Aus dem Bezirksrathaus ...

In der Sitzung des Bezirksbeirats am 18. November stand wieder eine Vielzahl an Themen auf der Tagesordnung.

 

Fünf Minuten für Bürgerinnen und Bürger: Ein Bürger regte an, bei künftigen städtischen Baumaßnahmen stärker zu berücksichtigen, wo Busse und SSB fahren. Oft würden durch die Baumaßnahmen zum Beispiel Schulwege von Kindern stark beeinträchtigt. Darüber hinaus wies er darauf hin, dass im Schneewittchenweg, Dornröschenweg und der Oberen Brandstraße häufig alle Zufahrten in Richtung Hechinger Straße bis vorne hin zugeparkt seien, sodass man kaum mehr einfahren könne. Vielleicht könne man dort aufpflastern, so sein Vorschlag.

 

Fortschreibung des Nahverkehrsplans (NVP) der Landeshauptstadt: Zurzeit erstellt die Stadt die zweite Fortschreibung des Nahverkehrsplans, in dem grundlegende Weichenstellungen für den Bus- und Stadtbahnverkehr in den kommenden Jahren gestellt werden. Die Stadt hat hierfür bereits eine vorläufige Version verfasst. Das offizielle Verfahren schreibt nun vor, dass jeder Stadtbezirk eigene Wünsche formuliert und an die Stadt einreicht. Allerdings können detaillierte Vorschläge im NVP kaum berücksichtigt werden, wie Vertreter der Stadt bei einer früheren Veranstaltung zum Thema NVP erklärt hatten. Das sei erst beim im nächsten Jahr geplanten Nahverkehrsentwicklungsplan (NVEP) möglich, der nach Verabschiedung des NVPs Mitte 2016 ebenfalls von der Stadt angegangen wird.

 

Wie gebeten hat der Bezirksbeirat nun mit Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann vor der Sitzung eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen für den öffentlichen Nahverkehr im Bezirk formuliert. Auf folgende Punkte haben sich die Bezirksbeiräte geeinigt:

 

- Verkürzung der Taktzeiten der Buslinie 72 auf zehn Minuten
- Installation von Express-Bussystemen mit Umsteigemöglichkeiten vom Flughafen/Messe zum Synergiepark sowie weitere Verbesserung der Anbindung für Pendler aus dem Bereich Tübingen/ Reutlingen zum Synergiepark

- Überprüfung/Optimierung der Anschlusssituation des Synergieparks
- Schaffung einer direkten Verbindung aus dem Raum Esslingen, gegebenenfalls Installation einer Direktverbindung Express- Buslinie über die Filderauffahrt
- Einrichtung einer Kurzstreckenzone vom Stadtteil Fasanenhof bis zum Möhringer Bahnhof
- Weitere Integration von Taxen im Nahverkehrsangebot
- Verbesserung der ÖPNV-Versorgung in den Randgebieten (z.B. Märchenviertel, Wohngebiet Kuchen)
- Verbesserung von weiteren Abstellmöglichkeiten von Fahrrädern an Haltestellen (z.B. Bonhoefferkirche/Vaihinger Straße)
- Gesicherte und überdachte Fahrradabstellplätze, Ladestationen für E-Bikes, Pedelecs am Knotenpunkt Möhringer Bahnhof
- Vereinfachung der Fahrplantakte; optimiertere Abstimmung der Fahrpläne zwischen der Linie U 3 und den Linien U 5, U 6, U 12 sowie der Buslinie 72. Ziel: kürzere Wartezeiten
- Angebot für ältere oder in der Mobilität eingeschränkte Fahrgäste verbessern, d.h. barrierefreie Haltestellen zügig umsetzen
- Bei den Buslinien 73, 76, 77 sowie 80 soll das derzeitige Fahrplanangebot beibehalten werden, ebenso wie bei den Stadtbahnlinien U 3, U 6, U 12
- Weitere Verbesserungen des Angebots/der Taktangebote der Linie U8 abends und am Wochenende
- Elektronische Anzeigetafeln an allen Haltestellen. Auf den Aushangfahrplänen sollte die Zonenanzahl vermerkt werden
- Bei Störungen optimalere Informationen der Fahrgäste in Bussen und Bahnen, z.B. durch elektronische Anzei-gentafeln

