Fließender Stabwechsel

Seit Schuljahresbeginn ist Marita Lang Rektorin der Margarete-Steiff-Schule (MSS)

 

Dabei ist Marita Lang alles andere als ein unbekanntes Gesicht an der Schule mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung – hat sie hier doch zuvor zwei Jahre in der Grundstufe unterrichtet. Bei ihrer neuen Tätigkeit steht ihr die erste Zeit der langjährige Schul leiter Peter Otto unterstützend zur Seite.

 

Von Daniel Stoll

 

„Lehrerin ist mein Traumberuf“, sagt Marita Lang, die gebürtig aus den neuen Bundesländern stammt und heute in Weilimdorf lebt. In Markgröningen hat sie als Erzieherin und auch als Krankenschwester gearbeitet. Dann führte sie ihr Weg in die Haldenrainschule nach Zuffenhausen, wo sie zwölf Jahre lang als Sonderschullehrerin tätig war und auch die kommissarische Leitung innehatte – beste Voraussetzungen also für ihr neues Aufgabenfeld an der MSS, wohin sie vor zwei Jahren aufgrund des hiesigen Lehrermangels wechselte und die Eingangsstufe unterrichtete: „Zurück zu den Ursprüngen“, schmunzelt die frischgebackene Rektorin.

 

Von Generalsanierungen bis zu Corona

 

„Ich war sehr froh, dass sich Frau Lang für das Amt interessiert hat“, erinnert sich Peter Otto, der die Geschicke der MSS von 2008 bis zu seinem offiziellen Ruhestand zu Beginn dieses Schuljahres leitete. Als Vorsitzender des Fördervereins bleibt der 66-Jährige „ seiner“ Schule nach wie vor verbunden, ist auch noch stundenweise vor Ort und steht seiner Nachfolgerin mit Rat und Tat zur Seite. Was Marita Lang sehr zu schätzen weiß: „Ich freue mich, ihn an meiner Seite zu haben und an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben zu können.“

 

Denn Herausforderungen gibt es an der MSS einige zu meistern – angefangen von der dringend notwendigen Generalsanierung des Gebäudes Hengstäcker 5, die durch einen Feuchteschaden vor zwei Jahren an einem anderen Gebäude zurückgestellt werden musste. Und natürlich hält vor allem Corona die gesamte Schulgemeinschaft in Atem: „Wir sind unserem Fahrdienst sehr dankbar, der einen hohen Aufwand betreibt“, nennt Lang ein Beispiel. „Mehr als 40 Busse, elf mehr als zuvor, sind im Einsatz. Die Nachmittagsbetreuung findet nur in festen Lerngruppen statt. So können wir einen Infektionsfall genau zurückverfolgen und dem Gesundheitsamt gut zuarbeiten.“ Für die derzeit 168 Schüler mit unterschiedlichen Behinderungen „müssen wir individuelle Lösungen finden und sind dafür in wöchentlichem Austausch“, fährt die 50-Jährige fort. Zudem werden aktuell 28 Kinder an verschiedenen Schulen inklusiv betreut. Beiden ist auch die sogenannte umgekehrte Inklusion ein Anliegen, um möglichst „viele Begegnungen von behinderten und nichtbehinderten Kindern an der MSS zu ermöglichen“, erläutert Peter Otto.

 

 Marita Lang gibt einen Einblick in ihre Pläne als neue Schulleiterin: „Wenn die Lage es zulässt, habe ich mir fest vorgenommen, die Österfeldschule und die Freie Evangelische Schule näher kennenzulernen.“ Beide – der Ehemalige wie die aktuelle Rektorin – wünschen sich eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Schulen im Bezirk.

 

Namensgeberin

Margarete Steiff, 1847 in Giengen an der Brenz geboren, erkrankte früh an Kinderlähmung. Nach einer Schneiderlehre richtete sie eine kleine Schneiderei ein. Dort nähte sie das „Elefäntle“, Vorläufer der später weltbekannten Stofftiere der Margarete Steiff GmbH. Auf Initiative des damaligen Leiters Peter Otto wurde die „Schule für Körperbehinderte“ im Jahre 2015 zur „Margarete-Steiff-Schule“. Eine passende Neubenennung – und der Name ist Programm: Im Foyer des Schulgebäudes empfängt die Schüler, Lehrer und Besucher ein „Teddybär“ im XXL-Format.

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