Aushub Fildertunnel

Der direkte Weg für den Abtransport zur A 8 ist weiter Thema

 

Bis zu 6000 Tonnen Aushub täglich schafft die riesige Bohrmaschine aus dem Fildertunnel. Aus Platzmangel muss dies alles möglichst sofort in die 30 zur Wahl stehenden Deponien gefahren werden. »Die Bahn wünscht weiterhin den Autobahnanschluss der Baustelle und strebt diesen auch an«, erklärte ein Sprecher auf Anfrage.

 

Von Klaus Grundgeiger

 

Da der Platz um die Baustelle beim Echterdinger Ei wegen des benachbarten Landschaftsschutzgebiets knapp ist, warten am Ende des Förderbands aus dem Fildertunnel Sattelschlepper, um den Aushub so schnell wie möglich abzufahren. Jeder Sattelschlepper wird mit 25 Tonnen beladen, sodass rein statistisch bis zu 640 Fahrten täglich anfallen.

 

Laut Planfeststellung führt der Baustellenverkehr vom Filderportal über einen ausgebauten Wirtschaftsweg und die Schelmenwasenstraße im Fasanenhof auf die B 27. Schon vor Jahresfrist hat der CDU-Landtagsabgeordnete Thaddäus Kunzmann (Wahlkreis Nürtingen/ Filder) die Landesregierung gefragt, »ob sie eine direkte Zuund Abfahrt zur A 8 für sinnvoll hält«. Die Antwort war zweigeteilt: Der Baulastträger könne »insbeondere aus Gründen der Verkehrssicherheit« nicht zustimmen. Dagegen habe die Straßenbauverwaltung »bereits unter Abwägung von Belangen der Sicherheit und Leichtigkeit insbesondere des Autobahnverkehrs und der betroffenen Anlieger « einer Baustellenabfahrt am Echterdinger Ei zugestimmt.

 

Im Schwebezustand

 

Das Thema schwelte weiter. Auf unsere Anfrage zum Stand der Diskussion antwortete jetzt der Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm: »Die Projektverantwortlichen haben mehrfach betont, dass mit einem separaten Autobahnanschluss der Baustelle am Filderportal die Betroffenheit der Anrainer durch geringere Baustellenverkehre auf den Straßen im Stadtteil Fasanenhof reduziert würde. Die Bahn wünscht sich deshalb weiterhin den Autobahnanschluss der Baustelle und strebt diesen auch an.« Im »konstruktiven Dialog« mit allen Beteiligten habe man sich darauf verständigt, eine den Projektzielen förderliche Lösung – im Sinne von Zeit, Kosten sowie Belastungen für die Anrainer – zu finden. »Im Zusammenhang mit dem vereinbarten Verfahren stimmt sich die DB Projekt Stuttgart– Ulm GmbH derzeit mit allen in die Maßnahme einbezogenen Trägern öffentlicher Belange ab«, so der Sprecher.

 

In acht Minuten durch die Erdgeschichte

 

Der Fildertunnel durchquert alle am Rand des Stuttgarter Talkessels vorliegenden geologischen Schichten und ist neben dem neuen Stuttgarter Hauptbahnhof eine der wichtigsten Baumaßnahmen des Bahnprojekts. Er ist Teil der neuen Hochgeschwindigkeitstrasse nach Ulm, die die Landeshauptstadt mit den südlich gelegenen Fildern, dem Flughafen und der Landesmesse verbindet. Bei einer maximalen Steigung von 2,5 Prozent überwindet der Fildertunnel auf einer Länge von rund 9,5 Kilometern einen Höhenunterschied von ca. 150 Metern. In Zukunft durchfahren die Züge auf ihrem Weg vom Hauptbahnhof auf die Filder in nur acht Minuten die geologischen Schichten Gipskeuper, Mergel, Sandstein und Filderlehm. Nach gründlichen Bodenuntersuchungen wurde die optimale Höhe für die unterirdische Neubaustrecke festgelegt.

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