Aus dem Bezirksrathaus

Bei der Sitzung des Bezirksbeirats am 18. April standen folgende Themen auf der Tagesordnung:

Vorstellung Unterhaltungsprogramm an Straßen und ausgewählten Bauprojekten: „Alle Jahre wieder berichten wir bei Ihnen über den neuesten Stand“, leitete Roland Kurz seinen Part ein. Er ist Leiter des Baubezirks 2 im Tiefbauamt, das neben Möhringen, Fasanenhof und Sonnenberg auch Degerloch und Hoffeld betreut. Kurz begann mit einem „nicht ganz unumstrittenen“ Projekt: dem Ausbau der Sigmaringer Straße. „Damit starten wir spätestens Anfang nächsten Jahres, wenn auch der Umbau der Feuerwache anläuft.“ Früher, nämlich spätestens nach den Sommerferien, geht es mit der Umgestaltung der Filderbahnstraße los, was bislang mehrfach verschoben werden musste. „Wir müssen abwarten, wie die Vergabe der Arbeiten läuft.“ Mit der Fertigstellung rechnet der Mann vom Tiefbauamt bis Mai 2019. Bereits begonnen hat die Kanalerneuerung im Bereich Saarland-/ Öläckerstraße, die voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen sein wird. Ebenfalls Kanalerneuerung, dazu Straßeninstandsetzung, steht in der Unteren und Oberen Brandstraße an, und im Zuge der Arbeiten auch in der Hechinger Straße zwischen Unterer und Oberer Brandstraße. Die Ausführung ist für das zweite Halbjahr geplant. Im Fasanenhof werden unter anderem die Treppen der Verbindungswege Kurt- Schumacher-Straße/Ehrlichweg sowie der Verbindungsweg Machtolfweg/Körschwiesen auf Vordermann gebracht. In Sonnenberg gilt dies unter anderem für einen Teilabschnitt des Höhenrandwegs und den Feldweg 338. Lerchenfeld Zeil, Rembrandtstraße. Außerdem wird in dem Stadtteil voraussichtlich von Juli 2018 bis Juli 2019 das Regenspeicherbecken Im Betzengaiern umgebaut und modernisiert; geplante Gesamtkosten: rund zwei Millionen Euro.

Informationen zur Baumaßnahme „Vollanschluss Nord- Süd-Straße/Breitwiesenstraße mit Straßenerneuerung“: Nachdem Vertreter des Tiefbauamts zuvor bereits den Vaihinger Bezirksbeiräten einen Besuch abgestattet hatten, klärten sie nun die Möhringer Amtskollegen über den aktuellen Stand der Baumaßnahme Vollanschluss der Breitwiesenstraße an die Nord-Süd- Straße auf. „Das Projekt ist seit März ausgeschrieben, dem Baubeginn im Juni steht nunmehr nichts mehr im Wege“, verkündete Christopher Schmid, Straßen- und Verkehrsplaner in den Bereichen Filder und Neckar. Mit der Fertigstellung der Baumaßnahmen rechnet die Stadt im Herbst 2019. Dafür sind im Haushalt 1,6 Millionen Euro bereitgestellt.

Die Nord-Süd-Straße ist von jeher das Sorgenkind in puncto Verkehr der beiden Stadtbezirke – erst recht durch die zu erwartende erhebliche Zunahme an Pendlerströmen, die mit den ehrgeizigen Baumaßnahmen im Synergiepark einhergehen wird. „Die Verkehrsprobleme, die unter anderem durch die Ansiedlung von Daimler und Allianz verstärkt werden, können wir nicht lösen, aber wir schaffen die Basis für eine optimale Steuerung im Quartier“, stellte Roland Petri (Bildmitte zwischen Bezirksvorsteherin Evelyn Weis und Christopher Schmid) klar, der im Tiefbauamt für Möhringen, Vaihingen und Degerloch zuständig ist. Wie besagte Steuerung im Detail aussehen wird, erklärten die beiden Planerden Bezirksbeiräten: „Bisher hat die Breitwiesenstraße nur einen Teilanschluss. Vollanschluss heißt, es wird unter anderem eine zusätzliche Linksabbiegespur Richtung Autobahn und eine freie Rechtsabbiegespur angelegt, um möglichst viel in den Verkehrsspitzen abfließen zu lassen“, so Petri. Dafür muss der Fußgängerüberweg verlegt werden. Zudem sieht die Planung den Vorrang der Breitwiesen- gegenüber der Handwerkstraße vor.

Sämtliche Kreuzungen im Karree zwischen Nord-Süd-Straße, Breitwiesen- und Handwerkstraße sollen ampelgesteuert und an die Integrierte Verkehrsleitzentrale Stuttgart (IVLZ) angeschlossen werden, wodurch alle vier Knotenpunkte miteinander verknüpft werden. „Zwei Kameras sind ebenfalls mit der IVLZ verbunden, die beide Richtungen abdecken und grüne Wellen so schalten, dass der Verkehr so ungehindert wie möglich abfließen kann“, berichtete der Verkehrsexperte. Das Aufstellen von Vario- Tafeln mit Informationsanzeigen für Autofahrer rechne sich hingegen nicht: „Das ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit.“ Für die Baumaßnahmen sind sieben Bäume bereits der Motorsäge zum Opfer gefallen, 15 Neupflanzungen sollen Ausgleich schaffen.

Auf eine besorgte Nachfrage aus dem Gremium erläuterte Petri: „Wir bauen unter Verkehr, was sehr aufwendig ist. Allein die Baustelleneinrichtung verschlingt mindestens ein Drittel der gesamten Baukosten.“ Sein Kollege Schmid ergänzte: „Es wird nicht ohne Behinderungen vonstatten gehen. Wenn irgend möglich, wird außerhalb der Stoßzeiten und an Wochenenden gearbeitet.“ Die Zufahrt zum Gewerbegebiet solle stets gewährleistet bleiben.

Die Bezirksbeiräte nahmen den Sachstandsbericht zustimmend zur Kenntnis. So sprach Fred Wagner, CDU, von einem „Schritt in die richtige Richtung“, um den zunehmenden Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken.

Förderung ehrenamtlichen Engagements: Antrag „Initiative Stolpersteine Stuttgart-Vaihingen“; Verlegung von drei Stolpersteinen: Diese sollen in Gedenken an drei Zwangsarbeiterkinder auf Möhringer Gemarkung verlegt werden. Das Gremium einigte sich einstimmig darauf, den Antrag zu fördern: die Einreise des Angehörigen eines der Opfer aus der Ukraine mit 500 Euro aus dem Christkindlesmarkt und eine Informationstafel mit 240 Euro aus dem Topf für bürgerschaftliches Engagement.

Anträge/Anfragen: Lärmschutz für den Fasanenhof: Gemäß einem Antrag der Grünen-Fraktion fordern die Bezirksbeiräte die Verwaltung auf, auf der Basis einer Echtmessung des Verkehrslärms eine Bewertung vorzulegen.

Verschiedenes: Wie Bezirksvorsteherin Evelyn Weis bekannt gab, ist Helga Röck, AfD, bereits aus dem Bezirksbeirat ausgeschieden. Auch Markus Schröter, CDU, wird dem Gremium nicht mehr angehören.

Das Bezirksamt Möhringen, Maierstraße 1, ist unter Telefon 0711/216-6 09 22 oder per E-Mail an bezirksamt.moehringen@ stuttgart.de zu erreichen. Auf www.stuttgart.de/external/show/ ratsdokumente sind Sitzungstermine und Themen des Bezirksbeirats zu finden.