Aus dem Bezirksrathaus ...

 

Bei der Sitzung des Bezirksbeirats am 18. Juli standen folgende Themen auf der Tagesordnung:

 

Versorgungslage durch Ärzte im Stadtbezirk: „Ich kann Entwarnung geben: Der Generationenwechsel funktioniert hier gut“, lautete die frohe Botschaft des Vorstandsbeauftragten der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Peter Hinz. Mit gut 101 Prozent herrsche im Stadtkreis Stuttgart ein sehr guter Versorgungsgrad. „Das bedeutet, dass sich an jeder Stelle in Möhringen, Sonnenberg und Fasanenhof ein Arzt niederlassen könnte.“ Zum Vergleich: Im benachbarten Mittelbereich Esslingen liegt der Versorgungsgrad bei knapp 89 Prozent. „Wenn der Prozentsatz auf 81 Prozent runtergeht, weisen wir Fördergebiete aus“, erklärte Hinz und ergänzte: „Hausärzte fehlen eigentlich im ganzen Land.“ Von ihnen sind in Möhringen derzeit acht, in Sonnenberg ein und im Fasanenhof zwei gemeldet. Was die fachärztliche Versorgung anbelangt, sieht die Situation in der Landeshauptstadt sogar noch rosiger aus: Spitzenreiter sind die Chirurgen mit einer Quote von 161 Prozent, gefolgt von den Psychotherapeuten mit 131 und den Orthopäden mit 129 Prozent. Eine eklatante Unterversorgung bei gut 53 Prozent ist lediglich bei den Kinder- und Jugend-Psychiatern zu beobachten. Auf Wunsch des Gremiums ging Hinz näher auf die Situation bei den Kinderärzten ein, um die es mit 128 Prozent zwar nicht schlecht bestellt ist. Die Zahl der Kinder pro Frau sei statistisch allerdings von 1,4 auf 1,6 gestiegen. „Mehr Kinder bedeuten mehr Untersuchungen und damit längere Wartezeiten.“ In akuten Fällen sei dies jedoch nicht zu befürchten, beruhigte der KVBW-Sprecher eine besorgte Anfrage von Hartmut Ellinger, Bündnis 90/Die Grünen. Außerdem gehe der Trend zu Ärztehäusern und zu Kooperationen mit mehreren Ärzten.

 

Ergänzende Baumöglichkeiten am Ehrlichweg, Fasanenhof; Ergebnis der Jurysitzung: „Eine Verdichtung kann zu einer Aufwertung des Gebiets, der Ehrlichweg zu einer Qualitätsachse werden“, betonte Architekt Wolfgang Schwarz, dessen Büro Schwarz Jacoby aus Stuttgart den Architektenwettbewerb für sich entschieden hatte. Er begann mit einem Streitpunkt, der den Kritikern wohl mit am meisten auf den Nägeln brennt: „Unser Ansatz ist es, den Verkehr aus dem Ehrlichweg rauszukriegen, denn mit der Zeit wurde die Gegend mit Autos zugeparkt.“ Vier Tiefgaragen sollen diesem Zustand Abhilfe schaffen und die Fahrzeuge in die Unterwelt verbannen, wobei jeweils zwei miteinander verbunden sind. Pro Wohnung sei lediglich ein Stellplatz vorgesehen, teilte der Architekt den skeptischen Bezirksbeiräten mit und wies auf das sich ändernde Mobilitätsverhalten hin: „Dieser Stellplatzschlüssel ist landauf, landab üblich und wird eher noch niedriger werden.“ Oberirdische Parkplätze und Garagen machten den Ehrlichweg kaputt, lautete seine deutliche Einschätzung. Verschärfend hinzu kommen die sogenannten Flughafenparker: „Das ist ein schwieriges Thema und den Verkehrsplanern bekannt. Hier sollte das Amt für öffentliche Ordnung verstärkt kontrollieren“, wusste Michael Hausiel vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Des Weiteren solle eine Anwohnerparkregelung geprüft werden. Insgesamt 90 neue Wohnungen – sowohl gefördert als auch normal vermietbar – sollen laut Schwarz in dem Gebiet entstehen, mit dem Ziel, „eine möglichst gute Durchmischung unterschiedlicher Menschen und Berufe in den Häusern und im Viertel“ zu erreichen. „Die freiräumliche Vernetzung einerseits und die Einführung städtischer Aufenthaltsbereiche andererseits werten die gut erschlossene Siedlung auf.“ So beurteilte die Jury den Entwurf des Stuttgarter Architekturbüros. Ein Quartiersplatz im Zentrum schaffe Orientierung und werde zur sozialen Mitte. Doch die Kritik einer zu massiven Bebauung bleibt. CDUStadträtin Iris Ripsam stellte zudem die Frage nach dem Verbleib des Jugendrotkreuzes, das nicht in die Planungen miteinbezogen worden sei. Im Herbst werden die überarbeiteten Wettbewerbsergebnisse im Bezirksbeirat vorgestellt und eine Bürgerinformation im Fasanenhof vorbereitet.

 

Förderung ehrenamtlichen Engagements: Die evangelische Kirchengemeinde beantragt einen Zuschuss für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Seniorenfreizeit „Urlaub ohne Koffer“ im Ferienwaldheim in Höhe von 200 Euro und für die Betreuungskräfte in Höhe von 240 Euro. Der Förderverein der Margarethe-Steiff-Schule bittet um einen Zuschuss von 6500 Euro für eine Hebebühne beziehungsweise Rampe für einen Sprinterbus. Die „Festgemeinschaft Möhringen“ möchte eine Anschubfinanzierung von 5160 Euro für ein neues Fest im Juli 2019. Die Freie Evangelische Schule stellt einen Antrag für einen Zuschuss von 350 Euro für die Verköstigung der teilnehmenden Schüler an der „Let‘s Putz“-Aktion im Juli. Alle vier Anträge wurden bewilligt.

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