Es summt und brummt

Auf einer großen Streuobstwiese unterhalb von Sonnenberg tummeln sich seit diesem Frühjahr etwa 400 000 Bienen mehr als zuvor. Denn im Mai sind hier die Demeter-Imker Tobias Miltenberger und David Gerstmeier mit 20 Bienenvölkern »eingezogen«.

Von Emily Schwarz

Kaum ein anderes Insekt hat in den vergangenen Jahren so viel von sich reden gemacht wie die Biene. Vor fast zehn Jahren wurde zum ersten Mal in Europa über das Phänomen »Bienensterben« berichtet. Dabei sind Honigbienen immens wichtig für die Natur und damit auch für uns: Sie sorgen als Blütenbestäuber für die Vielfalt von Pflanzen und Tieren.

David Gerstmeier hat schon früh eine Begeisterung für diese fleißigen Insekten entwickelt. »Die Bienen haben schon seit meiner Jugend eine riesige Anziehungskraft auf mich gehabt«, sagt der Imker. Deshalb legen er und Tobias Miltenberger von der Imkerei »Summtgart« auch besonderen Wert auf die wesensgemäße Imkerei, wie die Demeter- Richtlinien sie vorschreiben. Denn diese entspricht den natürlichen Bedürfnissen der Bienenvölker. So dürfen die Bienen ihre Waben zum Beispiel selbst anlegen. Konventionelle Imkereien greifen dagegen auf vorgeprägte Wachsplatten zurück. Neben des Naturwabenbaus sind die Vermehrung über den Schwarmtrieb und das Imkern ohne Absperrgitter für Gerstmeier und Miltenberger selbstverständlich: »Dieser wesensgemäße Umgang mit den Bienenvölkern bildet das Fundament unserer Imkerei.«

Was können wir Nicht-Imker nun tun, um die Biene zu unterstützen? »Sorgen Sie für Vielfalt im Garten und auf dem Balkon, ziehen Sie auch Pflanzen auf, die im Juli und August noch blühen, sodass sich die Insekten noch gut versorgen können; verzichten Sie auf Spritzmittel«, rät Jens Eckstein, Vorsitzender des Vereins Bienenschutz Stuttgart, »und kaufen Sie Bio-Lebensmittel.« Die Produkte der Imkerei »Summtgart« gibt es im Onlineshop auf www.summtgart.de und auf dem »Hof am Eichenhain « in Sillenbuch, Eichenparkstraße 2.

Bienenschutz

Im Verein Bienenschutz Stuttgart haben sich Menschen zusammengeschlossen, die sich für Honigbienen und deren Haltung begeistern. Auch Menschen, die keine Bienen halten, aber Interesse an den schwarz-gelben Brummern haben, sind willkommen. Darüber hinaus organisiert der Verein verschiedene Projekte (Bienenkoffer für Pädagogen, Sensenkurse usw.). Die Mitglieder treffen sich einmal im Monat: www.bienenschutz-stuttgart.de

Bienenkunde

An der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim (LAB) steht seit 50 Jahren die Forschung und Lehre im Fokus. Neben der Wissenschaftsarbeit bietet die LAB Führungen und verschiedene Kurse und Veranstaltungen für Imker und Nicht-Imker an. Übrigens betreut die LAB auch Bienenvölker an der Villa Reitzenstein – im vergangenen Jahr brachten diese ganze 105 Kilogramm »Regierungshonig« ein.