Auf dem Weg in den Bildungskosmos

Möhringen ist Interimsstandort für Gemeinschaftsschule

 

Das Netzwerk „Konzept-e“ erweitert sein Bildungsrepertoire und errichtet in Möhringen eine private Gemeinschaftsschule mit besonderem Lernkonzept – die Kinder stehen dabei im Mittelpunkt.

 

Von Anke Bauer

 

„Das Lernen lernen“: Für Clemens Weegmann, Leiter der Freien element-i-Grundschule auf dem Step-Areal in Stuttgart- Vaihingen, ist auf dem Bildungsweg von Kindern eines besonders wichtig – und zwar sie selbst. „Kinder sind kleine Forscher, sie sollen ihren Lernprozess selbst mitgestalten und steuern dürfen“, sagt er und greift damit das Konzept der element-i-Kindertagesstätten und -Schulen auf.

 

Hinter dem Konzept steht das Vaihinger Trägernetzwerk „Konzept- e“, das im Raum Stuttgart rund 40 Kindertagesstätten und vier Schulen betreibt. Drei weitere Schulen gibt es in Karlsruhe. Allesamt sind laut Schul-Steckbrief frei, staatlich anerkannt, ganztags, jahrgangsübergreifend, bilingual und mit Schwerpunkt auf die Mintfächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. „Das ‚i‘ in element-i steht für unser grundlegendes Verständnis von Bildung, die individuell, interessenorientiert und interaktiv geschieht und die die innere Freiheit der Kinder fördern soll“, erklärt Weegmann. In Stuttgart schlägt man ab dem kommenden Schuljahr mit der ersten privaten Gemeinschaftsschule in der Region nun neue Bildungswege ein: Los geht es in der Möhringer Breitwiesenstraße mit einem Interimsquartier, wo zunächst die Klassen 1 bis 6 jahrgangsübergreifend unterrichtet werden. Derzeit gestaltet man das alte Bürogebäude der Firma Scharr samt Werkstätten und großem Parkplatz für bis zu 200 Schüler:innen um. In den kommenden zwei bis drei Jahren soll dann in der Nähe des Vaihinger Bahnhofes ein eigenes Bildungshaus seine Arbeit aufnehmen – mit Platz für 700 Kinder und Jugendliche, von der Kita bis zum Abitur.

 

Start mit 30 bis 40 Kindern

 

Weegmann rechnet zum Start in Möhringen mit 30 bis 40 Kindern, die nach dem besonderen pädagogischen Konzept der Grund- und Gemeinschaftsschule lernen dürfen, Anmeldungen gibt es bereits. „Wir denken unsere Einrichtungen vom Kind aus“, erklärt der Schulleiter. Nicht nur der jahrgangsübergreifende, projekt- und schülerorientierte Unterricht sowie das forschende Lernen bereiten die Kinder auf das Leben vor – auch die täglichen Schülerkonferenzen und individuellen Coaching- Gespräche sollen ihnen dabei helfen, sich zu entfalten. „Bei uns soll es einfach menscheln“, sagt Weegmann, der davon überzeugt ist, dass strenge Schnittstellen auf dem Bildungsweg – wie zwischen Kindergarten und Grundschule – Kindern nicht immer guttun. Für ihn ist es wichtig, „das Lernen zu lernen“: „Es geht nicht darum, Wissen nur abzuspulen, sondern es aufzunehmen, fähig zu sein, immer neu zu lernen.“ Auf die persönlichen Kompetenzen wie ein starker Charakter, Teamplay und Problemlösungskompetenz komme es an.

 

Und genau das wolle man den Kindern und Jugendlichen vermitteln. Natürlich werde auch der offizielle Bildungsplan umgesetzt, aber eben anders: „Wir haben ihn für die Kinder in eine Lernweltkarte übersetzt – mit einem Matheoder Deutschkontinent und Ländern, die etwa Addition und Subtraktion heißen.“ Mit der Gemeinschaftsschule geht es nun von der Weltkugel in einen neuen Lernkosmos.

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