Das Läuten reduziert

„Süßer die Glocken nie klingen, als zu der Weihnachtszeit ...“ – das sieht nicht jeder Möhringer so. Die evangelische Kirchengemeinde hat nachgebessert. 

In der Sitzung des Kirchengemeinderats ist für die Martins-und die Christuskirche eine neue Läuteordnung verabschiedet worden. Friedemann Kammerer, 1. Vorsitzender des Kirchengemeinderats Möhringen und Fasanenhof, fasst zusammen: „Wir haben die Läuteordnung einheitlicher gestaltet und dabei einige Anlässe reduziert.“ Das liturgische Läuten (montags bis samstags, jeweils um 7, 11, 12, 15 und 18 Uhr) ist von bisher bis zu sieben Minuten auf die Dauer von drei Minuten reduziert (samstagabends fünf Minuten). 

An Sonntagen wird jeweils eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn drei Minuten lang eine Glocke geläutet und fünf Minuten vor Gottesdienstbeginn alle Glocken. Der Stundenschlag an der Martinskirche ist nur noch einfach. „Zwischen 22 und 6 Uhr ist die Lautstärke schon immer reduziert“, sagt Kammerer. Jedoch gebe es technische Grenzen, weil die Stahlseile, die die Hämmer an den Glocken bewegen, sich bei Temperaturschwankungen ausdehnen beziehungsweise zusammenziehen. Der Uhrenschlag sei deshalb nicht immer gleich leise. Auch spiele die Windrichtung eine Rolle. Kammerer erklärt: „Wir haben jetzt in den Fensteröffnungen der Glockenstube Holzverschalungen so anbringen lassen, dass der Schall für die Häuser unmittelbar um die Martinskirche stärker gedämmt wird.“ Durch die Verwendung von mehrschichtigen Holzplatten sei der Schall nicht nur leiser, sondern auch weicher geworden. An der Christuskirche wurde ein zusätzliches Schlagwerk für die Nachtstunden eingebaut, dadurch sei der Stundenschlag nachts leiser geworden. 

Unweit der katholischen Kirche St. Hedwig gibt es Anwohner, die sich über das frühmorgendliche Läuten dieser Tage ärgern. In der Advents- und in der Fastenzeit findet dort um 6.45 Uhr eine Andacht statt. Franz-Xaver Friedel, Vorsitzender des Gesamtkirchengemeinderats: „In St. Hedwig wird circa zwei Minuten lang die kleinste Glocke geläutet.“ Damit sei das Läuten auf ein Minimum reduziert worden. Man habe vor Jahren den nächtlichen Stundenschlag nach Einbau eines neuen Glockenstuhls aus Eiche mit höherer Lautstärke abgestellt.

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(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 49/2021)