Der Leidensdruck wächst

Lärm und Stau belasten Anwohner zunehmend – und die Lage verschärft sich

 

Als Teil des Verkehrskonzepts zum Synergiepark hat der Gemeinderat jüngst der Umgestaltung der östlichen Industriestraße zugestimmt und die Brisanz der Thematik erfasst: Denn schon jetzt sind Bürger in Möhringen und dem Fasanenhof tagtäglich unzumutbaren Belastungen ausgesetzt. Das wurde auch bei der Einwohnerversammlung vergangene Woche deutlich.

 

Von Daniel Stoll

 

In den kommenden zehn Jahren wird sich im Synergiepark als größtes Gewerbegebiet der Landeshauptstadt die Zahl der Beschäftigten nahezu verdoppeln auf rund 40 000. Dabei ist die tägliche Fahrt in und aus dem Areal für Pendler wie Anwohner schon heute eine extrem hohe Belastung – Sofortmaßnahmen tun not. Und die ersten werden bereits in diesem Jahr umgesetzt, versicherte Andreas Hemmerich vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung im Bezirksbeirat. Darunter sind unter anderem ein künftiger Fünf-Minuten -Takt der Buslinie 80 sowie leistungsfähigere Knotenpunkte Liebknecht-/ Heßbrühlstraße und Ruppmann-/Industriestraße, und zudem „soll durch eine verbesserte Infrastruktur der Anteil der Fußgänger und Radfahrer erhöht werden“, so Hemmerich. Der Umgestaltung der östlichen Industriestraße im Abschnitt Industriestraße 23 bis Nord-Süd-Straße hat der Gemeinderat inzwischen seinen Segen erteilt. Langfristig soll der Ausbau der Nord-Süd-Straße und des schienengebundenen ÖPNV Abhilfe schaffen.

 

Zweites „Sorgenkind“

 

Ein weiteres Sorgenkind ist der Fasanenhof, dessen „Anbindung durch den motorisierten Individualverkehr sich grundlegend verändern und verbessern wird“, so Hemmerich. Bisherige Versuche waren allerdings mitnichten von Erfolg gekrönt, was auch in der Einwohnerversammlung vergangene Woche im Bürgerhaus zur Sprache kam: „Die Ampel am Kreisverkehr am Schelmenwasen war keinen Tag in Betrieb“, kritisierte ein betroffener Geschäftsinhaber und sprach gar von einem „Schildbürgerstreich“. Stattdessen diskutieren Verkehrsexperten nun andere Maßnahmen, etwa die Aufgabe des Linksabbiegestreifens zum Lidl zugunsten einer zweiten Geradeausspur in der Heigelinstraße und die Einrichtung eines überbreiten Fahrstreifens in der Schelmenwasenstraße. „Wir werden das Verkehrsgeschehen weiter beobachten und schauen, ob sich Verbesserungen ergeben“, kündigte Hemmerich an.

 

„Ich weiß genau, wann auf der Autobahn oder der Bundesstraße wieder was passiert ist, weil sich der ganze Ausweichverkehr dann durch Möhringen quält“, klagte eine weitere Besucherin der Versammlung ihr Leid, die in der Plieninger Straße wohnt. „Uns ist bewusst, was Sie erleiden“, zeigte Bürgermeister Martin Schairer Verständnis. Durch angepasste Ampelsteuerungen seien hier bereits Verbesserungen erreicht worden.

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