Große Kirchenpläne

Bauvorhaben in der katholischen Gesamtkirchengemeinde

 

Anfang des Jahres wurde die pastorale Konzeption für die katholische Gesamtkirchengemeinde St. Hedwig & St. Ulrich erarbeitet und verabschiedet. Ergebnis: In beiden Kirchengemeinden besteht dringender Renovierungsbedarf bei den Gemeinderäumen. 

Von Daniel Stoll 

Grundlage des pastoralen Konzepts war eine kritische Bestandsaufnahme, unter anderem die Bewertung der baulichen Substanz der Gebäude, der personellen Situation und jener in den beiden Kindertagesstätten. Dabei offenbarte sich in beiden Ortsgemeinden Handlungsbedarf, insbesondere beim Standort St. Ulrich im Fasanenhof: „Die Gebäude wurden in den 1960er-Jahren erbaut und waren damals für mindestens 4000 Katholiken angelegt. Heute sind es nur noch rund 1500“, weiß Franz-Xaver Friedel, Vorsitzender des Gesamtkirchengemeinderats. Das heißt, die Bauwerke sind nicht mehr zeitgemäß, darüber hinaus zu groß dimensioniert und somit zu teuer im Unterhalt. Deshalb stand vor drei Jahren sogar das Kirchengebäude selbst zur Disposition. Dieses soll nun zwar erhalten werden, dafür sollen das bestehende Gemeindehaus mit Kindertagesstätte abgerissen und das frei werdende Grundstück an die Siedlungswerk GmbH Wohnungs- und Städtebau veräußert werden. Diese beabsichtigt auf dem Grundstück am Delpweg den Bau von 90 Wohnungen. Dazu soll der Bebauungsplan geändert und ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden. 

Nur Kirche bleibt übrig 

Pfarrbüro, Gemeinderäume und Kindertagesstätte indes sollen in das Kirchengebäude integriert werden. „Der Kirchenraum wird dadurch verkleinert, die Kita wurde vorübergehend nach Möhringen in den Schneewittchenweg ausgelagert“, erklärt Friedel, der die Baupläne als Win-win-Situation beschreibt. Spätestens 2025 sollen die ersten Bagger anrollen. 

Über die Pläne auf dem Kirchengrundstück St. Ulrich lädt die Stadt zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Dienstag, 28. September, 18 bis 21 Uhr, ins Bürgerhaus Möhringen ein (mehr dazu lesen Sie in der Meldung links). 

Vergleichsweise moderat, doch nicht weniger dringlich fallen hingegen die Pläne für den Standort St. Hedwig aus. Ein Großteil der Räume – unter anderem Gemeindesaal, Küche mit Nebenräumen, Jugendwohnung – stammt aus den 1950er-Jahren, sind also nochmals rund zehn Jahre älter als jene im Fasanenhof. „Die Innenräume werden saniert und die Räume in einen barrierefreien Zustand versetzt“, beschreibt Friedel die anstehenden Maßnahmen, die nach einem Beschluss des Gesamtkirchengemeinderats und des Kirchengemeinderats St. Hedwig bereits auf das kommende Jahr vorgezogen werden sollen. Dass der Zahn der Zeit deutliche Spuren hinterlassen hat, beobachtet auch eine gebürtige Möhringerin, die gleich um die Ecke wohnt und den Stadtbezirk wie ihre Westentasche kennt: „Schon als ich ein Kind war, kamen mir diese Räume stickig und die Jugendwohnung etwas marode vor. Wenn sich da seitdem gar nichts getan hat, wird es aber allerhöchste Zeit.“ 

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 37/2021)

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