Brüderlich

Frank und Klaus Nopper im Rathaus

 

Stuttgarts Geschichte ist reich am Wirken einheimischer Familien – das gilt vor allem für die Wirtschaft. Neuerdings greift eine wohlbekannte Familie aus Degerloch-Sonnenberg- Möhringen sogar von Amts wegen in das städtische Geschehen ein. Familienname: Nopper.

 

Von Klaus Grundgeiger

 

Die Noppers haben Kommunalpolitik in den Genen. Damals noch FDP-Stadtrat, kandidierte Vater Manfred Nopper 1966 gegen OB Arnulf Klett. Aber gegen den Mann mit der Fliege hatte er keine Chance. Manfred Nopper trat später zur CDU über. Das hatte offenkundig Einfiuss auf die Familie in Sonnenberg. Zumindest auf Frank und Klaus. Beide sind heute Amtsträger für die CDU. Der 1961 geborene Frank zuletzt 18 Jahre lang als OB in Backnang. Sein sechs Jahre jüngerer Bruder Klaus gehört seit 2014 dem Gemeinderat an. Der neue OB hat am Wilhelms- Gymnasium in Degerloch sein Abi gemacht, danach eine Banklehre absolviert, in Tübingen Jura studiert und dort mit einer Arbeit zum Finanzverfassungsrecht promoviert. Ähnlich Bruder Klaus: Abitur am WG, Jurastudium in Tübingen, Promotion.

 

Klaus Nopper arbeitet heute als Partner in einer Stuttgarter Anwaltskanzlei. Auch in der Politik weisen die Brüder Ähnlichkeiten auf. Beide gehörten dem Bezirksbeirat Degerloch an, ehe sie mehr ins Rampenlicht traten. Klaus Nopper ist heute in der CDU-Fraktion Betreuungsstadtrat für Stuttgart- Nord, Degerloch, Stuttgart-Süd, Möhringen und Sillenbuch. Bruder Klaus hat dem OB brüderlich Respekt gezollt, dabei aber auf Distanz geachtet. Zum Beispiel hatte Frank am Wahl-abend ausgesagt: „Ich möchte ein Oberbürgermeister für alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter sein. Ich möchte verbinden, versöhnen und Brücken bauen.“ Dazu die Einschätzung von Klaus in einem Interview von „Stuggi TV“: „Der Frank geht gern auf Menschen zu. Er ist ein offener, weltoffener Mensch. Er kann mit jedem reden. Er kommt auch mit jedem zurecht. Er kann auch auf jeden eingehen und ich denke, das ist auch genau das, was eine Großstadt braucht, dass wir einen kontaktfreudigen Bürgermeister haben“. Schmankerl dazu: „Dass er bei der Podiumsdiskussion gesagt hat, er würde gerne das Volksfest eröffnen, das passt genau zu ihm.“ Kleiner Seitenhieb: „Ja, er war ein fleißiger und guter Schüler, auch wenn ich sagen muss, lieber Frank, dass ich beim Abitur ein Zehntel besser war. Aber ja – er war fleißig.“ Man hört ihn leise lachen. Und wieder ernst: „Wenn mir etwas nicht passt, sag ich ihm das schon. Ich werde weiterhin die in Jahrzehnten geübte Offenheit an den Tag legen. Dass er sehr gut auf Menschen zugehen kann, das ist das eine. Aber das allein reicht nicht aus, sondern das andere, dass auch eine Substanz da ist“, sei wichtig. Und: „Dass er es kann, hat er gezeigt. Er hat Backnang vorangebracht.“

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