Auszeit für Angehörige

Diakoniestation bietet neues Betreuungsangebot für demenziell Erkrankte

 

Angehörige, die sich um demenziell erkrankte Menschen kümmern, sind oft rund um die Uhr im Einsatz. Um diese Menschen zu entlasten, bietet die Diakoniestation zusammen mit der ILM nun ein neues Betreuungsangebot an.

 

Von Raffaela Renz

 

»Niederschwelliges Betreuungsangebot « – so heißt der sperrige Begriff für ein Angebot, das künftig vor allem Entlastung bringen soll. Denn Menschen mit »gerontopsychiatrischen Erkrankungen « – also hauptsächlich an Demenz erkrankte Menschen – müssen häufig nicht oder nicht nur von ausgebildeten Pflegekräften im eigentlichen Sinn des Wortes körperlich versorgt werden. Stattdessen oder zusätzlich brauchen sie Begleitung und dürfen nicht mehr allein gelassen werden. Unter Anleitung und gemeinsam mit einem anderen Menschen zusammen sind sie noch zu vielfältigen Aktivitäten fähig. Ein Bereich, den Ehrenamtliche abdecken könnten. Doch bereits bestehende Projekte wie etwa der Besuchsdienst der Initiative Lebensraum Möhringen ILM können diese intensive Aufgabe bisher nicht leisten.

 

Schnittstelle zwischen Besuchsdienst und Pflege

 

Hier steigt die Diakoniestation Möhringen-Sonnenberg-Fasanenhof zusammen mit der ILM nun ein. Zur Unterstützung von Patienten oder zur Entlastung von Angehörigen kommen dazu qualifizierte »Mitarbeiter« nach Hause. Bei diesen Mitarbeitern handelt es sich um gut geschulte Ehrenamtliche, die gegen eine Aufwandsentschädigung die Erkrankten regelmäßig oder unregelmäßig für wenige Stunden betreuen (keine Pflege!), erklären Volker Zeitler und Beate Hogh, Geschäftsführer und Pflegedienstleiterin der Diakoniestation. Damit kann sich derjenige, der sich sonst um die Person kümmert – meist ein Familienangehöriger –, eine kleine kurze Auszeit gönnen oder auch wichtige Besorgungen erledigen. Finanziert werden kann das Angebot über die Pflegekasse. Menschen, die in eine Pflegestufe eingestuft sind, haben monatlich ein Budget von mindestens 104 Euro zur Verfügung, das für »zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen « verwendet werden kann.

 

Da es sich bei der Betreuung um eine anspruchsvolle Aufgabe handelt, erhalten die Ehrenamtlichen eine Aufwandsentschädigung, die mit neun Euro pro Stunde der Übungsleiterpauschale entspricht und bis zu 2400 Euro im Jahr steuerfrei bleibt. »Zeitlich flexibel sollten sie sein, zuverlässig und das Herz am rechten Fleck haben«, fasst Hogh zusammen, was die Ehrenamtlichen mitbringen sollten. Selbstverständlich werden sie vorher gut geschult und sind über die Diakoniestation versichert. Außerdem werden sie selbst ständig betreut und können sich in regelmäßigen Treffen untereinander austauschen.

 

Kontakt: Diakoniestation, Filderbahnstraße 9, 0711/71 10 08, info@diakoniestation-moehringen. de

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