Eine Flut an Leserbriefen

Die Verlegung des Wochenmarkts bewegt unsere Leser:innen nach wie vor

 

Wir haben bereits mehrfach über den Umzug des Wochenmarkts auf den Spitalhof berichtet. Zu diesem strittigen Thema erreichten uns sehr viele Leserbriefe – inklusive Lösungsvorschläge –, von denen wir auch in dieser Ausgabe verschiedene Auszüge abdrucken wollen. 

 

Von Corinna Pehar

 

„Um den Marktbeschickern eine verbesserte Zufahrtsmöglichkeit zu schaffen, kann ein Vorschlag des Bürgervereins aufgenommen werden: nämlich die in den 80er-Jahren nachträglich mit der Absicht, den Straßenlärm abzuhalten, errichtete Mauer zur Filderbahnstraße wieder zurückzubauen. Das würde an der rechten Ecke des Hofs eine zusätzliche, leichter zu befahrende Öffnung ergeben. Zwar besteht diese Möglichkeit bereits jetzt, doch sie ist für große Fahrzeuge zu eng. Der Rückbau der Mauer oder ihre Wegnahme, verbunden mit einer Veränderung des bestehenden Busch- und Baumbestandes, hätte einen weiteren Nutzen zur Folge: Es entstünde eine deutlichere Sichtbeziehung zwischen Spitalhofgebäude und der Filderbahnstraße und würde zudem den Spitalhof besser in den Aufenthaltsbereich an der Straße einbeziehen. Mit diesen einfachen Verbesserungen stiege sicherlich die Akzeptanz des neuen Marktortes, der aus Sicht der Ortskernbelebung sehr zu begrüßen ist.“ (Volker Grosser, Vorstand Bürgerverein)

 

„Auf der einen Seite kann ich das Argument ‚Schönes Ambiente‘ völlig teilen, andererseits ist das Dilemma ‚wenig Platz‘ vs. ‚zu viele Transportfahrzeuge‘ durchaus nachvollziehbar! Idee: Es gibt sicher außer mir noch eine Reihe Rentner oder auch Studenten mit Führerschein, die möglicherweise bereit wären, die Transportfahrzeuge der Marktbeschicker während der Marktzeit zu einem zentralen Abstellplatz zu fahren und anschließend wieder zum Spitalhof zurückzubringen. Natürlich müsste vorrangig die Versicherungsthematik geklärt werden. Wenn sich das Problem lösen lässt, dann lässt sich für diesen einen Tag in der Woche sicher ein Abstellplatz in der Nähe finden – und die Marktbeschicker müssten sich bereit erklären, ihr ‚heilix Blechle‘ aus der Hand zu geben.“ (Uwe Voss)

 

„Die Verlegung des Möhringer Wochenmarkts in den Spitalhof hat ja wohl einiges an Aufregung hervorgerufen. (...) Inzwischen schätze ich den neuen Standort sehr, da alle anderen Einkaufsmöglichkeiten drumherum liegen und ich bequem alle zu Fuß erreichen kann. Ich finde die Atmosphäre sehr angenehm, es hat jetzt wirklich etwas von einem ‚Markt‘. Auch die Situation auf dem Markt hat sich inzwischen etwas entspannt, da sich die Anstellschlangen selbst reguliert haben und man jetzt auch die Plätze der einzelnen Stände kennt und nicht mehr suchen muss. Ich habe auch andere Stimmen gehört, hatte aber meist den Eindruck, dass die Verstimmung eher daher rührte, dass es jetzt plötzlich ‚etwas Neues war‘, und das ist zuerst immer irritierend. Und Irritierungen haben wir im Moment ja genug. Aber es wird auch wieder eine Zeit nach der Pandemie kommen, und wir müssen keine Abstände einhalten. Es wird wieder ein Frühling und Sommer kommen, und dann kann ich mir den Wochenmarkt auf dem Spitalhof sehr lauschig vorstellen. Als regelmäßige Kundin des Wochenmarkts begrüße ich den neuen Standort durchaus.“ (Christine Wilde)

 

„Uns als evangelischer Kirchengemeinde Möhringen und Fasanenhof ist nicht bewusst, dass die Terminabstimmung problematisch gewesen sei. Bei Trauungen haben wir immer auf den Wochenmarkt hingewiesen, der Priorität hat. Wegen kirchlicher Veranstaltungen gab es für den Wochenmarkt keine Einschränkungen. Es mag wenige Überschneidungen gegeben haben – Trauungen sind in der Regel nach Ende des Wochenmarkts, Taufen nie am Samstagvormittag. Dass Sie den Wochenmarkt verlegen, ist Ihre Entscheidung. Es ist jedoch nicht richtig, eine angeblich problematische Terminabstimmung mit der Kirchengemeinde als Argument für die Verlegung des Wochenmarktes anzuführen. (...) Für uns ist bei der Entscheidung übrigens bedauerlich, dass unser Stand mit fair gehandelten Produkten am Gemeindezentrum nun ‚weit vom Schuss‘ liegt.“ (Friedemann Kammerer, 1. Vorsitzender des Kirchengemeinderats)

 

Darauf die direkte Antwort von Thomas Lehmann, Geschäftsführer Märkte Stuttgart: „Dies ist immer eine Frage der Sichtweise. Aus unserer Sicht hat es da schon immer mal wieder Reibungspunkte gegeben, wenn beispielsweise die Beschicker nicht rechtzeitig fertig waren und die Hochzeitsgäste schon früher da waren. Somit war die Terminabstimmung zwischen uns sicherlich unproblematisch. Sie waren hier ja auch immer sehr kooperativ. Leider aber nicht immer jeder Hochzeitsgast. Aber Sie haben recht, dieses Argument war natürlich nicht entscheidend, sondern eher eine Randnotiz und sicherlich nicht das Haar in der Suppe.“ 

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