Die Jugend packt‘s an

Vergangene Woche trafen sich die Mitglieder des neuen Jugendrats zu ihrer ersten konstituierenden Sitzung und erfuhren dabei aus erster Hand, welche Rechten und Pflichten sie eigentlich in ihrem neuen Amt innehaben. Bevor sie aber so richtig loslegen können, steht zunächst ein erstes Beschnuppern beim „Kennenlerntag“ auf dem Programm.

VON DANIEL STOLL

„Ihr vertretet die Interessen der Jugendlichen und könnt euch mit eigenen Vorschlägen und Ideen einbringen“, begann die stellvertretende Bezirksvorsteherin Marie-Ann Heymann. „Außerdem sind drei von euch im gesamtstädtischen Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat (AKJ) vertreten.“

Nach der Vorstellung der Jugendratsbegleiter und der Verwaltung – neben Heymann Bezirksvorsteherin Evelyn Weis, FSJlerin Katharina Geier, Vanessa Fritz vom Jugendhaus Fasanenhof sowie Andreas Bernhard, Leiter des Möhringer Jugendhauses – wurde zunächst ein wenig Bürokratie aus der Geschäftsordnung des Jugendrates 2020/21 abgehandelt: Das Sitzungsgeld für jede angefangene Stunde beträgt elf Euro, es besteht Anwesenheitspflicht. Wer verhindert ist, sollte dies per Mail mitteilen; bei mehr als dreimaligem unentschuldigtem Fehlen gilt der Ausschluss aus dem Jugendrat. Jedes Mitglied erhält eine eigene E-Mail-Adresse, die dann auch regelmäßig gecheckt werden sollte. Die Sitzungen finden abwechselnd in den beiden Jugendhäusern statt. Übrigens haben die Jugendlichen das Recht, an den Sitzungen der „Großen“, also des Bezirksbeirats teilzunehmen.

Pia Günther und Minh Thi Huynh starten bereits in ihre zweite Amtszeit, sind somit die zwei „alten Hasen“ im Team (wir berichteten). „Die beiden können euch auch mal erklären, wie Projekte ablaufen; hört auf sie“, riet die Bezirksvorsteherin.

Der Rest der Truppe ist bunt zusammengewürfelt, im Alter von 14 bis 17 Jahren und aus verschiedenen Schulen. „Beim zwanglosen Kennenlerntag können sich alle beim gemeinsamen Essen beschnuppern und erste Ideen sammeln“, erklärte Bernhard. Dieser soll am Freitag, 27. März, im Jugendhaus Fasanenhof steigen.

Zusammenhalt und Verlässlichkeit sind gefragt

„Sehr wichtig ist der Zusammenhalt unter euch“, betonte Heymann. Und Weis redete den jungen Nachwuchspolitikern ins Gewissen: „Wenn ihr für einen Termin zusagt, müsst ihr auch kommen.“ So hatten für die jüngs te Aktion in der Vesperkirche deutlich mehr Jugendräte zugesagt, dennoch war sie eine schöne Erfahrung für alle Beteiligten: „Wir haben Kuchen verteilt“, erzählt Pia Günther. „Das war eine der sozialen Aktionen, die wir mit dem Geld von dem Schullauf – das, was die Schüler erlaufen haben – finanziert haben. Die Leute in der Vesperkirche haben sich sehr gefreut, da es nicht jeden Tag etwas Süßes gibt. Auch die Mitarbeiter haben sich über die Spende gefreut.“

Eine weitere Aktion zur Verwendung des erlaufenen Spendengeldes sei bereits in Planung, ergänzt Minh Thi Huynh: die Verteilung von Gutscheinen über „Schlupfwinkel“, eine Anlaufstelle für obdachlose Kinder und Jugendliche in Stuttgart.