Aus dem Bezirksrathaus ...

 

Bei der Sitzung des Bezirksbeirats am 21. September standen unter anderem folgende Themen auf der Tagesordnung:

 

Fünf Minuten für Bürgerinnen und Bürger: Eine Dame vom Freundeskreis Flüchtlinge bat darum, sich um einen Alternativstandort für die Fahrradstation am Bahnhof zu bemühen. Diese muss aller Wahrscheinlichkeit nach Wohnungen weichen. In der Station werden unter anderem reparaturbedürftige Räder für Bedürftige und Flüchtlinge wieder fahrtüchtig gemacht. Bereits 1400 Unterschriften für den Erhalt der Einrichtung seien zusammengekommen. Zu dem Anliegen sei außerdem ein Termin mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn geplant.

 

Bebauung Bahnhof: Hier sollten eigentlich weitere Planungsüberlegungen vorgestellt werden: »Der Eigentümer wollte neue Ideen kundtun, hat aber kurzfristig abgesagt«, berichtete Bezirksvorsteherin Evelyn Weis. Die Bezirksbeiräte zeigten sich verwundert bis verärgert über die erneute Verschiebung – immerhin sei dies bereits die dritte Absage. Das Thema Fahrradstation wurde auch hier aufgegriffen und mit der Frage verbunden, ob diese in die Planungen mit einbezogen werden könne. Die Angelegenheit solle bei der Stadtverwaltung forciert werden.

 

Vorstellung des Leiters von Polizeirevier 4, Martin Rathgeb: Seit 1. Juli ist Martin Rathgeb Leiter des Polizeireviers 4 in der Balinger Straße. Damit fallen insgesamt fünf Stadtbezirke mit sämtlichen Stadtteilen in seinen Zuständigkeitsbereich: Neben Möhringen sind das Degerloch, Sillenbuch, Vaihingen und Birkach/Plieningen mit alles in allem rund 139 000 Einwohnern.

 

Jetzt stellte sich der frischgebackene Revierleiter offiziell im Bezirksbeirat vor (unser Bild zeigt ihn mit Bezirksvorsteherin Weis), berichtete von seinem Werdegang und beantwortete bereitwillig Fragen. Martin Rathgeb entstammt einer Polizistenfamilie. Sein Vater Günther genoss als Leiter der Stuttgarter Schutzpolizei Hochachtung, und auch die Tochter tritt in seine Fußstapfen. Rathgeb selbst schlug 1983 die Laufbahn als Polizist ein, wechselte fünf Jahre später zur Kriminalpolizei und hat seit 2004 Leitungsfunktionen inne. Bereitschaftspolizei in Biberach, Mobiles Einsatzkommando Stuttgart, Innenministerium und zuletzt Kriminaloberrat im Polizeipräsidium Ludwigsburg sind nur einige Stationen seiner Karriere. »Ich habe immer versucht, die Welt zu retten«, sagte der 50-Jährige über sich. Nachdem er in früheren Jahren eher international orientiert gewesen sei, wolle er nunmehr als »Freund und Helfer«, als »Kümmerer« wahrgenommen werden.

 

»Ich bin ein positiver Mensch, ich sehe nur Chancen«, antwortete Rathgeb auf die Frage, wo er größere Probleme im Stadtbezirk erkenne. »Ich lerne noch, brauche Ihre Rückmeldung. Wenn Sie das Gefühl haben, irgendwo ist ein Brennpunkt, will ich das wissen und die Hintergründe erfahren.« Wenn gewisse Gruppen andere drangsalieren, keine Regeln akzeptieren, oder wenn die Verschmutzung durch Müll überhandnimmt, gebrauchte Kondome auf dem Kinderspielplatz landen, ist bei Rathgeb die Grenze überschritten: »Das darf nicht sein. Es gibt keinen rechtsfreien Raum.«

 

Förderung ehrenamtlichen Engagements: Der Verein bhz Stuttgart stellte einen Antrag zur Förderung des »Tanzfestes für alle« unter dem Motto »Beschwingt.Heiter.Bunt« am Freitag, 21. Oktober, von 18 bis 21 Uhr, in der evangelischen Kirche, Bonhoefferweg 14, im Fasanenhof. Ob allein, als Paar oder als Gruppe – jeder ist eingeladen zu einem geselligen Abend mit Musik, Tanzvorführungen und Artistik. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Der Bezirksbeirat genehmigte dazu eine Unterstützung von 500 Euro.

 

Auch die Orchestervereinigung Stuttgart-Möhringen hat einen Förderantrag von 400 Euro gestellt. Das Sommerkonzert am 9. Juli im Bürgerhaus war zwar gut besucht, dennoch war durch die Nutzung des Flügels, Sträuße, Plakate und Programme ein Defizit von 1958 Euro übrig geblieben. Der Beirat stimmte der Förderung einstimmig zu.

 

Anträge/Anfragen: »Was wäre für Sie als Bezirksbeirat verträglich? «, fragte Bezirksvorsteherin Weis zum Thema »Street-Festival «, das in den Sommerferien des kommenden Jahres bei der Martinskirche steigen soll. Dort sollen in Food Trucks allerlei Leckereien aus aller Welt angeboten werden.

 

Ein- bis zweimal pro Jahr sollte das Maß aller Dinge sein, so die vorherrschende Meinung, was dann auch in einer Stellungnahme so formuliert wurde. Außerdem solle erst das Konzept näher erläutert werden, bevor über eine mögliche Gebührenermäßigung diskutiert werden könne.

 

Noch ein Zusatz zur Fahrradstation: Nach einem Antrag der Grünen bat Vorsteherin Weis in einer in der Sitzung formulierten Stellungnahme an die Stadt, über den aktuellen Sachstand bei der Suche nach einem geeigneten neuen Standort zu berichten. Es solle geprüft werden, ob die Unterführung zur Fahrradstation beziehungsweise zum Fahrradparkhaus umfunktioniert werden könne. Außerdem solle die Verwaltung darlegen, welche der infrage kommenden Flächen städtisch und welche im Besitz der SSB seien.

 

Ein Antrag der CDU-Fraktion befasste sich mit dem verbesserungswürdigen Zustand des Hexenweges, verbunden mit der Bitte, sich um eine Aufwertung des Weges zu bemühen. Schließlich werde er von der Hotellerie als Wanderweg empfohlen. »Sogar ich hatte beim Begehen Probleme «, bekannte die Bezirksvorsteherin. Bei einem Wanderweg könne allerdings nicht erwartet werden, dass er komplett asphaltiert sei.

 

Der Antrag fand zwar generell Zustimmung, jedoch sollten mittels Fotos zunächst die fraglichen Abschnitte dokumentiert und erst dann die nächsten Schritte eingeleitet werden

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