Frank Nopper: ein OB wird OB

Zuvor in Backnang Chef im Rathaus

 

Frank Nopper wurde 1961 in der Landeshauptstadt geboren, machte am Wilhelms- Gymnasium in Degerloch Abi, arbeitete unter anderem beim Landgericht und bei der Stuttgarter Messe- und Kongressgesellschaft. 2002 wählten ihn die Bürger Backnangs zu ihrem OB. Am 1. Advent 2020 ist er hier in seiner Heimatstadt bei der Neuwahl Oberbürger- meister und Nachfolger von Fritz Kuhn geworden.

 

Von Klaus Grundgeiger

 

„Stuttgart soll wieder mehr leuchten in der Region, in Deutschland und in Europa“, sagte er am Abend nach der ge- wonnenen Wahlschlacht, die eigentlich keine mehr war. Denn die sogenannte Linke aus Grünen, SPD und SÖS hatte sich zuvor nicht auf einen – dann aussichtsreicheren – gemeinsamen Gegenkandidaten einigen können.

 

Die Filder pro Nopper

 

Eine Kandidatin und acht Kandidaten waren zur Neuwahl am 29. November angetreten, nachdem beim Urnengang am 8. November kein Bewerber die erforderliche absolute Mehrheit hatte erringen können. Dabei war Nopper auf 38,7 Prozent, der 30-jährige Bürgermeister von Tiengen Marian Schreier (SPD-Mitglied, aber von dieser nicht unterstützt) auf 15 und Stadtrat Hannes Rockenbauch (SÖS) auf 14 Prozent gekommen. Die zweit- platzierte Veronika Kienzle (Grüne, 17,2 Prozent) verzichtete enttäuscht auf eine erneute Kandidatur.

 

Als dann am 1. Advent die Stimmzettel ausgezählt waren, ergab sich ein eher überraschendes Ergebnis. Zwar holte Frank Nopper mit 42,3 Prozent die meisten Stimmen und wurde Sieger. Aber sein Stimmenzuwachs (3,6 Prozent) nimmt sich eher bescheiden aus gegenüber jenem von Marian Schreier, der ein Plus von 21,9 Prozent verbuchen konnte. Auch Hannes Rockenbauch legte zu – freilich nur um 3,8 Prozent. Überhaupt keine Rolle spielten die restlichen sechs Kandidatinnen und Kandidaten, die am 29. November zusammen nicht einmal auf drei Prozent der Stimmen kamen – die ungültigen abgezogen.

 

Bemerkenswert und für den neuen OB sicherlich auch nachdenkenswert ist, dass alle Außenbezirke – einschließlich Vai- hingen, Möhringen, Plieningen/ Birkach und Sillenbuch – mehrheitlich für ihn stimmten, alle Innenstadtbezirke aber Schreier in Front sahen.

 

Der neue OB kann am 7. Januar seine „Regentschaft“ in Stuttgart antreten – es sei denn, es müsste noch über eventuelle Einsprüche oder Klagen gegen die Wahl entschieden werden.

Zurück

Einen Kommentar schreiben