Eingeschleppte Zecken auf dem Seziertisch

 

Hohenheim. Seit Februar 2019 hat die Bevölkerung für das Projekt „Tropenzecken“ Zecken- Funde aus ganz Deutschland an die Uni Hohenheim eingeschickt. Dazu gehörten mehr als 4000 Auwald- und fast 1250 Schafszecken. Auch der heimische Holzbock war mit mehr als 2000 Exemplaren stark vertreten. Exotische Hyalomma-Zecken wurden rund 200 Mal bestimmt.

 

Ziel des dreijährigen Projekts war es, mehr Info über die Ausbreitung der Buntzecken und der tropischen Hyalomma-Zecken sowie den damit einhergehenden Krankheitserregern zu bekommen. Auch ging es um die Verbreitung von FSME-Viren. Die beiden Arten „Hyalomma marginatum“ und „Hyalomma rufipes“ stammen laut Uni ursprünglich aus den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Südeuropas. Sie können mit Zugvögeln nach Deutschland eingeschleppt werden, sind viel größer als der gemeine Holzbock und haben gestreifte Beine. Und dies erschreckt: Sie können das Hämorrhagische Krim-Kongo- Fieber und das Arabisch Hämorrhagische Fieber übertragen – außerdem Bakterien, die das Zecken-Fleckfieber auslösen. Dieser Erreger wurde als einziger in den nach Deutschland eingewanderten Zecken nachgewiesen. Die gefährliche tropische Zecke Hyalomma (im Foto links) ist dreimal so groß wie ihre europäischen Verwandten, der gemeine Holzbock (Weibchen rechts, Männchen unten).

 

red/ Foto: Uni Hohenheim/Marco Drehmann

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 03/2022)

 

 

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