Aus dem Bezirksrathaus

 

Die Sitzung des Bezirksbeirats am 17. Oktober fand diesmal im Bürgerhaus statt. Folgende Themen standen auf der Tagesordnung:

 

Fünf Minuten für Bürgerinnen und Bürger: „Bei der Wertschätzung des Ehrenamts ist es mit schönen Worten nicht getan. Die Leistung der Ehrenamtlichen sollte auch honoriert werden“, sprach der Vorsitzende der Initiative Lebensraum Möhringen- Fasanenhof-Sonnenberg (ILM), Friedrich Bretz, Klartext. Anlass für seinen Unmut war ein Knöllchen, das ein ehrenamtlicher Fahrer kassiert hatte, nachdem er drei Seniorinnen zum Bürgerhaus gefahren hatte. „Wir haben 120 Ehrenamtliche und brauchen zentrale Stellplätze“, ergänzte Diakonin und ILMGeschäftsführerin Birgit Keyerleber. „Die Parkraumüberwachung ist Sache des Ordnungsamts“, erklärte allerdings Bezirksvorsteherin Evelyn Weis. Die Tiefgaragenplätze des Bürgerhauses seien begrenzt, doch sei die Tiefgarage des Pflegezentrums Bethanien eine mögliche Alternative.

 

Zukünftige Bebauung am Bahnhof: Insbesondere Daniel Heyer, Projektleiter beim Stuttgarter Büro Bodamer Faber Architekten BDA, hatte einen schweren Stand in der Sitzung. Er stellte das dreistöckige, 61 Meter lange, 14 Meter breite und ebenso hohe Mehrzweckgebäude vor, das auf dem Filderbahnplatz direkt neben den Gleisen entstehen soll. Neben Büros im ersten und zweiten Obergeschoss sind im Erdgeschoss öffentliche WCs, Räume für die Fahrradwerkstatt und eventuell Läden, im Dachgeschoss acht Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern sowie im Untergeschoss eine Tiefgarage vorgesehen.

 

„Das Baufeld ist länglich und versteht sich als Verlängerung des bestehenden Bahnhofsgebäudes“, erklärte Heyer. „Durch den Neubau soll das Areal erst als Platz wahrgenommen werden.“ Die Bezirksbeiräte hingegen teilten die Einschätzung des Architekten nicht: Der Platz sei bereits jetzt als solcher erkennbar, widersprach Barbara Hummel, SÖS-Linke Plus. „Durch die massive Bebauung wird der Bahnhof eher erdrückt.“ Noch deutlicher äußerte sich FDP-Bezirksbeirätin Tanja Bachmann, die von einem „großen, hässlichen Klotz“ sprach. „Das Einzige, was mir gefällt, sind die 22 Tiefgaragen-Stellplätze.“ Architekt Heyer mühte sich redlich, diesen Eindruck mit Hinweisen etwa auf die Leichtigkeit und Transparenz des Gebäudes durch 50 Prozent Glasanteil und die großzügigen Öffnungen in Richtung Filderbahnstraße zu entkräften. Doch auch Walter Ulz missfiel das Bauvorhaben in höchstem Maße: „Wir verschandeln das Entree von Möhringen.“ Dabei richtete der CDU-Bezirksbeirat seine Kritik allerdings nicht an die Architekten oder die Baugenossenschaft Friedenau als Bauherrin – „Sie setzen nur geltendes Baurecht um“ –, sondern vielmehr an die Stadt. Diese hatte die Möglichkeit, das Grundstück zurückzukaufen – sogar mit einer erheblichen Gewinnspanne –, ungenutzt verstreichen lassen. „Wir als Bezirksbeiräte haben da wenig Gestaltungsspielraum, streichen aber die Prügel ein“, beklagte Ulz. Einzig die Tatsache, dass die Fahrradwerkstatt in dem Neubau eine neue Bleibe finden soll, hoben alle Bezirksbeiräte positiv hervor. „Dass wir die Servicestation und öffentliche Toiletten in das Gebäude aufnehmen, war eine Vorlage der Stadt“, erklärte Heinz-Joachim Robels, geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft Friedenau.

 

Zu dem Bauvorhaben zählt auch die Neugestaltung des Filderbahnplatzes. Sorge bereitete den Bezirksbeiräten der mögliche Verlust der vorhandenen Grünflächen und Bäume. Von insgesamt 14 Kastanien müssen lediglich vier weichen, die Rasenflächen sollen erhalten und befestigte Wege anstelle der jetzigen Trampelpfade angelegt werden. Der gesamte Platz soll autofrei werden, die Zufahrt etwa für Rettungskräfte jedoch jederzeit gewährleistet bleiben. „Im Frühjahr kommen wir wieder mit einer abgeschlossenen Entwurfsplanung“, kündigte Roland Petri vom Tiefbauamt abschließend an. Die Fertigstellung ist für 2021 angedacht.

 

Förderung ehrenamtlichen Engagements: Die Diak Altenhilfe Stuttgart bekam einen Zuschuss in Höhe von knapp 506 Euro für einen Ausflug der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Pflegezentrums Bethanien bewilligt. Das DRK, Bereitschaft Möhringen, freut sich über einen Zuschuss von insgesamt 5205 Euro zum Erwerb notwendiger Ausstattung – zweier gebrauchter EKG-Geräte und 15 Leichthelme. Außerdem haben die Bezirksbeiräte einstimmig einen Antrag der ILM angenommen und beteiligen sich mit 300 Euro an den Fahrt- und Hotelkosten dreier Nachtwanderer. Diese haben zwecks Fortbildung und Erfahrungsaustausch am dreitägigen Bundestreffen der Nachtwanderer in Bad Wildbad teilgenommen.

 

Neues aus dem Jugendrat

Am 15. Oktober sind auch die Mitglieder des Jugendrats zusammengekommen. Hier ein kleiner Querschnitt der angesprochenen Punkte:

Rückblick Möhringer Herbst: Die Teilnahme der Jugendräte ließ etwas zu wünschen übrig und war nicht so vorbildlich wie beim Turnier „Hitzefrei“. Die Flipchart-Umfrage stand unter der Fragestellung „Meine Ideen für den Jugendrat“. Vorschläge waren unter anderem kostenloses Internet überall, Sportanlagen instand setzen, z. B. am Sportplatz, saubere Toiletten in den Schulen. Künftige Aktivitäten: Am geplanten Projekt Schullauf beteiligen sich auch Degerlocher Jugendräte. Als möglicher Zeitpunkt wurde Mai bis Juli diskutiert. Für das Fußballturnier Riedseeschule wird ein Konzept erstellt. Vom 23. bis 26. Mai 2019 soll ein 72-Stunden-Lauf stattfinden. Die Anmeldefrist endet am 1. Februar. Die Jugendräte einigten sich darauf, jemanden von der Stadt einzuladen, um das Projekt vorzustellen.

 

Das Bezirksamt Möhringen, Maierstraße 1, ist unter Telefon 0711/216-6 09 22 oder per E-Mail an bezirksamt.moehringen@ stuttgart.de zu erreichen. Auf www.stuttgart.de/external/show/ ratsdokumente sind Sitzungstermine und Themen des Bezirksbeirats zu finden.

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