Aus dem Bezirksrathaus ...

 

Am 11. Mai leitete Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann seine 518. und letzte Sitzung des Bezirksbeirats. Ab der kommenden Sitzung am 22. Juni ist die frischernannte Bezirksvorsteherin Evelyn Weis (rechts) als Nachfolgerin am Zug und freut sich bereits auf ihre neue Aufgabe. Zunächst standen am 11. Mai aber folgende Themen auf der Tagesordnung der Sitzung:

 

Fünf Minuten für Bürgerinnen und Bürger: Roland Petri ist seit zehn Jahren beim Tiefbauamt der Stadt für Möhringen als Planer zuständig. Nun war er extra ohne dienstlichen Auftrag in die Sitzung gekommen, um sich persönlich bei Noch-Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann »für die gute Zusammenarbeit« zu bedanken. Auch er selbst habe die Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt immer als sehr konstruktiv und angenehm empfunden, gab Lohmann den Dank umgehend zurück: »Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus. «

 

Verkehrsunfall- und Kriminalitätsstatistik: Im Anschluss stellte Stefan Hartmaier, Revierleiter im Polizeirevier 4 an der Balinger Straße, ebenfalls zum letzten Mal Auszüge aus der Verkehrsunfall- und Kriminalitätsstatistik 2015 für den Bereich Möhringen vor. Hartmeier wechselt nach Böblingen, da seine momentane Stelle höher bewertet wurde und die dazu erforderliche Beförderung noch nicht ansteht. Er bleibt Möhringen aber als Bewohner weiter erhalten.

 

Die gute Nachricht zum Thema Kriminalstatistik lautete an diesem Abend: Möhringen ist insgesamt sicher. 2015 haben sich in Möhringen 422 Verkehrsunfälle ereignet. 91 Mal kamen Personen zu Schaden, in lediglich sieben Fällen gab es dabei Schwerverletzte. Insgesamt gibt es keinen echten Unfallschwerpunkt im Stadtbezirk, lediglich eine »Stelle mit Unfallhäufung«: An der Kreuzung Breitwiesen-/Handwerkstraße kracht es häufiger. Einen Wermutstropfen gebe es aber: Die Zahl der Unfallfluchten steige jedes Jahr an. Allerdings sei dies kein spezielles Möhringer Problem, versicherte er.

 

2015 gab es in Möhringen 1588 Straftaten, 244 weniger als 2014. Es gab keine Tötungen, die Zahlen der registrierten Vergewaltigungen und der räuberischen Erpressungen sind jeweils leicht gesunken. Erfreulicherweise seien entgegen dem bundesweiten Trend die Zahl der Einbrüche in Möhringen deutlich zurückgegangen, von 83 auf 38. Dies sei in Teilen wohl auf verstärkte Präventionsarbeit der Polizei sowie mehr Polizeistreifen zurückzuführen, vermutete Hartmeier auf die Frage nach den Gründen hierfür.

 

Die Frage aus dem Bezirksbeirat, ob es problematische Gruppen oder Gangs in Möhringen gebe, konnte Hartmeier verneinen. Es gebe auch keine problematischen Treffpunkte, an denen es eine kriminelle oder zwielichtige Szene gebe. Auch eine Drogenszene gebe es in Möhringen nicht, ergänzte der Revierleiter.

 

Insgesamt sei Möhringen ein recht sicherer Stadtteil. Obwohl im Stadtbezirk 5,2 Prozent der Stuttgarter wohnen, werden hier nur 2,4 Prozent der Straftaten in der Stadt begangen. Möhringen sei damit weniger belastet als andere Stadtbezirke, zog Hartmeier eine positive Bilanz der neuesten Kriminalstatistik.

 

Anträge/Anfragen: Die SPD-Fraktion stellte einen Antrag im Zusammenhang mit dem Umfeld des Möhringer Bahnhofs.

 

Die Fläche südlich der Gleise am Möhringer Bahnhof gehört seit einiger Zeit der Strenger- Gruppe und der Bietigheimer Wohnbau. Die Pläne der Eigentümer stehen derzeit noch nicht fest. Da mit einer Bebauung durch Investoren in den kommenden Jahren zu rechnen ist, muss in diesem Fall die Fahrrad- Service-Station dort weichen.

 

Da die Stadtverwaltung ihr Interesse an einem Erhalt oder einem neuen Standort für die Fahrradstation zugesagt habe, müsse die Stadt nun eigentlich aktiv werden, um diesem Interesse Rechnung zu tragen, fordert die SPD in ihrem Antrag. Denn die Eigentümer hatten der Stadt das Grundstück zum Vorzugspreis von 300 000 Euro angeboten. Die Stadt will das Grundstück aus verschiedenen Gründen aber auch zu bevorzugten Konditionen nicht haben. Insbesondere möchte sie dort kein Gebäude errichten, für das die Stadt selbst keinen Bedarf hat und das sie unmittelbar nach dem Bau bereits weitervermieten müsste. Da die Zukunft des Areals nun weiter unklar ist, fordert die SPD mit ihrem Antrag alle Beteiligten auf, den aktuellen Stand der Planungen im Bezirksbeirat öffentlich vorzustellen. Lohmann wies darauf hin, dass der Bezirksbeirat regelmäßige Informationen einfordern und bei einer solchen Vorstellung auch unbedingt Vertreter des Stadtplanungsamts anwesend sein müssten. Der Antrag der SPD wurde einstimmig angenommen.

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