Beschädigung überall

Helfer über ihren Einsatz im Hochwassergebiet Beyenburg

 

„Auf 1300 Verpflegungsbereitschaft am Gefechtsstand herstellen“, ertönt es täglich zur Mittagszeit durch Oberstabsfeldwebel Aust. Dem einen oder anderen kommen dabei vergangene Bundeswehrzeiten in den Kopf. Doch von Anfang an. 

 

Jakob Kanzler und sein Team der Firma Kanzler Elektrotechnik (KE) sind im Oktober für eine Woche ins Hochwassergebiet nach Wuppertal gefahren, um dort nach der Flutkatastrophe im Juli vor Ort zu helfen. Pünktlich traf sich das KE-Team am Montagmorgen um 5 Uhr am Lagerplatz. Dort wurden die Busse und der vom CVJM Möhringen gestellte Anhänger mit Maschinen und Material beladen. Der erste Stopp wurde bei der Bäckerei Schrade eingelegt. Nach einer Tasse Kaffee und einem Schokocroissant wurde die Brotspende verladen. Gut gestärkt erreichte das Team nach einer sechsstündigen Fahrt Beyenburg. In der nahe gelegenen CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe wurden die Handwerker von der Gemeinde Beyenburg beherbergt und verpflegt. 

 

Bereits im Vorfeld hatte Restaurator Roberto Pagano zu den Inhabern von unbewohnbaren Häusern ohne Versicherungsschutz Kontakt aufgenommen. Diesen Familien sollte gezielt geholfen werden. Herzlich wurden die Helfer aufgenommen. „Bisher hatten wir über die Flutkatastrophe nur einzelne Fotos und kurze Videoausschnitte in den Nachrichten gesehen. Doch überall wohin man schaut, sind beschädigte Häuser zu sehen. Das konnten wir uns bisher nicht vorstellen“, so Marek Schleeh von Kanzler Elektrotechnik. 

 

Zusammen mit Restauratoren startete das KE-Team den Hilfseinsatz. Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass die Vorarbeiten noch nicht so weit gediehen waren, um mit einer Elektroinstallation zu beginnen. „Wir begannen mit dem Zuarbeiten für die Restauratoren, um die denkmalgeschützten Fachwerkhäuser zu erhalten“, erzählt Jakob Kanzler. Das KE-Team übernahm Aufgaben, die ihnen das Restaurateur-Team zuwies. Es galt, Gefächer auszumauern, das Fachwerk vorzubereiten und die Wände zu verputzen. Um das Denkmal zu erhalten, durften nur Materialien wie Lehm, Kalk und Schilfrohr verwendet werden. Dieses wurde vom Fachgroßhandel zur Verfügung gestellt und nach Beyenburg geliefert. 

 

Das Krisennotfallzentrum (Gefechtsstand) wurde neu verkabelt und kleinere Elektroinstallationsarbeiten sowie Reparaturen wurden durchgeführt. Die Treffen mit den Eigentümern der Wohnhäuser und die Gespräche über das Erlebte haben Eindruck beim KE-Team hinterlassen. Zum Abschluss und Dank wurden die Helfer von Bruder Dirk durch das Kloster in Beyenburg geführt.

 

red

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 45/2021) 

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