Das U-Boot aus Möhringen

Makro Mint macht's möglich – Sieben Schüler forschten auf der Aldebaran

 

In den Köpfen der Schüler Laurin Daniil B, (13 Jahre alt), Stefano F. (15), Luis M. (14), Josua M. (14), Josia M. (14), Jan S. (15) und Ari S. (10) hat das erste Möhringer UBoot schon vor einer Weile Gestalt angenommen. Wichtige Einzelteile sind inzwischen getestet – und zwar auf dem Schwäbischen Meer. Noch vor den Großen Ferien soll das bisher namenlose Unterseeboot vom Stapel laufen.

 

Von klaus Grundgeiger

 

Hört sich wichtig an und ist es auch. Wenngleich nicht in irgendeiner militärischen Dimension. Die Baden- Württemberg Stiftung hat die sieben Pennäler von der Freien Evangelischen Schule (FES) in den Möhringer Hengstäckern mit anderen Nachwuchsteams zum Experimentieren auf das Forschungsschiff „Aldebaran", ein Boot der Deutschen Meeresstiftung, gebracht. Die Nachwuchswissenschaftler von den Fildern untersuchten an Bord die Biodiversität in Flachwasserbereichen des Bodensees bei den Pfahlbauten von Unteruhldingen. Und sie testeten außerdem erstmals ihr selbst entwickeltes, ferngesteuertes U-Boot. „Die Schüler selbst hatten die Idee in die Klasse getragen, das Unterseeboot zu bauen", berichtet Lehrer Klaus Stäudle.

 

Das Programm „mikro makro mint" Hintergrund war und ist dabei auch das Fachwissen, das sich die Möhringer Jungforscher in den sogenannten „MINT-Fächern" (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) aneignen. Die Baden-Württemberg Stiftung unterstützt mit ihrem Programm mikro makro mint kreative Schülergruppen ab Klassenstufe 5, die sich für naturwissenschaftliche und technische Themen begeistern, bei der Umsetzung ihrer Projektideen. Das mehrfach ausgezeichnete, nach einem Stern benannte Forschungs- und Medienschiff Aldebaran ist deshalb bereits zum vierten Mal mit Schülergruppen auf dem Bodensee unterwegs. Und am 3. Juni gingen in Meersburg auch die Schüler der Freien Evangelischen Schule an Bord der Aldebaran. Mit modernster Technik und Spezialausrüstung beobachten und untersuchen die Jugendlichen das Ökosystem Bodensee zusammen mit dem renommierten Gewässerökologen Dr. Hannes Imhof von der Technischen Universität München, und machten eigene Experimente unter wissenschaftlicher Anleitung. Durch geringen Tiefgang kann das segelnde Forschungsschiff vor allem im Flachwasserbereich arbeiten – dort, wo sich Unterwasserpflanzen und andere Lebewesen befinden. Die Aldebaran ist mit hochmoderner Technologie ausgestattet, damit Wissenschaftler und Medienmacher es als perfekten Arbeitsplatz mit schiffseigenem Labor nutzen können.

 

Die „Möhringer" U-Boot-Technik

 

Wasserverschmutzung und biologische Vielfalt standen zwar im Fokus des Stiftungsprojekts. Aber das Jungforscher-Team aus Möhringen durfte sich auch dem ehrgeizigen Ziel widmen, wichtige Elemente des selbst entworfenen U-Boots im Bodensee unter wirklichkeitsnahen Bedingungen zu testen.

 

Klaus Stäudle erklärt, wie die Schüler ihr Unterwasserfahrzeug technisch planten: „Das Boot hat eine aktive Taucheinheit – die Tauchgänge sollen über geflutete Wassertanks eingeleitet beziehungsweise über belüftete Tanks beendet werden. Funksignale werden über eine Boje empfangen, die mit einem Kabel mit dem Boot verbunden ist. So hat das U-Boot zwar eine begrenzte Tauchtiefe, doch die Funkübertragung wird stabiler." Just um diesen Problemkreis handelten die nassen Experimente von der Aldebaran aus. Pädagoge Stäudle weiß, dass seinen Schiffsbauern noch ein langer, aber auch spannender Weg bevorsteht, ehe sie ihr U-Boot einsatzbereit präsentieren und es vielleicht sogar „taufen" können. „Bis zu den Sommerferien wollen wir fertig sein. Es müssen zum Beispiel noch Ruder und Motörchen rein", verrät der Lehrer.

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Kommentar von ari |

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