Betrüger warnen vor Betrug

Neuer perfider Enkeltrick – 90-jährige Möhringerin davongekommen

 

Derzeit häufen sich die Fälle, in denen sich Betrüger am Telefon als Angehörige ausgeben und unter einem Vorwand Geld verlangen.

 

Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei erneut vor Telefontrickbetrügern. Derzeit werde vor allem die Masche mit einem vermeintlichen Unfall verwendet, in denen die angeblichen Enkel Geld bräuchten, um eine Strafverfolgung abzuwenden oder eine Kaution zu begleichen. So auch bei einem Fall am 25. Mai in Möhringen: Eine unbekannte Frau rief gegen 15.30 Uhr bei einer 90 Jahre alten Seniorin an und gab sich als deren Enkelin aus. Sie erzählte, dass sie einen Unfall gehabt hätte, bei dem jemand gestorben sei und sie nun mehrere Tausend Euro für die Kaution brauche. Im Verlauf des Gesprächs gab sie den Hörer auch an einen vermeintlichen Polizeibeamten weiter, der den Unfall bestätigte.

 

Hausmeister wittert Betrug an Seniorin

 

Die Betrüger forderten die Seniorin dazu auf Geld in eine Tasche zu packen und zur Abholung vor ihrer Haustür zu deponieren. Als die Seniorin die Tasche mit den Wertgegenständen nach draußen bringen wollte, sprach sie ein aufmerksamer Hausmeister an. Gemeinsam mit einer Nachbarin konnte er die 90-Jährige von ihrem Vorhaben abbringen und die Polizei alarmieren.

 

Weniger Glück hatte zwei Tage später eine 80-jährige Seniorin in Feuerbach: Am 27. Mai erhielt die Frau gegen 16 Uhr einen Anruf von einem unbekannten Mann. Er stellte sich mit dem Namen eines Angehörigen vor und forderte einen größeren Geldbetrag zur angeblichen Begleichung von Gerichtskosten. Die Seniorin witterte sofort den Schwindel und legte auf. Kurze Zeit später rief allerdings ein vermeintlicher Polizeibeamter an, der ihr erklärte, dass es sich bei dem vorherigen Anrufer um einen Betrüger handeln soll. Zur Sicherung ihres Vermögens solle sie sofort zur Bank gehen, ihr Geld abheben und es vor dem Haus deponieren. Auch hier wurde die 80-Jährige misstrauisch. Der falsche Beamte brachte sie jedoch durch intensives Zureden dazu, ohne vorher aufzulegen, die Tastenfolge *110 zu wählen. Ein weiterer angeblicher Polizeibeamter vom Notruf bestätigte die vermeintliche Identität seines Komplizen, woraufhin sie Gegenstände im Wert von mehreren Tausend Euro zur Abholung vor dem Haus ablegte. Erst im Gespräch mit einer Freundin wurde ihr der Schwindel bewusst.

 

Vorsicht geboten

Die Polizei geht davon aus, dass die Anrufe auch über die kommenden Tage fortgesetzt werden, und rät deshalb: Seien Sie sich bewusst, dass die Betrüger absichtlich Druck und immensen Stress aufbauen, um gewollt Ängste und Sorgen zu schüren – diese sind jedoch unbegründet. Lassen Sie sich keineswegs, egal zu welcher Uhrzeit, unter Druck setzen. Ziehen Sie bei Bedenken Verwandte, Vertrauenspersonen oder die echte Polizei in Ihre Entscheidungen mit ein. Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Legen Sie bei dem kleinsten Zweifel den Telefonhörer auf und wählen Sie mit der 110 den Polizeinotruf. Weitere Infos auf www.polizeiberatung. de

cp

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 23/2021)

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