 

Lohmann betonte, dass vor der Erstellung des Entwicklungsplans im kommenden Jahr diese Punkte im Bezirksbeirat erneut aufgegriffen und darüber hinaus noch weitergehende Vorschläge erarbeitet würden. Die aktuelle Liste für den NVP wurde verabschiedet.

 

Förderung ehrenamtlichen Engagements: Das Deutsche Rote Kreuz Möhringen hat einen Antrag auf 15 neue Dienstanzüge gestellt. Pro Exemplar fallen Kosten von 198,38 Euro an, 15 Exemplare ergeben damit eine Summe von 2975,70 Euro. Der Bezirksbeirat genehmigte den Antrag einstimmig.

 

Anträge/Anfragen: Ein Mitglied des Bezirksbeirats erkundigte sich nach dem aktuellen Stand des ehemaligen Drogerie-Müller- Ladenlokals an der Vaihinger Straße. Lohmann liegen unverbindliche Informationen vor, dass das Gebäude ab Januar 2016 wieder vermietet sei. Nähere Einzelheiten waren bislang nicht bekannt.

 

Eine weitere Stimme aus dem Beirat erkundigte sich nach dem Gelände der Radstation am Möhringer Bahnhof. Laut Lohmann sei derzeit weiterhin eine Bauanfrage im Gange, Weiteres sei aber auch hier nicht bekannt.

 

Bekanntgaben: Zu Beginn des Jahres war eine Verkehrsberuhigung der Filderbahnstraße inklusive der Richterstraße Thema im Bezirksbeirat. Die Stadt möchte dort den Auto- und Parkverkehr eindämmen und den Bereich für Fußgänger und Radfahrer besser nutzbar machen. Inzwischen haben die Stadt und die Verkehrsplanung mehrere Gespräche mit unterschiedlichen Behörden zur Klärung diverser Aspekte geführt, darunter mit der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS). Laut AWS spricht nichts gegen eine Durchfahrtssperre für den privaten Pkw-Verkehr in der Richterstraße. Durch Verkehrszählungen der Stadt wurde allerdings ermittelt, dass eine solche Sperrung zu Spitzenzeiten (zum Beispiel von 17 bis 18 Uhr) bis zu 80 Pkws pro Stunde an Ausweichverkehr für die Holdermann- und die obere Richterstraße bedeuten würde.

 

Der Bezirksbeirat plädiert nun dafür, lediglich den nördlichen Bereich der Filderbahnstraße umzubauen. Bei einem Umbau im südlichen Bereich seien Verkehrsprobleme aufgrund des Parkverkehrs zu erwarten; außerdem befürchtet das Gremium starken Schleichverkehr über die Oberdorf- und Maierstraße.

 

Verschiedenes: In der vergangenen Sitzung war die Anfrage gestellt worden, wie es zurzeit um das Schulschwimmen im Hallenbad Sonnenberg stehe und wie es mit dem Bad allgemein weitergehen soll. Lohmann sagte nun, die Grundversorgung des Schwimmunterrichts sei abgedeckt, bei Mehrbedarf werde auf andere Bäder ausgewichen. Ansonsten werde gerade ein Gutachten dazu erstellt, wie es mit dem Bad weitergehen soll.

 

Die 22 Kandidaten, die sich für die Wahl zum Möhringer Jugendrat Anfang 2016 beworben haben, stellen sich am Donnerstag, 14. Januar, um 18.30 Uhr im Jugendhaus Fasanenhof ihren Wählern vor.

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