Der ICE rumpelt voran

Anbindung an die Station „NBS“ ist noch ein Bremsklotz

 

Stuttgart 21 und ICE-Neubaustrecke Wendlingen–Ulm: Zwei gigantische Bahnprojekte, die noch bis Ende dieses Jahrzehntes mit Details, gewaltigen Kosten, Debatten, Protesten und nicht zuletzt auch Behinderungen die Bevölkerung in der Region bewegen. Hier eine knappe Übersicht über den Stand.

 

Von KlausGrundgeiger

 

Informationen darüber hat zuletzt Mitte Oktober bei seiner Tagung der sogenannte Lenkungskreis erhalten. In ihm sind die Deutsche Bahn, das Land Baden-Württemberg, die Stadt sowie die Region vertreten. Da Stuttgart 21 und die Neubaustrecke voneinander abhängig sind, werden beide Projekte eng miteinander verzahnt und gesamtheitlich gesteuert.

 

Schnelle Verbindung soll der Fildertunnel schaffen. Er wird den Hauptbahnhof auf 9,5 Kilometern Länge mit den Fildern vor dem Flughafen verbinden. Seine Innenschalen und Wände sind gebaut, derzeit wird die Decke hergestellt, danach folgen die Gleis-Bankette. Der Fildertunnel liegt im Plan. 

 

Die Bahnstrecke führt dann zunächst oberirdisch weiter über die Autobahn und unterfährt dann in zwei jeweils eingleisigen, im Rohbau fertigen Tunnelröhren das Messegelände bis zum Tiefbahnhof Station NBS (Neubaustrecke) am Flughafen. Der fünf Kilometer lange Teil der Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen–Ulm entlang der Autobahn A 8 zwischen dem Fildertunnel und der Strecke bis Wendlingen ist einschließlich dem neuen Fern- und Regionalbahnhof am Flughafen höchstrichterlich genehmigt. Wegen geänderter Bauabläufe bei Regenrückhaltebecken und Brückenbauwerken liegt die freie Strecke bis Wendlingen noch hinter dem Plan.

 

Und noch unklar ist, wie die Situation am Flughafen endgültig aussehen wird. Es geht dabei um die Debatte, ob die Gäubahn durch einen Tunnel oder zugleich mit der S-Bahn auf deren Gleisen zum Flughafen geführt wird. Der Lenkungskreis traf bei seiner letzten Sitzung darüber noch keine Entscheidung. Allenfalls über Kosten der weiteren Planung wurde man sich einig. Sie wolle die Bahn übernehmen, so deren Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. Für eine Entscheidung über den Tunnel seien aber noch „weit mehr Informationen“ nötig, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nach der Sitzung des Lenkungskreises.

 

Ein Pilotvorhaben stellt die „Digitale Schiene Deutschland“ im Rahmen von Stuttgart 21 dar. In einem ersten Schritt werden dabei bis 2025 rund 125 Streckenkilometer Stuttgart 21 mit neuer Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet – doppelt so viel wie bislang vorgesehen. Bis 2030 folgt dann auch die übrige Region, mindestens bis zu den heutigen S-Bahn-Endpunkten, damit auch dort mehr Züge mit weniger Verspätungen fahren können. 

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 49/2021)

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