Grünes Ferien-Paradies

Sommerferien im Waldheim Möhringen mit 141 Kindern und Jugendlichen

 

Kinderstimmen sind schon von Weitem zu hören. Lachen, Jubeln, Singen, anfeuernde Rufe: Das Waldheim Möhringen läuft im Sommerferienbetrieb. Und das bedeutet Spiel, Spaß und Geborgenheit für Kinder und Jugendliche auf dem weitläufigen grünen Waldheimgelände am Ortsrand. 

 

Von Barbara Scherer 

 

Der Start an jedem Morgen folgt einem Ritual: Die Kinder und Jugendlichen versammeln sich um 8 Uhr auf dem großen Platz hinter dem Eingang. Konzentriert sitzen sie auf Stufen und Bänken, verfolgen die Ansprachen, singen und beten. Dann geht’s in die einzelnen Gruppen, wo erst einmal gefrühstückt wird. 

 

127 Kinder von sechs bis 14 Jahren sowie 14 Jugendliche im Alter von 15 Jahren haben sich zur Waldheimwoche angemeldet. Sie sind in altershomogene Gruppen aufgeteilt, die, außer mit den sogenannten Partnergruppen, untereinander keinen Kontakt haben – so wollen es die Hygieneregeln. Jede Gruppe hat eine ihr zugeordnete Farbe; die Eltern sind angehalten, ihre Kids, wenn möglich, zumindest teilweise in der entsprechenen Farbe zu kleiden. 

 

Die 15-Jährigen fallen aus der üblichen Waldheimklientel heraus, da sie älter als 14 Jahre sind. Sie befinden sich in der sogenannten Nachwuchsschulung, das heißt, sie werden zu künftigen Betreuern ausgebildet – ein waldheimtypisches Vorgehen. „Das machen wir, damit uns diese jungen Leute nicht verloren gehen“, sagt Ulrike Brand, die Leiterin des Waldheims. So sind in diesem Jahr auch wieder 35 ehrenamtliche Helfer am Start, die jüngsten sind16 Jahre alt, die ältesten älter als 40 Jahre. Meist sind die Betreuer ehemalige „Waldheimkinder“, die sich teilweise ihren Sommerurlaub oder sogar unbezahlten Urlaub nehmen, um bei der Waldheimfreizeit mitzuarbeiten. „Die Qualität der Waldheimfreizeit steigt und fällt mit unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern“, betont Brand.

 

Auf dem weitläufigen Gelände, von dichtem Baumbestand umrahmt, oder im nahe gelegenen Wäldchen,sind die Jungen und Mädchen unterwegs. Sportfelder ermöglichen Bewegungs- und Wettkampfspiele aller Art. Beachvolleyball wird gespielt, Discgolf, Spurenlesen läuft, Kinder sind bei einer Schnitzeljagd unterwegs, auf einem anderen Platz wird gekickt. Kleinere sitzen beim Knüpfen von Freundschaftsbändchen, beim Malen oder Batiken. 

Fünf Wochen lang wird das Waldheim im Ferienbetrieb sein. Die Kinder kommen für jeweils eine Woche zur Freizeit. „Das machen wir, damit wir alle Kinder unterbringen können“ ,erklärt Brand, die sich darüber freut, dass man in diesem Jahr alle Anfragen bedienen konnte. Die Kinder kommen für gewöhnlich aus den Stadtteilen Möhringen und Fasanenhof und einige wenige aus Leinfelden-Echterdingen – sofern noch Platz ist. In den ersten beiden Ferienwochen haben 350 Kinder die Waldheimfreizeit besucht. 

 

Der Beitrag für ein Kind kostet 89 Euro, Eltern mit kleinerem Budget erhalten Zuschüsse bis hin zur Beitragsfreiheit. Die Kids erhalten täglich Frühstück, Mittagessen, einen Snack am Nachmittag und ein Abendbrot. In normalen, also seuchenfreien Jahren werden Busse gechartert, die die Kinder morgens bringen und abends wieder nach Hause fahren. In diesem Jahr wäre das zu kompliziert geworden. 

 

Hygienekonzept aus dem Vorjahr übernommen

 

Zumal erst Anfang Juli klar war, dass das Waldheim auch tatsächlich stattfinden kann. „Wir konnten das Hygienekonzept aus dem Vorjahr verwenden“, sagt Ulrike Brand. Im vergangenen Jahr sei man sogar etwas freier gewesen, wie sie erklärt. „In diesem Jahr lautet die Vorgabe, dass sich höchstens 180 Personen auf dem Gelände aufhalten dürfen.“ Auch die sogenannten Neigungsgruppen, in denen Kinder altersunabhängig Sport- und Kreativaktivitäten wie Bogenschießen, Tennis oder Backen betreiben, entfallen dieses Jahr. Das hätte die festen Gruppen auseinandergerissen und zu unerwünschten Begegnungen geführt. 

 

Weitere Infos

auf www.evkirche-mf.de/Waldheim/Ferienwaldheim 

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 33/2021)

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