Aus dem Bezirksrathaus ...

Die letzte Sitzung des Bezirksbeirats im vergangenen Jahr am 16. Dezember hatte wieder eine Vielzahl an Themen auf der Tagesordnung.

 

Verpflichtung eines stellvertretenden Mitglieds des Bezirksbeirats: Als solches wurde zu Beginn der Sitzung Jürgen Schmidt für die AfD (Alternative für Deutschland) vorgestellt. Die Verpflichtung erfolgte durch Handschlag mit Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann.

Pflegezentrum Bethanien, Bebauungsplan mit Satzung über örtliche Bauvorschriften: Dieser Tagesordnungspunkt wurde kurzfristig abgesetzt, »aber wir gehen davon aus, dass die Vorlage im Januar unterschrieben auf dem Tisch liegt«, erklärte Lohmann. Näheres folgt in unseren kommenden Ausgaben.

Vorstellung der Demenzkampagne 2016 in Möhringen und Vaihingen: 19 Teilnehmer unter der Schirmherrschaft von Bezirksvorsteher Lohmann und seines Vaihinger Amtskollegen Wolfgang Meinhardt organisieren die breit angelegte Kampagne, die in beiden Stadtteilen mit gut 50 mannigfaltigen Veranstaltungen und Förderangeboten für Betroffene aufwartet (wir berichteten). »Wir wollen aufzeigen, welche Hilfen es für Betroffene und Angehörige gibt, Unwissenheit und Ängste abbauen und zur Enttabuisierung des Themas beitragen«, erläuterte Martin Schneider vom Gerontopsychiatrischen Dienst, kurz »Gerbera«, der Evangelischen Gesellschaft (eva) in Vaihingen, der gemeinsam mit Sandra Griesinger das Programm vorstellte. Alle Bezirksbeiräte waren sich über die Bedeutung des Themas einig, die Schneider in Zahlen veranschaulichte: Rund zehn Prozent der über 65-Jährigen seien von Demenz betroffen, allein für Vaihingen und Möhringen sei somit von 1500 Personen auszugehen.

 

Den Auftakt zur Kampagne bildet der Kunstwettbewerb »Demenz im Rahmen«. Kunstwerke zum Thema können noch bis zum 1. Februar im Pflegezentrum Bethanien oder im Paritätischen Mehrgenerationenhaus abgegeben werden. Eine Jury bewertet die drei besten, der Gewinner darf sich über 500 Euro freuen. Die Preisverleihung erfolgt bei einer Vernissage im Bürgerhaus am Freitag, 26. Februar, um 17.30 Uhr, die Finissage ist für den 13. Mai geplant.

 

Dazwischen finden fast täglich Veranstaltungen in Vaihingen und Möhringen statt, von Sprechstunden des StadtSeniorenRats über Buchausstellungen und Filmvorführungen bis hin zu Vorträgen und Autorenlesungen.

 

Förderung ehrenamtlichen Engagements: »Öffentlichkeitsarbeit ist ein zentrales Element der Demenzkampagne«, sagte Schneider. So stellte der Gerontopsychiatrische Dienst einen Antrag auf Bezuschussung der Kosten für die Programmbroschüren, Plakate und Flyer in Höhe von insgesamt 2950 Euro. Nachdem die Vaihinger sich bereits auf die Übernahme der Hälfte des Betrags geeinigt hatten, war es für die hiesigen Bezirksbeiräte ausnahmslos selbstverständlich, die zweite Hälfte, also 1475 Euro zu übernehmen.

 

Darüber hinaus gab Lohmann den Erlös des Christkindlesmarkts bekannt. Diesmal seien zwar 140 Würste weniger an den Mann gebracht worden, doch trotz dieses Einbruchs seien 3481 Euro erwirtschaftet worden.

 

Anträge/Anfragen: Eine Anfrage aus dem Bezirksbeirat bezog sich auf den künftigen Standort der Fahrradservicestation am Bahnhof. Diese seien doch oft in Unterführungen zu finden – die jedoch zu schmal seien, hielt Lohmann dagegen. Ein weiteres Mitglied des Bezirksbeirats plädierte für einen Rückkauf des Grundstücks durch die Stadt, bevor man vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Der Bezirksbeirat sprach sich für einen Sachstandsbericht aus.

 

Bekanntgaben: In die erste der beiden geplanten Flüchtlingsunterkünfte im Fasanenhof – die alten Pavillons bei der Fasanenhofschule – sind später als geplant in den ersten Tagen des noch jungen Jahres die ersten Bewohner eingezogen: 14 Familien und zehn Alleinstehende. Bei Redaktionsschluss war die Unterkunft noch nicht voll belegt, soll letztlich aber 80 Menschen ein Dach über dem Kopf bieten. Die Untergruppe Fasanenhof des Freundeskreises Flüchtlinge hat die Neueintreffenden begrüßt und beim Beziehen der Räume geholfen. Ein Mitglied des Gemeinderats bevorzugte die Containerlösung, weil anerkannte Asylbewerber die Erstunterkunft sowieso rasch wieder verließen.

 

In diesem Zusammenhang wurde eine gemeinsame Pressemitteilung der SPD, SÖS Linke Plus, Freie Wähler, FDP und Stadtisten im Stuttgarter Gemeinderat publik gemacht. Darin fordern die Fraktionen unter anderem einen besseren Betreuungsschlüssel für Flüchtlinge. Derzeit kümmert sich ein Sozialarbeiter im Schnitt um 136 Asylsuchende – was bereits über dem Leistbaren sei. Deshalb fordern die Antragsteller eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels auf 1:120, was mit einer Erhöhung der Mittel um 575 000 Euro in diesem und 1,1 Millionen Euro im nächsten Jahr verbunden sei.

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