Grüne Kreuze säumen den Weg

Rettungsversuche für das Artenschutz-Volksbegehren „Rettet die Bienen“

 

Ob das vom Freien Institut für ökologische Bienenhaltung in Möhringen initiierte Volksbegehren Artenschutz – „Rettet die Bienen“ erfolgreich sein wird, ist offen. Es läuft noch bis 23. März, stößt aber nicht nur auf Zustimmung sondern auch auf handfeste Kritik.

 

Von Klaus Grundgeiger

 

Der Grund dafür: Die Inhalte des von den Initiatioren vorgelegten Begleitgesetzes sind umstritten – insbesondere bei Landwirten. Aber zum Beispiel wenden sich auch Wissenschaftler wie Peter Rosenkranz, der Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde von der Universität Hohenheim, gegen „Maximalforderungen“.

 

Ganz anders in Bayern. Dort hatten bis Juli 18,3 Prozent der Wahlberechtigten ein Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen!“ befürwortet – benötigt waren zehn Prozent. In stundenlangen Sitzungen unterschiedlicher Partner wurde über das Begleitgesetz diskutiert, dieses schließlich gutgeheißen und mitsamt einem Maßnahmenpaket vom Landtag verabschiedet. Das Volksbegehren Artenschutz – „Rettet die Bienen“ in Baden-Württemberg fordert im dazugehörigen Gesetzentwurf eine verbindliche Reduktionsstrategie für Pestizide bis 2025, den Ausbau der Öko-Landwirtschaft auf 50 Prozent bis 2035, eine Umstellung der staatlichen Landwirtschaftsbetriebe auf Öko-Anbau, das Verbot von Pestiziden in Artenschutz- und Schutzgebieten sowie einen besseren Schutz von Streuobstflächen gegen Bebauung. Prompt protestierten zahlreiche Landwirte gegen diesen Forderungskatalog. Als Symbol dafür stellten sie weithin sichtbare grüne Kreuze auf – es drohe ein Höfesterben. Bauernfamilien veröffentlichten vor wenigen Tagen eine Broschüre, in der es unter anderem heißt: „Durch Pflanzenschutzmittel sichern wir die Qualität der Produkte ... schorfige Äpfel, faulige Kirschen, wurmige Zwetschgen und verpilztes Getreide sind für unsere Ernährung nicht geeignet.“ Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes , stimmte zwar der Notwendigkeit zu, den Natur- und Artenschutz weiter voranzubringen, kritisierte jedoch: „Der vorgelegte Gesetzentwurf spielt Artenschutz und Landwirtschaft gegeneinander aus.“

 

In dieser zwiespältigen Situation hat die Landesregierung ein Eckpunktepapier vorgelegt, das die Interessen von Naturschutz und Landwirtschaft verbinden soll. Sowohl der Trägerkreis des Volksbegehrens als auch die Regierungsfraktionen (Grüne und CDU) hätten sich hinter das Eckpunktepapier gestellt, meldet die Regierung. Auch aus der Landwirtschaft und dem Naturschutz seien zustimmende Signale gekommen. Ein Interessenausgleich, der – gesetzlich verankert – das Volksbegehren begleitet, kommt damit in Reichweite. Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum, sichert zu: „Wir werden unseren Bauern gemeinsam mit dem Naturschutz neue und attraktive Maßnahmen und Projekte anbieten, die sie bei ihrem Handeln zugunsten gepflegter und intakter Naturlandschaften unterstützen.“

 

Es scheint so, dass Baden- Württemberg auf dem Feld des Artenschutzes den Nachbarn im Osten wieder einholen kann ...

 

 

Das Geschenk

Was machen Bienen im Winter? Wie finden sie den Nektar? Warum hätten wir ohne Bienen nicht genug zu essen? So fragen Kinder. Und unsere Antworten? Hmmm ... Unser Tipp, der allen hilft: Schenken Sie ihrem Kind zu Weihnachten ein brandaktuelles Buch. Es heißt: „Ein Jahr mit den Bienen“ (EAN-Nr. 9783440159514), kostet um die 15 Euro, weckt die kindliche Neugier und gibt viele Tipps. Mit beiliegendem Samen kann sogar eine bunte Wiese für Bienen und andere Insekten angelegt werden. Das Geschenk gibt es im Möhringer Buchhandel.

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