Einstellungssache

Müll auf öffentlichen Plätzen ist auch in Möhringen ein Thema

 

Mit dem Konzept „Sauberes Stuttgart“ hat die Stadt der zunehmenden Vermüllung und ihren Verursachern den Kampf angesagt. Wie sieht die Situation in Möhringen aus?

 

Von Daniel Stoll

 

Rund zehn Millionen Euro zusätzlich pro Jahr bis 2023 lässt sich die Stadt das breit angelegt Konzept kosten. Darin enthalten: fast 100 neue Stellen für eine umfangreichere Reinigung von Straßen, Gehwegen, Plätzen und Grünflächen, verstärkte Prävention, mehr Kontrollen – auch höhere Bußgelder sind anvisiert. In der Stadtmitte verhindert ein solarbetriebener Müllbehälter eine Überfüllung. Beim Projekt „Tippen mit Kippen“ kann jeder, der seine fertig gerauchte Zigarette statt in den Bordstein in einen der neuen gelben Aschenbecher wirft, an einem Votum teilnehmen. Auch Wildpinkler kriegen ihr Fett weg, genauer gesagt ihren eigenen Strahl ab: durch schräg angebrachte Metallplatten, beispielsweise in den verwinkelten Ecken des Alten Schlosses.

 

Dabei soll das Maßnahmenpaket nicht nur im Herzen der Stadt, sondern ebenso in allen Stadtbezirken zur Anwendung kommen. Denn gerade jetzt mit Beginn der warmen Jahreszeit, wenn es die Menschen verstärkt ins Freie zieht, steigt allerorts auch die Zahl der Schmutzfinken wieder, die es mit der ordnungsgemäßen Entsorgung ihrer Hinterlassenschaften nicht so genau nehmen und diese, wo sie stehen und gehen, einfach zu Boden fallen lassen.

 

Ärgernis Solferinoweg

 

„Richtige Brennpunkte wie in der Innenstadt haben wir in Möhringen nicht“, weiß Bezirksvorsteherin Evelyn Weis, gibt aber gleichwohl keine Entwarnung: Am Ried- und Probstsee, auf Spielplätzen, bei Sitzbänken oder am Bahnhof seien Plätze, wo durchaus einiges an Unrat lande. Ein markanter Punkt seien zudem die Grünanlagen beim Solferinoweg, die teilweise regelrecht als Müllablageplatz missbraucht würden: „Da haben sich schon Nachbarn beschwert. Das ist wirklich ein Ärgernis.“ Außerdem habe sie auf dem Europaplatz achtlos weggeworfene Eisbecher, Papiertaschentücher und Ähnliches erspäht. „Das sah wirklich schmutzig aus. Früher war es dort sauberer.“ Erschwerend kommt hinzu, dass Müll zur wundersamen Vermehrung tendiert: Wo einmal etwas liegt, kommt sehr schnell noch mehr hinzu.

 

Dennoch kann von einem Sündenpfuhl in puncto Müll- Hinterlassenschaften in Möhringen glücklicherweise (noch?) keine Rede sein. Die Filderbahnstraße mache trotz der dort ansässigen Gastronomiebetriebe einen relativ properen Eindruck, und auch die Flüchtlingsunterkünfte fallen in dieser Hinsicht nicht mehr so unangenehm auf, wie es noch zu Beginn nach dem Einzug der Bewohner der Fall war, beobachtet die Bezirksvorsteherin, bemerkt allerdings: „Wo Jugendliche zusammensitzen, wird auch viel weggeworfen.“ Dennoch hänge ein solches Verhalten nicht mit dem Alter oder der Wohngegend zusammen, sondern vielmehr mit der Erziehung und inneren Einstellung. Denn jeder Einzelne kann dazu beitragen, in einem sauberen und angenehmen Stadtbezirk zu leben.

 

Haben Sie sich schon mal über weggeworfenen Müll in Möhringen und Umgebung geärgert? Teilen Sie mit uns Ihre Erfahrungen mit einer E-Mail an redaktion@ amw-verlag.de unter dem Stichwort „Müll“.

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