Entlang der Sonnenroute

Ecuador ist ein kleines und überschaubares Reiseland

Verkäufer am Strand versorgen einen mit Essen.

 

Lukas Hoffmann aus Möhringen hat ein Studiensemester in Ecuador verbracht und bei einer Rundreise das Land näher kennengelernt. Für Möhringen Aktuell schildert er seine Eindrücke aus dem südamerikanischen Land.

 

Von Lukas Hoffmann

 

Im April begann begann meine zweiwöchige Rundreise durch Ecuador. Die Reiseroute verlief entlang der sehenswerten Küste »Ruta del sol« (Sonnenroute), in die »Sierra« (Berge) sowie einen Tag in den Regenwald. Allein damit wurden bereits drei von vier geographischen oder klimatischen Regionen Ecuadors durchquert. Die vierte Region bezieht sich auf die Galapagos-Inseln.

 

Von Guayaquil, der bevölkerungsreichsten Stadt Ecuadors, ging es nach Playas, an einen der sehr schönen Strände dieses Landes. Das bunte Treiben am Strand mit den vielen Verkäufern, die lautstark Essen, Getränke, Sonnenbrillen, Sonnencreme und vieles mehr zu günstigen Preisen anbieten, ist auf jeden Fall eine interessante Erfahrung und bringt den Vorteil mit sich, dass man nicht an die Verpflegung denken muss, da man quasi alles an den Liegestuhl geliefert bekommt.

 

Das Essen an der Küste besteht größtenteils aus Fisch in verschiedenster Form (eingelegt in Limettensaft und Chilischoten oder frittiert mit Reis und Kartoffeln).

 

Ein eigenes und entspanntes Ambiente

 

Am schönsten waren für mich die Küstenstädte Puerto Lopez und Canoa. Puerto Lopez hat trotz des Tourismus, den es an der ganzen Küste entlang gibt, sein eigenes und entspanntes Ambiente erhalten, was man nicht von jedem Ort behaupten kann. Montañita ist ein richtiger Partyort geworden, an den es jedes Wochenende und in den Ferien scharenweise junge Leute zieht, um sich dort zu vergnügen.

 

Dahingegen hat Puerto Lopez ein deutlich ruhigeres Flair. Und von dort aus kann man sehr lohnenswerte Touren zu Inseln unternehmen und bei Schnorchel- Touren die Fisch- und Pflanzenwelt unter Wasser bestaunen. Canoa war für mich eine Mischung aus beiden Orten und hat die Extreme auf gute Art und Weise vereinen können. Nachdem ich die Sonne, das Meer und die tollen Sandstrände Ecuadors zur Genüge kennengelernt hatte, ging es in einer gut achtstündigen Fahrt in die Hauptstadt Quito in die Sierra.

 

Dort lernte ich die zweitgrößte Stadt Ecuadors in groben Zügen kennen. Quito hat mir gut gefallen, vor allem das »Centro Histórico«, (das koloniale Viertel) ist sehr schön mit seinen Kirchen, Plätzen und engen Straßen mit den vielen kleinen Läden.

 

Die Mitte der Welt

 

Aufgrund des Tourismus ist natürlich viel restauriert und renoviert worden. Aber die Läden, Cafés und Restaurants erzeugen ein Ambiente, in dem man sich schnell wohlfühlt. Natürlich darf in Quito nicht die »Mitad del Mundo« (Mitte der Welt) fehlen, die ein Monument darstellt, welches auf der Linie des Äquators liegt, sodass man gleichzeitig auf der Nord- und auf der Südhalbkugel stehen kann. Zwar liegt das Monument den aktuellen Berechnungen nach nicht genau auf der Linie des Äquators, aber daran darf man in diesem Moment nicht denken, um dem Ort nicht das Besondere zu nehmen. Mit der Seilbahn »Telefériqo« ging es von Quito aus auf über 4000 Meter Höhe. Von dort hat man einen genialen Blick auf Quito und das koloniale Viertel. Ein Tagesausflug, der zum Touristen- Standardprogramm in der Region von Quito gehört, führte mich zur Lagune »cuicocha«, die aus einem Vulkankrater entstanden ist und aufgrund des glasklaren Eisbzw. Gletscherwassers, das den Krater füllt, einen idyllischen Blick ermöglicht. Baños, welches zwischen Quito im Norden und Cuenca im Süden liegt, ist gekennzeichnet durch viel Tourismus aufgrund der vielen Action- und Adventure-Angebote und der optimalen Lage, da man innerhalb von knapp drei Stunden im Regenwald ist. Entlang der »Ruta de Cascadas«, der Wasserfall-Route, kommt man an vielen spektakulären Wasserfällen vorbei. Direkt bei Baños liegt der für seine Ascheausstöße bekannte Vulkan Tungurahua. Auch ich konnte live miterleben, wie er gerade einige riesige Aschewolken ausgestoßen hatte.

 

Die letzte Station war Cuenca, die drittgrößte Stadt Ecuadors, wo ich mein Auslandssemester absolvierte. Hier gibt es das traditionelle »cuy« (Meerschweinchen) – das typische Essen in Cuenca sollte man sich nicht entgehen lassen. Es ist wirklich äußerst beeindruckend, wie viel dieses kleine Land zu bieten hat und wie viel man in nur zwei Wochen erleben kann. Es waren viele schöne Eindrücke bei dieser Reise dabei und ich würde jedem, der etwas für Natur übrig hat und eine ganz andere Kultur entdecken möchte, eine Reise durch Ecuador empfehlen!

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