„Der VfB gewinnt nicht immer“

Möhringen: Junges Start-Up-Unternehmen entwickeltt App für Fifa-eSport

 

Das junge Start-Up-Unternehmen myVStats GmbH in Möhringen hat eine App entwickelt, um eSports-Spielern eine Plattform zum Auswerten ihrer Fifa-Statistiken zu geben. Mit der App wollen sie sich in einem innovativen und umkämpften Markt etablieren.

 

Von Barbara Scherer

 

Jeden Freitag ab etwa 16 Uhr findet im Möhringer Vikarweg die Bundesliga statt. Dann nämlich, wenn sich Martin Losch und Tobias Heinke ihre Gamepads schnappen und den VfB auflaufen und gegen die Gegner der jüngst zurückliegenden Spieltage antreten lassen – als eFifasport. Losch und Heinke wechseln sich ab, wer den VfB übernimmt und wer dessen Gegener. „Mal ist einer die Heimmannschaft, mal der andere“, beschreibt Martin Losch ihr Vorgehen. Dann geht es virtuell zu, wie auf dem Spielfeld in echt: Es wird gepasst, gepresst, gefoult und aufs Tor geschossen. Dreierund Viererketten werden aufgestellt, Spieler ausgewechselt.

 

„Der VfB gewinnt nicht immer“ zieht Losch Bilanz, und die virtuellen Spiele gehen auch anders aus als die echten. Weil Losch und Heinke das schon eine Weile betreiben, wollten sie gerne ihre Ergebnisse miteinander vergleichen – um letztlich die Frage zu beantworten, wer denn der besser eKicker ist. „Ein paar Dinge kann man sich ja im Gedächtnis behalten oder auch aufschreiben, aber auf lange Sicht ist das nicht wirklich befriedigend“, erklärt Losch. Zunächst wurden die Ergebnisse in Excel-Tabellen eingetragen und über ein Windows- Programm verwaltet. So entstand letztlich die Idee, eine App zu entwickeln, die nicht nur das Ergebnis einer Begegnung festhält, sondern auch Details vermerkt. Die App speichert die Zahl der Torschüsse, die Zahl der gelungenen Pässe, erfolgreiche Standardsituation, den Stand des Ballbesitzes und vieles andere mehr, was zu einem Fußballspiel gehört. „Die App hat eine innovative Scan-Technologie, um die Ergebnisse des Spiels direkt vom Bildschirm abzuscannen und automatisch zu erkennen“, erklärt Losch. Umfangreiche Statistiken entstehen auf diese Weise. Die Statistiken können sowohl im Match gegen Freunde als auch bei Einzelspielen erfasst werden. „Man kann sich mit Freunden und Gegenspielern vergleichen und feststellen, wer der bessere Spieler ist“, so Losch weiter.

 

Warum war der Ball nicht drin?

 

Die Statistikauswertung dient der Analyse des eigenen Spiels.. Warum war der Ball nicht drin? Die App liefert die Erklärung: Der Winkel war zu schwierig. Warum hat mein Gegner getroffen? Die App zeigt es: Der Verteidiger lässt dem Schützen zu viel Raum.

 

Letztlich hilft die App auch, das eigene Spiel zu verbessern. Allein oder mit Hilfe eines Coaches kann man dann an der Effektivität des eigenen Spiels arbeiten. Auch unterstützen Losch und Heinke den Weekend-League- Modus des bekannten Fifa-Ultimate- Teams. In der Szene wird die App schon als ein „Must-have für alle Fifa-Player“ bezeichnet.

 

Losch und Heinke haben die App im vergangenen Jahr entwickelt, seit Mai 2019 ist sie auf dem eSport-Markt. Bisher wurde sie rund 600 Mal heruntergeladen – mit steigender Tendenz wie Losch berichtet. Die App ist kostenlos, Losch und Heinke werden von einem Sponsor unterstützt. „Geld können wir damit noch nicht verdienen“, erklärt Martin Losch. Aber es sei eine gute Möglichkeit, erstmal in diesen Markt reinzukommen. So sei man bereits mit eSports- Agenturen im Gespräch. Für beide ist die App derzeit noch ein Hobby. Losch ist IT-Fachmann bei einem großen Industrieunternehmen, Heinke ist im Einkauf tätig.

 

Das junge Unternehmen myVStats hat selbst ein eigenes eSport- Team ins Rennern geschickt und dazu zwei Spielerprofis gescoutet und bezahlt. Mehr Infos zu der App gibts unter www.myvstats.com

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