Holocaust-Überlebende sprach mit Schülern

 

Möhringen. Die Holocaust-Zeitzeugin Rachel Dror sprach beim Anne-Frank-Tag Ende Juni vor gut 70 Schülern der drei 9. Klassen der Anne-Frank Gemeinschafts- und Realschule. Mit dabei: pädagogische Hilfskräfte, Lehrer und Gäste. Die 98-Jährige hatte den Holocaust nur überlebt, weil sie zuvor noch aus Hamburg über Königsberg nach Palästina ausreisen konnte. Besonders ergreifend war ihr Vortrag über das Schicksal ihrer Eltern. Diese hatten in Siena in Italien bei der Weinernte helfen müssen. Dort wurden sie jedoch von deutschen Soldaten entdeckt. Nach Auschwitz deportiert, wurde nur der Vater zum Arbeiten eingeteilt. Er habe sich aber dann zu seiner Frau gestellt, obwohl er wusste, dass dies sein Todesurteil sein würde. „Wohin du gehst, dorthin will auch ich gehen“, waren seine Worte, die Frau Dror viele Jahre später erzählt bekam. Im Saal war es, trotz brütender Hitze, 90 Minuten lang mucksmäuschenstill. Danach gab es noch Fragen der Zuhörerschaft – die mit Unterstützung des einladenden Geschichtslehrers, Holger Viereck, von der älteren Dame beantwortet wurden. „Einen Zeitzeugen zu sehen und zu hören, das ist ganz anders als ein Buch zu lesen“, formulierte es ein Schüler, und eine Schülerin schrieb, dass sie es sehr interessant und ergreifend fand, der Zeitzeugin zuzuhören.

 

red

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