, knapp betexteten Metallerläuterungsschilder durch ausführlichere, großformatige und aufwendig grafisch gestaltete Farbtafeln ersetzt und ergänzt werden – so an Probst- und Riedsee, am Körschursprung, am Neotel und am Rohrer Weg sowie bei der Stadtbahnhaltestelle Sonnenberg. Natürlich beschränken sich die Unternehmungen der Ortsgruppe Möhringen des Schwäbischen Albvereins jedoch nicht allein auf den Hexenweg. Im Programmheft 2019 sind über das Jahr verteilt für jeden Konditionsgrad und jedes Alter vielfältige Ausflugsvorschläge enthalten. So umfasst es sowohl kürzere Wanderungen und Spaziergänge, Museumsbesuche, Betriebsbesichtigungen und Gesundheits- Wanderungen mit einfachen Gymnastikübungen als auch anspruchsvolle längere Halb- und Ganztagestouren. Beispielsweise geht es am 29. Juni in den Schönbuch durch das Schaichtal zur Sulzeiche oder am 3. August auf Stäffelestour in Stuttgart-Süd. Gerade mit diesem speziell auf das Wochenende terminierten Angebot soll vor allem auch ein jüngeres Publikum angesprochen werden, wobei bei allen Veranstaltungen Gäste ausdrücklich willkommen sind. Eingeplant ist auch immer eine Schlusseinkehr. Ebenso finden regelmäßig Kaffeetafeln im Bürgerhaus und vier Mal jährlich Stammtische im „ANNO 1897“ statt. Weitere Anfahrten erfolgen in der Regel mit dem ÖPNV oder gecharterten Reisebussen.

 

Das Jahresprogramm 2019 gibt es im Bezirksamt, Maierstraße 1, und in der Stadtbücherei im Spitalhof. Aushangstellen: Bäckerei Schrade, Ecke Filderbahn- Leinenweberstraße 38; Backparadies Monese, Ecke Filderbahn- Vaihinger Straße 45; BW-Bank, Filderbahnstraße 21, und im Fasanenhof, städtischer Schaukasten, Kurt-Schumacher- Straße. Und auf https://moehringen. albverein.eu. Die Termine stehen auch monatlich in „Möhringen Aktuell“

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