Entspannte Stadt

 

Am 23. September gibt es um 15.30 Uhr einen Bildvortrag über Kopenhagen im Pflegezentrum Bethanien, Onstmettinger Weg 35. Vorab ein kleiner Streifzug durch die Stadt am Meer.

 

Von Birte Stährmann

 

Unser erster Erkundungsgang zieht uns am Hafen entlang in den Stadtteil Christianshavn. Wir müssen uns erst daran gewöhnen – überall droht Gefahr nicht von heranbrausenden Autos, sondern von Fahrrädern. Was uns von Anfang an gut gefällt, ist die Atmosphäre dieser Stadt: entspannt, frisch, offen, freundlich und attraktiv.

 

Christiana – Green Light District: Seit 1971 Hippies das verlassene Armeegelände besetzten und die dänische Regierung es als soziales Experiment duldete, lebt hier eine autonom regierende Kommune nach sehr freien Regeln. Wir sind fasziniert und geschockt zugleich. Nichts ist adrett oder rausgeputzt, alles verströmt morbiden Charme, überall hängt der Duft von »Gras« in der Luft, dazwischen bürgerliche Idylle mit hübsch bepflanzten Vorgärten und Gartenzäunen.

 

Am nächsten Tag steht als Erstes ein Besuch der »Kleinen Meerjungfrau « auf dem Programm. Der Weg ist nicht zu verfehlen – Busladungen von Touristen posieren und fotografieren. Die Kleine Meerjungfrau ist kleiner als gedacht, aber ihr sehnsuchtsvolltrauriger Blick zieht auch uns in den Bann. Uns zieht es zur königlichen Residenz Amalienborg Slot. Wie jeden Tag findet die Wachablösung pünktlich um 12 Uhr statt. Trotz sommerlicher Temperaturen exerzieren die Soldaten geschmückt mit den warmen und schweren Bärenfellmützen. Zum Bummeln und Mittagessen geht`s weiter, zu Fuß ins Latinerviertel. Das ehemalige Rotlichtviertel ist inzwischen zu einem quirligen Studentenviertel geworden. Designer, Künstler und junge Leute bevölkern die schmalen, bunten Altstadtgassen. Am nächsten Tag führt unser Weg zunächst zum Rundetarn. Die Sternwarte ist besonders beliebt, gibt es doch keine Treppen, die zum Observatorium hinaufführen, sondern einen Wendelgang. Nach siebeneinhalb Umrundungen, oder 209 Metern, werden wir mit einem schönen Ausblick auf die Altstadt belohnt.

 

Ein weiteres Gebäude, schön am Inneren Hafen gelegen, interessiert uns – »Den Sorte Diamant, der schwarzer Diamant«) genannter Anbau der Königlichen Bibliothek. Die mit schwarzem Granit verkleidete Fassade ist ein positives Beispiel für moderne Architektur. Einladend sind auch die Außenterrasse mit Liegestühlen und die Lesesäle.

 

Am Morgen heißt es Abschied nehmen. Ein besonderes Erlebnis auf der Rückfahrt ist die Verschiffung unseres Zuges – eine Stunde der Strecke legen wir auf dem blau glitzernden Meer zurück.

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