Freude schenken auf Sansibar

Zwei Freunde aus Möhringen und Kaltental verwirklichen Spielplatz-Projekt

 

Ein großes Abenteuer wagten der gebürtige Möhringer Oskar Huber und Fabio Perol aus Kaltental: Drei Monate lang waren die beiden Freunde auf Sansibar an der Ostküste Afrikas, wo sie Schüler unterrichteten und betreuten und tatkräftig bei der Errichtung eines Spielpatzes Hand anlegten.

 

„Als wir am 18. November aus dem Flugzeug stiegen, umhüllte uns warme Luft und unsere Hände waren innerhalb von ein paar Sekunden tropenfeucht“, erinnern sich die beiden an ihre Ankunft im afrikanischen Hochsommer, in dem sie erst einmal lernten, entsprechend der hiesigen Gepflogenheiten alles etwas langsamer angehen zu lassen – entgegen der Alltagshektik im feuchtkalten deutschen Winter.

 

Die Akklimatisierung fiel den beiden 20-Jährigen leicht, die im vergangenen Jahr ihre Abschlüsse an der Michael-Bauer-Schule absolviert hatten. Nach einem ersten Kennenlernen von Land und Leuten ging es zu ihrer Wirkungsstätte, der Zanzibar Steiner School, wo sie von Schülern und Lehrern herzlich willkommen geheißen wurden. Hier übernahmen Fabio und Oskar unter anderem auch die Ferienbetreuung der Kinder: „Wir kümmerten uns um den Jonglage-, Wasserfarben- und Akrobatik-Unterricht“, erzählen die beiden. Dabei war nicht selten ihr Improvisationstalent gefragt: Aus Sand, Plastikfolie und Luftballons wurden schon mal ein paar Jonglierbälle gebastelt.

 

Begeisterung und Lernfähigkeit

 

Und ihr Engagement wurde mit dem Feuereifer der Schüler belohnt: „Besonders überrascht hat uns die Lernfähigkeit der Schüler in einer doch eher nicht so optimalen Umgebung – Stromausfälle, Wasserknappheit und Hühner und Kühe, die sich immer mal wieder während des Unterrichts lautstark zu Wort melden. Und trotzdem bleibt die Konzentration stabil und die Begeisterung hoch“, schildern die beiden die im Vergleich zu Deutschland doch ganz anderen Verhältnisse.

 

Neben ihrem Zirkusprojekt, Ausflügen ans Meer, Fußballspielen und vielem mehr gab es auch sonst immer reichlich zu tun: Mal war eine gebrochene Tischtennisplatte zu reparieren, mal eine Legestelle für Hühner zu errichten – wobei stets etliche Herausforderungen, wie die Beschaffung von Baumaterial, zu meistern waren.

 

Das galt auch für das ehrgeizige Hauptprojekt der beiden ehemaligen Waldorfschüler: den Bau eines Spielplatzes – unter kräftiger Mithilfe von Schulangestellten, zwei Freiwilligen und Mitgliedern des Möhringer Vereins KuKuk Kultur, die im Januar eigens angereist waren, inklusive einiger Materialien wie Schaukelgelenke, die vor Ort nicht zu beschaffen waren. In gemeinschaftlicher Arbeit entstanden eine Schaukel, eine Wippe und ein Turm, außerdem drei Bänke und ein Bücherregal in Form eines organischen Baumes. „Anderthalb Wochen hat es gedauert vom Graben der ersten Fundamentlöcher bis hin zum letzten Feinschliff“, so Oskar und Fabio.

 

Fortsetzung erwünscht am Ende des Jahres

 

„Die Zeit hier war wirklich wundervoll. Zu sehen, mit wie viel Freude die Schülerinnen und Schüler jonglieren, Diabolo spielen, schaukeln, wippen oder auf dem Turm herumklettern, macht uns sehr glücklich“, blicken die beiden zurück und hoffen, gegen Ende des Jahres nochmals Schüler an die Schule entsenden zu können, um dort die Freude am Zirkus nachhaltig am Leben zu halten.

Von Daniel Stoll

 

Es werden weiterhin Spenden benötigt.

 

Kontoinhaber:

KuKuk Kultur e. V.,

IBAN: DE17 4306 0967 7016 9485 02

Verwendungszweck:

Projekt Sansibar. Für Spendenbescheinigung bitte Adresse im Verwendungszweck angeben.

Kontakt: oskar.huber@hotmail.de

perolfabio@gmail.com

sansibar-projekt.jimdosite.com/

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 07/2022)

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