Etwas zurückgeben

In Möhringen gibt es eine Malerin, die sich in der europäischen Kunstszene einen Namen gemacht hat. Doch nicht nur das: Mit ihrem Erfolg unterstützt sie regelmäßig soziale Projekte – im Ausland, aber auch in der näheren Umgebung. Nun hat sie 3500 Euro für eine neue Orgel in der Martinskirche gespendet.

Von Raffaela Renz

Bereits während ihrer Schulzeit hatte Marlis G. Schill erste Gehversuche in der Malerei gewagt, doch als sie Lehrerin für Englisch und Französisch wurde, verlor sie die Malerei erst mal aus den Augen. Ende der 80er-Jahre belebte sie die alte Leidenschaft neu, anfangs mit gegenständlicher Aquarelltechnik. Nach gezielten Fortbildungen malt sie inzwischen bevorzugt in Acryl, die Motive bleiben abstrakt. Durch die regelmäßige Teilnahme an Ausstellungen in Deutschland und im europäischen Ausland hat sie sich seit ihrer Pensionierung 2009 in der Kunstszene einen Namen geschaffen und findet immer häufiger Käufer für ihre Werke. Einen Teil der Erlöse aus ihren Bildern spendet Schill seitdem regelmäßig. Soziales Engagement ist ihr wichtig: »Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich einen guten Beruf hatte und es mir gut geht. Davon möchte ich etwas abgeben«, erklärt Schill.

Beitrag zu neuer Orgel

Besonders gerne unterstützt sie soziale Einrichtungen für Kinder in der Region und im Ausland. Wie passt da eine für eine Privatperson recht großzügige Spende für eine Orgel hinein? Schill nimmt seit vielen Jahren an Konzerten des Liederkranzes Möhringen in der Martinskirche teil und wurde so darauf aufmerksam, dass das Instrument in keinem guten Zustand mehr ist. »Der Klang einer Orgel beeindruckt mich sehr, und bei Orgelbesichtigungen in anderen Kirchen hat sich mein Interesse an dem Instrument noch verstärkt.« Nun hat sie der geplanten Orgel im »Filderdom« gleich ein ganzes Trompetenregister für 3500 Euro gespendet. »Auch vor Ort gibt es genügend Gelegenheit, zu helfen «, begründet sie diese Spende. Ein willkommener Beitrag, denn Pfarrer Ernst-Martin Lieb muss stolze 200 000 Euro zusammenbekommen, um eine neue Orgel anschaffen zu können.

Tag der offenen Tür

Um einen Einblick in ihre künstlerische Arbeit zu geben, öffnet Marlis G. Schill am Sonntag, 7. Juni, von 14 bis 18 Uhr ihr Atelier in der Jungnauerstraße 18. »Es darf zwanglos geguckt, geschnuppert und gefragt werden «, freut sich Schill auf kunstinteressierte Besucher.