Brücken statt Mauern

Mit Polizeirevierleiter Rathgeb unterwegs beim Sommerfest

 

Am Samstag ging ein geselliges und harmonisches zweites Sommerfest auf dem Vielplatz bei der Flüchtlingsunterkunft im Lautlinger Weg über die Bühne. Und in Gestalt des Polizeirevierleiters Martin Rathgeb schaute ein besonderer Besucher vorbei. Beim Kontakt mit Flüchtlingen, Kindern und Bürgern haben wir ein wenig Mäuschen gespielt.

 

Von Daniel Stoll

 

Ob es nun an der Konkurrenz an Festivitäten in der Umgebung oder an den etwas kühleren Temperaturen an diesem Tag gelegen haben mag – jedenfalls waren die Besucher etwas spärlicher gesät als noch im Vorjahr. Doch das tat einem gelungenen kleinen Fest keinen Abbruch.

 

Erst recht, als Polizeichef Rathgeb mitsamt Einsatzfahrzeug und in Dienstuniform eintraf und sofort von einer Traube begeisterter und neugieriger Kinder umringt war. Zu den Älteren zählte der 16-jährige Ehsan, der auf seine Nachfrage hin die Dienstmütze des Revierleiters mopsen durfte und diese auch erst gegen Ende des polizeilichen Besuchs wieder herausrückte. „Wer freundlich nachfragt und einen guten Eindruck macht, darf das auch mal“, schmunzelte Rathgeb. Und das traf auf Ehsan zu, der vor anderthalb Jahren aus Afghanistan nach Deutschland kam und mit seinen Geschwistern das Gymnasium besucht.

 

Premierenbesuch

 

„Heute bin ich zum ersten Mal hier“, verriet Rathgeb. Die Unterkunft sei kein Brennpunkt, allerdings waren seine Kollegen bereits das ein oder andere Mal vor Ort, weil sich Nachbarn wegen Ruhestörung beschwerten. „Um das diesmal zu vermeiden, haben wir den Chef persönlich eingeladen“, erklärte Eva Röhr vom Freundeskreis Flüchtlinge und beklagte, dass noch immer eine Mehrheit der direkten Nachbarn gegen die Unterkunft eingestellt sei. Von diesen wurde denn auch keiner gesichtet, obschon der vor einem Jahr eingeweihte Vielplatz nicht nur Helfern und Bewohnern, sondern allen Möhringern offen steht und zum Grillen, Backen, Spielen und geselligem Beisammensein genutzt werden kann.

 

Auch die Erwachsenen waren von der halb dienstlichen Stippvisite des stattlichen Revierleiters angetan: „Er macht das prima und vermittelt wirklich den Eindruck der Polizei als Freund und Helfer, die stets offene Ansprechpartner hat – was im Heimatland vieler Migranten oft anders ist“, brachte es ein Besucher auf den Punkt, der als Mitarbeiter im Jugendamt selbst Kontakte mit Polizeibeamten pflegt.

 

„Toll, wie aufgeschlossen die Leute sind. Mein Ziel ist es, Brücken statt Mauern zu bauen“, so lautete auch das durchweg positive Fazit Rathgebs, der für beidseitiges Verständnis und Rücksichtnahme von Einheimischen und Flüchtlingen warb.

Zurück

Einen Kommentar schreiben