Die Geschichte des Riedsees: Vom Eissee zum Naherholungsziel

 

Auch die Ursprünge des Riedsees gehen auf Johann Carl Widmaier zurück. In den 1880er-Jahren erwarb er in diesem Bereich eine Wiese, durch die sich damals der Aischbach schlängelte und die vermutlich von Riedgräsern und anderen Feuchtpflanzen bewachsen war. Auf diesem sumpfigen Stück Land ließ er eine Grube ausheben, in der ein kleiner See entstand. Mit Äxten und Sägen wurden hier im Winter Eisblöcke gebrochen und mit Eishaken an Land gezogen. Dort verlud man sie auf Fuhrwerke und transportierte sie ins Richterviertel sowie später auch in die alte Zehntscheuer des Spitalhofs, wo sie zur Kühlung der Bierfässer Verwendung fanden. Diese Methode wurde noch bis in die 1940er- Jahre, später durch die Brauerei „Wulle“, weiter praktiziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltete man die ehemalige Eisgrube zu einem Parksee um, der bis heute ganzjährig als Naherholungsziel innerhalb des Großraums Stuttgart eine wichtige Rolle spielt. Er wurde ringsum mit einem Wegesystem und Sitzbänken ausgestattet. Ende der 1960er- Jahre erbaute man an seiner Südostecke den Landgasthof „Zum Riedsee“ mit einer Freiterrasse.

sm

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 11/2021)

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