Gottlob-Auwärter-Museum

Ein roter Teppich, farbenfrohe Oldtimer, Kulinarisches und pure Begeisterung

 

Am Samstag, 17. März, wird der rote Teppich für die erste Möhringer Lange Nacht der Museen ausgerollt. Von 19 bis 2 Uhr wird das Omnibus-Museum im Neotel ganz im Zeichen von automobilhistorischen Schätzen stehen. Konrad Auwärter, der Sohn des Firmengründers und Herstellers der Marke Neoplan Gottlob Auwärter junior, ist darauf stolz.

 

Von Roland Steinhauer

 

»Auf jeden Fall wird an diesem Abend auch eine Original Kutsche der Stuttgarter Firma Reutter zu bewundern sein. Denn mein Vater hat 1920 den Karosseriebau bei der Firma Reutter gelernt. Und diese Kutsche ist für mich der Ausgangspunkt des württembergischen Karosseriebaus, quasi der Vorläufer vom Automobilbau in Deutschland, quasi ein Zeitzeuge «, und während Konrad Auwärter das sagt, glänzen seine Augen. Wie sie es generell immer tun, wenn er über das Hauptthema der Möhringer Langen Nacht der Museen spricht – die Vorstellung von vier verschiedenen Karosseriebauern: Reutter, Bauer, Staufen und Auwärter. Die ehemalige Firma Reutter hat als Karosseriebau- Unternehmen für Porsche gearbeitet und die Firma Bauer baute für BMW die Karossen. Später, nach dem Krieg, haben dann die Fahrzeugbauer den Karosseriebau selbst übernommen.

 

Exponate der Möhringer UT-Motorradfabrik

 

Mit von der Partie bei der Museumnacht ist auch der Möhringer Arzt Dr. Geissler mit drei Motorrädern der ehemaligen Möhringer Motorradfabrik UT. Konrad Auwärter selbst steuert ein Motorrad zur Ausstellung bei. Mit diesen Exponaten möchte Auwärter die Lebensleistung der Firma Schwenk und Schnürrle mit dem ehemaligen Motorradwerk UT am Kaltentaler Weg würdigen. Sein Großvater Gottlob Auwärter und UT waren damals Nachbarn. »Die Tradition des Fahrzeugbaus ist natürlich noch eingebunden in andere interessante Konstruktionen wie den Ford Mustang, oder ID 19 Citroen oder Ro 80 und viele andere Fahrzeuge, die alles Leihgaben sind«, so Auwärter. Ganz besonders stolz ist er auf die Schatzkammer. »Da haben wir vom Daimler Benz Classic Museum einen 300er SL, vom Verkehrsmuseum Sinzheim-Speyer einen Bugatti, vom Museum Steim in Schramberg einen Adler und noch viele mehr – ein Sammelsurium interessanter Karosserien also«, Auwärters Stimme überschlägt sich nahezu bei der Schilderung seiner Faszination über Automobil-Karossen. Und dann kommt er auf das Heimatmuseum zu sprechen, was ihm ein ganz wichtiges Anliegen ist.

 

Heimatmuseum zeigt Kunstkeramik der Familie Probst

 

Das Heimatmuseum Möhringen beteiligt sich zum ersten Mal an so einer großen Veranstaltung. Zu sehen sein werden Vasen, Krüge und Kannen aus Keramik, die alle die gleiche Geschichte erzählen, die der Möhringer Unternehmerfamilie Berthold Probst. Die ließ sich vom wirtschaftlichen Einbruch während des Ersten Weltkrieges nicht unterkriegen und wurde damals zu einem der bedeutenden Kunstkeramik-Hersteller in Deutschland. Für diese Ausstellung hat man Leihgaben aus Privathaushalten organisiert und eine Schautafel erarbeitet, die einen Teil der Möhringer Stadtgeschichte im Spitalhof und eben am 17. März im Rahmen der Langen Nacht der Museen in den Räumen des Gottlob-Auwärter- Museums zeigt.

 

Auf den ersten Blick scheint es da schon etwas verwunderlich zu sein, so ein Thema mit in die Museumsnacht im Gottlob-Auwärter-Museum zu integrieren, geht es an diesem Abend doch in erster Linie um die Geschichte des Karosseriebaus. Doch nachdem die Firma Probst 1934 ihren Betrieb stillgelegt hatte, wurde das Areal damals von Gottlob Auwärter aufgekauft. »Deshalb ist es mir sehr wichtig, dass das Heimatmuseum bei der Museumsnacht dabei ist«, so Konrad Auwärter. Inge Epping, die ehrenamtliche Leiterin des Heimatmuseums, ist begeistert, mit welchem Engagement sich Konrad Auwärter hinter diese Aktion stellt und die Möhringer mitreißt. Nicht nur das Heimatmuseum hat sich hier mitreißen lassen, auch der Gewerbe- und Handelsverein (GHV) ist dabei. In der Nacht vom 17. auf den 18. März veranstaltet der GHV für seine Mitglieder und Freunde ein uriges, bayerisches und frühes Weißwurstfrühstück (0:30 Uhr) in den Räumen des Gottlob-Auwärter-Museums.

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