23 000 Lkw rollen an

Von Ende Oktober an werden für die Auskleidung des Fildertunnels benötigte »Tübbingringe « aus Neumarkt in der Oberpfalz zum Filderportal transportiert. Bis November 2017 sind dann etwa 23 000 Lkw-Fahrten von Deizisau/Altbach aus nötig, um die Betonteile zur Baustelle beim Autobahnkreuz Echterdingen zu bringen.

Von Klaus Grundgeiger

Die Firmengruppe Max Bögl mit Hauptsitz in Sengenthal im Landkreis Neumarkt hatte allen Grund zum Jubel: Sie erhielt von der Bahn den Auftrag zur Herstellung und Lieferung von Tübbingen – und damit den größten Auftrag ihrer Firmengeschichte in Höhe von rund 80 Millionen Euro.

In den Kalenderwochen 44 und 45 kommen die ersten Betonteile per Bahn von Neumarkt nach Altbach/ Deizisau. Von dort werden die Tübbinge dann per Lkw über die B 313, die A 8 und die B 27 auf die Filderhochfläche gekarrt. Zunächst kommt jeweils ein sogenannter Ganzzug nach Deizisau. Dieser ist mit 20 Tübbingringen beladen und wird in zwei Nächten auf die Lkw umgeladen. Je nach Baufortschritt im Tunnel werden ab 10. November bis zu drei Ganzzüge auf dem Bahnhof erwartet, die dann in insgesamt sechs Nächten auf Lkw umgeladen werden müssen. Ein Tübbingring besteht aus sechs großen Betonsegmenten und einem kleinen Schlussstein. Da ein Schwerlasttransport maximal zwei Segmente plus einen Schlussstein transportieren kann, ergeben sich daraus 60 Lkw-Fahrten pro Ganzzug. Insgesamt werden beim Fildertunnel 15 330 Meter Tunnel mit der Tunnelbohrmaschine aufgefahren. Für die Auskleidung des Fildertunnels sind 7660 der rund zwei Meter breiten Tübbingringe erforderlich.

Drei Jahre lang sind die Lkw unterwegs

Dies entspricht in der Summe den bestellten 53 620 Tübbingen mit einem Gesamtgewicht von rund 650 000 Tonnen. Um sie vom Bahnhof zum Filderportal des Tunnels zu bringen, sind rund 23 000 Lkw-Fuhren erforderlich. Der An- und Abtransport der Tübbinge zur Filderportalbaustelle wird sich von Herbst 2014 bis voraussichtlich November 2017 hinziehen. Die Lkw-Transporte finden dabei in verkehrsarmen Zeiten zwischen 22 und 6 Uhr statt.

Da die Errichtung einer Tübbinge- Produktion in unmittelbarer Nähe zum Portal des Fildertunnels beim Echterdinger Kreuz nicht genehmigt worden war, hatte der für die Logistik zuständige Auftragnehmer der Bahn, eine Arbeitsgemeinschaft um die Porr Bau GmbH aus Österreich, dieses alternative Konzept erarbeitet.