Flüchtlinge willkommen

Zwei Systembauten-Unterkünfte im Lautlinger Weg so gut wie fertiggestellt

 

Am 29. Dezember werden die ersten rund 40 Asylsuchenden in Möhringen erwartet. Und der Stadtbezirk zeigt sich gut gerüstet: Bei den Unterkünften in Systembauweise werden die letzten Arbeiten erledigt, die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer stehen in den Startlöchern.

 

Von Daniel Stoll

 

Als letzte Handgriffe werden die Bauten noch mit der nötigen Elektrik und Technik wie Telefonleitungen ausgestattet und abschließend wohnlich eingerichtet, dann steht einem baldigen Einzug der ersten Ankömmlinge nichts mehr im Wege. Wer dies letzlich sein wird, entscheidet sich allerdings erst kurzfristig: »Die Zuweisungsliste wird uns voraussichtlich kurz vor Weihnachten erreichen«, erklärt Gerhard Bock vom Sozialamt.

 

Wie erst in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat die Stadt ihre Zustimmung gegeben, die ursprünglich geplanten 159 Plätze noch einmal um 84 zu erweitern. Dafür soll zusätzlich zu den beiden bereits vorhandenen Systembauten ein dritter errichtet werden, der im Spätsommer 2015 in Betrieb genommen werden kann.

 

Rund zwei Drittel der Flüchtlinge werden im Familienverbund sein. Die zu erwartenden Kinder von drei bis sechs Jahren werden nach Möglichkeit in umliegenden Kindertagesstätten untergebracht. Ältere Kinder werden in internationalen Klassen der Fasanenhof- und Riedseeschule unterrichtet.

 

»Standort wurde öffentlich diskutiert«

 

Die Nachricht von der Errichtung der Unterkünfte im Lautlinger Weg rief nicht nur ungeteilte Zustimmung hervor: »Weder von der EnBW, der das Gelände gehört, noch von der Stadt wurden wir darüber informiert«, klagt ein direkter Nachbar. »Wir haben über sieben Ecken davon erfahren.« Außerdem hätte es sicher geeignetere Plätze gegeben.

 

Die Standort-Frage sei im Vorfeld ausführlich und öffentlich diskutiert worden, hält Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann dagegen. Die Anwohner im Kauslerweg, der zunächst im Gespräch war, hätten schließlich auch reagiert und sachliche Argumente – wie das mangelnde Platzangebot – gegen eine dortige Unterbringung vorgebracht. Wichtig ist Lohmann das Engagement des Freundeskreises Flüchtlinge, der eine wertvolle Unterstützung der Sozialarbeiter vor Ort darstellt. Auf dessen Mitglieder kommt schon bald eine Fülle von Aufgaben zu: von der Hausaufgabenbetreuung der Kinder über die Sprachförderung der Erwachsenen bis hin zur Begleitung bei Behördengängen.

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