Diese Holzböcke ...

Der Frühling bringt Wärme, aber auch Zecken

 

Sie sind wieder da – Zecken, die wirklich gemeinen Holzböcke. Klein, aber lästig, teils gefährlich und höchst aktiv. Wir stoßen auf sie beim Pilzesammeln, beim Spaziergang im Park oder im eigenen Garten.

 

Die Zecke kann an verschiedensten Standorten überleben. Bekannt ist sie vor allem als Überträger der Borrelia-Bakterien und des FSME-Virus. Derzeit gibt es zugleich gute und schlechte Bedingungen für den gemeinen Holzbock. Im März gab es viel wärmende Sonne – das liebt er und wird bereits aktiv bei Temperaturen um etwa acht Grad. Allerdings braucht die Zecke auch ein Mindestmaß an Luftfeuchtigkeit und kümmert deshalb bei Trockenheit.

 

Wie auch beim Zeckenkongress in Hohenheim kürzlich mitgeteilt wurde, kommen Zecken nicht vor allem auf Wiesen vor – im Wald gibt es statistisch pro Quadratmeter doppelt so viele der kleinen Quälgeister. Dabei verbreiten sich neben dem Holzbock offenbar zunehmend weitere Zeckenarten wie die Auwald-Zecke. Sie ist nach Erkenntnissen der Wissenschaftler ebenfalls verdächtig, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu übertragen. Dabei kommt es zu einer Entzündung der Hirn- beziehungsweise Rückenmarkshäute (Meningen). Ist das Gehirn mit betroffen, spricht man von Meningoenzephalitis (Enzephalomeningitis). Der Hohenheimer Kongress hat besonders auf die Gefahr der FSME für Kinder hingewiesen, bei denen diese zu schweren Verläufen führe, die oft erst spät erkannt würden. Parallel zum Zeckenkongress gab es in Hohenheim auch eine digitale Ärztefortbildung, die sich unter anderem mit zeckenspezifischer Reisemedizin und FSME bei Kindern beschäftigte. Danach ist die Zecke in der Lage, mehr als 50 Krankheiten, die einen tödlichen Verlauf nehmen können, weltweit zu übertragen. Detaillierte Untersuchungen hatten neue Aspekte in der Biologie und Entwicklung der Zecken aufgezeigt. Deshalb lag ein Schwerpunkt der Ärzte-fortbildung bei der Diagnostik und Klinik der von Zecken übertragenen Erkrankungen und ihrer Spätfolgen.

 

Für die Bevölkerung, insbesondere Eltern, gibt es auch eine gute Nachricht: Die Übertragungszeit der Bakterien dauert 12 bis 24 Stunden. Man hat also etwas Zeit, sich selbst oder die Kinder gründlich nach Zecken abzusuchen. Achtung dabei: Auch Stellen hinter den Ohren oder an den Zehen suchen sich die kleinen Blutsauger, denn diese wandern gern an Stellen, wo sie sich ungestört fühlen ... 

 

Von KlausGrundgeiger

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 15/2022)

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